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Kapitulation beim Gold? Unwahrscheinlich!

18.11.2014  |  Michael J. Kosares
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Kommentar zum Diagramm: Im Diagramm oben sehen wir die Netto-Position der Swap-Händler am Markt. Ein “Swap-Händler“ ist eine Instanz, die hauptsächlich mit Swaps für einen Rohstoff handelt und den Terminmarkt dazu benutzt, die mit diesen Swap-Transaktionen einhergehenden Risiken zu managen oder abzusichern.

Die Gegenparteien dieser Swap-Händler können spekulative Trader, wie Hedgefonds, sein oder aber traditionelle Kunden, die ihre Risiken aus ihrem Umgang mit dem physischen Rohstoff managen wollen. Mit anderen Worten: Das hier sind die großen Jungs.

Obgleich auch sie immer stärker short als long sind (besonders im Umfeld des zwischenzeitlichen Tops im Monat Juli), so war ich doch sehr erstaunt über die hier ersichtlichen Trendunterschiede im Vergleich zum Managed-Money-Segment.

Wie man deutlich sehen kann, hat sich die Lücke zwischen Short- und Long-Positionierung in der Kategorie der Swap-Händler seit der Sommerzeit ganz entschieden geschlossen. Nach Stand vom 4. November haben die Swap-Händler in der Tat mehr Long-Kontrakte und weniger Short-Kontrakte als sie im bisherigen Jahresverlauf jemals gehabt hatten. Zufällig war der 4.November auch jener Tag, an dem Gold sein (bisheriges) Tief bei 1.140 $ auslotete.


Fragen Sie sich auch, wer nun richtig liegt?

Wenn man die Daten aus allen drei Marktsegmenten zusammenzieht, ist der Terminmarkt mit 4,5 Millionen stärker short als long. Ins Verhältnis gesetzt, entspricht das einem Leerverkauf von 140 Tonnen Gold, oder aber Gold im Gegenwert von 5 Mrd. Dollar, hier wohlgemerkt die Papierform des gelben Metalls. Erst vor einem Monat lag diese Differenz noch näher bei 200 Tonnen oder 7,5 Mrd. Dollar.

Im Kontext der Kapitulation möchte ich noch einmal einen schon zuvor erwähnten Gedanken ausbreiten. Wie aus diesen Berichten hervorzugehen scheint (speziell mit Blick auf die Positionierung des Managed Money), ist die Herde auf der Short-Seite und nicht auf der Long-Seite unterwegs. Man braucht sich dafür nur das augenscheinliche Anspringen der Short-Positionierung der kleineren Marktakteure im Zeitraum der vergangenen drei Monate anschauen.

Für mich macht es den Eindruck, dass jene Shorts in der Tat die schwächste Position im Markt sind und somit auch jene, die höchstwahrscheinlich 'kapitulieren' werden, wenn sich der Markt gegen sie bewegt. Man könnte fast schon sagen, dass das jetzt schon passiert. Während dieser Artikel in seinen letzten Zügen liegt, legte Gold im Tageshandel um ganze 30 $ (und mehr) zu und sucht wieder den Anschluss an den Bereich von 1.200 $.

Alles in allem kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob die Talsohle beim Gold schon erreicht wurde oder nicht. Allerdings neige ich dazu, dass eine massive Verkaufspanik genauso unerhört ist wie alle damit verbundenen Vorhersagen eines Absturzes der Goldkurse auf 700 $/ Unze.


Hier kommt meine Vorhersage:

Ob der Boden jetzt schon markiert wurde oder aber erst nächste Woche, nächsten Monat oder nächstes Jahr:

Ich bin der Meinung, dass diese Talsohle mit einem Seufzer und keinem Knall ausgelotet wird und dass jeder dieser vermeintlichen Finanzexperten sie verpassen wird. Sie übersehen immer, dass die Herde in die eine oder die andere Richtungen rennen kann und rennen wird. Wenn das passiert, stehen diese Experten mit Prognosen ironischerweise wieder genau dort, wo sie ganz am Anfang schon standen.


© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.

Der Artikel wurde am 16.11.2014 auf www.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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