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Privatanleger derzeit offenbar eher an Aktien als an Gold interessiert

07.03.2015  |  Thorsten Proettel
Indien belässt Goldimportsteuer bei 10%

Zwei Aspekte bewegten in den vergangenen Tagen den Goldmarkt. Der Arbeitsmarktbericht aus den USA gibt erneut ein Zeugnis über die gute konjunkturelle Situation auf der anderen Seite des Atlantiks ab. Dies übt Druck auf Fed-Chefin Yellen aus, mit der Anhebung der Leitzinsen eher früher als später zu beginnen.

Bekanntlich sind steigende Zinsen jedoch Gift für Gold, so dass der Rückgang der Notierung um rund 20 USD nach der Veröffentlichung des Jobaufbaus in den Vereinigten Staaten nicht überrascht. Zu Beginn der Woche verteuerte sich Gold dagegen um rund 20 USD. Zwar wurde die Hoffnung vieler Goldkäufer in Indien über eine Absenkung der Importsteuer nicht erfüllt.

Gemäß den Planungen für das neue Haushaltsjahr 2015/16 verbleibt der Satz auf dem Rekordstand von 10%. Die Goldnachfrage in Indien legte dennoch leicht zu, da nun der in den vergangenen Wochen aufgestaute Bedarf abgebaut wird.

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Indien plant verzinsliche Goldkonten

Als Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass die indische Regierung den Spielraum für eine Absenkung der Importsteuer auf Gold nicht nutzte, der sich durch den gesunkenen Ölpreis und die hierdurch gesunkene Rechnung für die Importe ergab.

Eine im Zusammenhang mit dem Staatshaushalt verkündete Neuerung hat sogar das Potenzial, die Goldimporte des Landes langfristig etwas zu dämpfen: Die Regierung möchte verzinsliche Goldkonten für Privatanleger einführen. Wie auch bei üblichen Girokonten und Sparbüchern soll das eingezahlte Gold nicht physisch verwahrt, sondern an Kreditnehmer verliehen werden.

Auf diese Weise soll bislang nicht aktiv genutztes Edelmetall in den Wirtschaftskreislauf gelangen und den Bedarf an Einfuhren verringern. Ob dieser Plan aufgeht, dürfte nicht zuletzt von der Attraktivität der Verzinsung abhängen sowie von der Verbreitung und Vertrauenswürdigkeit der Kontenanbieter.

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Nur geringe Goldkäufe durch hiesige Privatanleger

Unterdessen hat sich das höhere Interesse hiesiger Privatanleger für Gold nach der gescheiterten Präsidentenwahl in Griechenland wieder gelegt. Offenbar reizen derzeit die steigenden Aktienkurse eher zu Investments. Kurzfristig dürfte sich daran kaum etwas ändern, zumal wir mit einem Stand des DAX von 12.000 Punkten zum Jahresende rechnen.

Bekanntlich gilt hier das Motto: Es muss getanzt werden, solange die Musik spielt. Wird die Hausse am Aktienmarkt jedoch noch länger von dem billigen Geldangebot der Notenbanken getrieben, dann könnte die Entstehung von Blasen eine reale Gefahr darstellen.

Da bislang noch jede Art von Finanzmarktblase in der Geschichte geplatzt ist, wird sich auch wieder die Frage nach Alternativanlagen stellen. Das Interesse an Gold dürfte in diesem Fall erneut erstarken.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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