Verbalinterventionen BoJ und SNB - Datenflut mit hochwertigen Informationen
21.11.2014 | Folker Hellmeyer
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Am Devisenmarkt fielen zwei Verbalinterventionen ins Gewicht. Die Qualität der Aussagen war unterschiedlich.
Während seitens der Bank of Japan milde verbal interveniert wurde, indem man von einem zu schnellen Verfall des JPY sprach und deutlich machte, dass man nicht am Markt agieren würde, kam von Seiten der Schweizer Nationalbank markanter Klartext. Die Nationalbank wird den Mindestkurs bei 1.20 gegenüber dem Euro weiterhin mit aller Konsequenz durchsetzen. Sie ist bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen und bei Bedarf unverzüglich weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Aus der unterschiedlichen Qualität der Aussagen lassen sich Rückschlüsse ziehen. In Japan macht man sich nicht Sorgen über das Bewertungsniveau, sondern das Tempo. Ergo ist der Trend kein Problem für Zentralbank, nein, für die Regierung. Bei der SNB liegt der Fall anders. Bei der SNB geht es um das Bewertungsniveau und damit auch um den Trend.
Die europäische Konjunktur leidet weiter unter den Folgen der Ukrainekrise. Der jüngste Nachrichtenmix ist wenig erbaulich bezüglich einer spürbaren Deeskalation. In der Tendenz nimmt das Risiko weiterer Eskalation eher zu. Während die Konjunkturdaten Russlands wenig Traktion der Krise erkennen lassen, sind die Folgen in der Ukraine ungleich dramatischer.
Die ukrainische Wirtschaft bricht laut Prognose der Zentralbank auch 2015 kräftig ein. "In diesem Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 7,5% sinken und wird nach unserer Vorhersage im kommenden Jahr um 4,3% nach unten gehen", sagte Notenbankchefin Gontarewa. Der Abschwung geht mit einer hohen Preisinflation einher. Die Verbraucherpreise sollen laut Prognose per 2014 um 25% steigen. Zuvor wurde "nur" eine Zunahme in Höhe von 19% unterstellt.
Werfen wir einen Blick auf die Daten aus der Ukraine:
1. Währungsreserven: Rückgang auf das Niveau 2005
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2. Leistungsbilanz: Chronisch defizitär
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3. BIP
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4. Verbraucherpreise: Veränderung auf Monatsbasis
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Die Folgen der Ukrainekrise sind bezüglich der Weltwirtschaft wesentlich in der Eurozone in den Ländern messbar, die enge osteuropäische Verflechtungen haben. Insgesamt ist die Eurozone die primär belastete Region aus dieser Krise.
Die Stimmung der Verbraucher in der Eurozone schwächte sich per November überraschend ab. Der Index, der die "Konsumfreude" spiegelt, sank laut Veröffentlichung der EU-Kommission von zuvor -11,1 auf -11,6 Punkte. Die Prognose war bei -10,7 Zählern angesiedelt. Damit wurde der niedrigste Wert seit Februar 2014 markiert.