China zehrt weiterhin die globalen Goldbestände auf
23.01.2015 | Jan Nieuwenhuijs
Die Abzüge von der Shanghai Gold Exchange (SGE) - der beste Indikator für die gesamte chinesische Nachfrage - fielen im Jahr 2014 gewichtig aus. In der Summe wurden 2.102 Tonnen aus den Tresoren der SGE abgezogen. In der Jahresmitte 2014 waren die Abzüge noch vergleichsweise niedrig gewesen, doch im September begannen sie zu steigen.
In diesem Beitrag untersuchen wir, woher dieses Gold stammte.
Zum aktuellen Zeitpunkt wissen wir nicht haargenau, wie sich die Angebotsseite der SGE-Abzüge in 2014 zusammengesetzt hat - Altgold, Minenproduktion, Importe -, obgleich der SGE-Vorsitzende Xu Luode uns im Rahmen des neunten China Gold & Precious Metals Summit, der Anfang Dezember stattfand, einen Hinweis geliefert hat:
Was die Bedenken über die chinesische Goldnachfrage angeht, hat der Vorsitzende der Shanghai Gold Exchange, Xu Luode, in der Konferenz erklärt, dass der Goldmarkt in 2014 noch immer von China dominiert wird. […] China hat über 1.000 Tonnen Gold bis November dieses Jahres importiert und es wird geschätzt, dass die Goldeinfuhr im Gesamtjahr 1.200-1.300 Tonnen erreicht, eine Zahl die der von 2013 nahekommt.
Wie ich schon zuvor dargestellt habe, wird der Goldhunger Chinas vor allem durch den London Bullion Market (das Vereinigte Königreich) gestillt, obwohl das in 2013 stärker der Fall war als in 2014. Gehen wir einmal die neuesten Außenhandelsdaten durch, die von den größten Lieferanten Festlandchinas veröffentlicht werden: Dem Vereinigten Königreich, der Schweiz, Hongkong, Australien und den USA.
Das Vereinigte Königreich
Der große Gold-Exodus von West nach Ost hat Anfang 2013 begonnen; 12,5 Kilogramm schwere Londoner Good-Delivery-Barren (995er Feinheit) werden aus dem Vereinigten Königreich in die Schweiz ausgeliefert, wo sie in Kilobarren (9999er Feinheit) umgeschmolzen werden und von da aus in den Osten weiterversendet werden. Die große Veränderung seit 2014 besteht darin, dass mehr Gold auf direktem Wege nach China gelangt, statt einen Zwischenstopp in der Schweiz und Hongkong einzulegen, zum Teil aus dem Grunde, dass China seine Verarbeitungskapazität ausgebaut hat.
Insgesamt hat das Vereinigte Königreich im November 173 Tonnen auf Nettobasis exportiert, 282% mehr als im Vormonat, was den größten Abfluss seit Juli 2013 darstellt. Der Nettoexport in die Schweiz ist im November mit 118 Tonnen ebenfalls drastisch gestiegen, um 179% gegenüber dem Vormonat, und erreichte den höchsten Umfang in neun Monaten.
Im nächsten Chart habe ich die Abzüge an der SGE zum Goldhandel des Vereinigten Königreiches hinzuaddiert - seit Januar 2013 können wir eine Korrelation zwischen den Nettoexporten aus London und den Abzügen in China erkennen.
Die gesamten Netto-Goldexporte des Vereinigten Königreiches von Januar bis November stehen bei 447 Tonnen. Die Netto-Goldausfuhr in die Schweiz lag in diesem Zeitraum bei insgesamt 579 Tonnen.
Im November lagen die Goldexporte des Vereinigten Königreiches nach China bei 30 Tonnen und damit 186% über dem Vormonat, was einen Allzeitrekord darstellt. Die addierten Netto-Goldexporte (Januar bis November) in Richtung Festlandchina standen bei 105 Tonnen.
Für sämtliche Handelsdaten des Vereinigten Königreiches habe ich die von Eurostat veröffentlichte Menge verwendet.
In diesem Beitrag untersuchen wir, woher dieses Gold stammte.
Zum aktuellen Zeitpunkt wissen wir nicht haargenau, wie sich die Angebotsseite der SGE-Abzüge in 2014 zusammengesetzt hat - Altgold, Minenproduktion, Importe -, obgleich der SGE-Vorsitzende Xu Luode uns im Rahmen des neunten China Gold & Precious Metals Summit, der Anfang Dezember stattfand, einen Hinweis geliefert hat:
Was die Bedenken über die chinesische Goldnachfrage angeht, hat der Vorsitzende der Shanghai Gold Exchange, Xu Luode, in der Konferenz erklärt, dass der Goldmarkt in 2014 noch immer von China dominiert wird. […] China hat über 1.000 Tonnen Gold bis November dieses Jahres importiert und es wird geschätzt, dass die Goldeinfuhr im Gesamtjahr 1.200-1.300 Tonnen erreicht, eine Zahl die der von 2013 nahekommt.
Wie ich schon zuvor dargestellt habe, wird der Goldhunger Chinas vor allem durch den London Bullion Market (das Vereinigte Königreich) gestillt, obwohl das in 2013 stärker der Fall war als in 2014. Gehen wir einmal die neuesten Außenhandelsdaten durch, die von den größten Lieferanten Festlandchinas veröffentlicht werden: Dem Vereinigten Königreich, der Schweiz, Hongkong, Australien und den USA.
Das Vereinigte Königreich
Der große Gold-Exodus von West nach Ost hat Anfang 2013 begonnen; 12,5 Kilogramm schwere Londoner Good-Delivery-Barren (995er Feinheit) werden aus dem Vereinigten Königreich in die Schweiz ausgeliefert, wo sie in Kilobarren (9999er Feinheit) umgeschmolzen werden und von da aus in den Osten weiterversendet werden. Die große Veränderung seit 2014 besteht darin, dass mehr Gold auf direktem Wege nach China gelangt, statt einen Zwischenstopp in der Schweiz und Hongkong einzulegen, zum Teil aus dem Grunde, dass China seine Verarbeitungskapazität ausgebaut hat.
Insgesamt hat das Vereinigte Königreich im November 173 Tonnen auf Nettobasis exportiert, 282% mehr als im Vormonat, was den größten Abfluss seit Juli 2013 darstellt. Der Nettoexport in die Schweiz ist im November mit 118 Tonnen ebenfalls drastisch gestiegen, um 179% gegenüber dem Vormonat, und erreichte den höchsten Umfang in neun Monaten.
Im nächsten Chart habe ich die Abzüge an der SGE zum Goldhandel des Vereinigten Königreiches hinzuaddiert - seit Januar 2013 können wir eine Korrelation zwischen den Nettoexporten aus London und den Abzügen in China erkennen.
Die gesamten Netto-Goldexporte des Vereinigten Königreiches von Januar bis November stehen bei 447 Tonnen. Die Netto-Goldausfuhr in die Schweiz lag in diesem Zeitraum bei insgesamt 579 Tonnen.
Im November lagen die Goldexporte des Vereinigten Königreiches nach China bei 30 Tonnen und damit 186% über dem Vormonat, was einen Allzeitrekord darstellt. Die addierten Netto-Goldexporte (Januar bis November) in Richtung Festlandchina standen bei 105 Tonnen.
Für sämtliche Handelsdaten des Vereinigten Königreiches habe ich die von Eurostat veröffentlichte Menge verwendet.