Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Divergenz zwischen europäischen und US-amerikanischen Daten nimmt zu!

03.03.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1193 (07.50 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1167 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.70. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.95. EUR-CHF oszilliert bei 1.0723.

Die Datensätze, die uns aus der Eurozone erreichen, sind zunehmend erfrischend und setzen mit der Ausnahme Griechenlands (Politik störte ab 4. Quartal 2014 den einsetzenden Erholunsgprozess) überwiegend positive Überraschungsakzente. Die Situation der Eurozone erinnert an das Szenario, das Deutschland nach der Reformpolitik Schröders durchlief. Deutschland wurde von den Finanzzentren New York und London abgeschrieben, um dann nach Jahren abgefeiert zu werden.

Man ist weder in New York/Washington, London oder Tokio bereit, öffentlich zuzugestehen, dass Reformpolitik sich auszahlt. Hintergrund ist fraglos, dass man sich der nachhaltigen Strukturpolitk verweigert. Diesbezüglich verweisen wir noch einmal auf den Prolog des Jahresausblicks 2015 (Aristoteles versus Grennspan, Rubin, Summers, Krugman).


Kommen wir zu den Fakten:

Die Arbeitslosenquote der Eurozone sank per Januar unerwartet von zuvor 11,3% (revidiert von 11,4%) auf 11,2%. Die Prognose lag bei 11,4%. Damit wurde die niedrigste Quote seit Juni 2012 markiert. Positiv ist anzumerken, dass die Quote in Italien von 12,7% (revidiert von 12,9%) auf 12,6% sank (Prognose 12,9%). Diese Entwicklung kann als Vorschußlorbeer der umgesetzten Arbeitsmarktreform in Rom interpretiert werden.

Open in new window

Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Industrie der Eurozone verharrte im Februar laut finalem Wert bei 51,0 Punkten. Damit setzt sich die Wachstumsentwicklung fort.

Open in new window

Die Verbraucherpreise sind in der Eurozone laut erster Schätzung per Februar im Jahresvergleich nur noch um 0,3% gesunken (Prognose -0,4%), nachdem im Januar ein Preisrückgang um 0,6% verzeichnet wurde.

Open in new window

Die Datensaätze aus Deutschland setzten positive Akzente:

Per Berichtsmonat Januar nahmen die Einzelhandelsumsätze im Monatsvergleich um 2,9% zu. Die Prognose lag bei lediglich 0,4%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von +0,2% auf +0,6% revidiert. Im Jahresvergleich stellte sich der Anstieg auf 5,3% (Prognose 2,7%) nach zuvor 4,8% (revidiert von 4,0%). Das entsprach der höchsten Zunahme im Jahresvergleich seit Juni 2010.

Open in new window

Per Februar legten die deutschen Pkw-Neuzulassungen um 7% auf 223.300 Kfz zu. In den ersten beiden Monaten des Jahres stellt sich der Anstieg auf 5%.

Losgelöst von dem griechischem Debakel bewegt sich die Eurozone strukturell und jetzt auch in der Folge erkennbar konjunkturell auf einem positiven Pfad. Sofern die Investitionsinitiative der EU ihre Wirkung entfaltet, sollte sich dieser positive Konjunkturprozess weiter beschleunigen. Die Wirkungen der EZB-Politik als Rahmen wirken fraglos konjunkturell unterstützend. Die darin enthaltenen strukturellen Risiken dürfen nicht außer Acht gelassen werden!



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"