US-Daten zunehmend dramatisch - Markt ignoriert Fakten nach Gutsherrenart …
11.03.2015 | Folker Hellmeyer
![US-Daten zunehmend dramatisch - Markt ignoriert Fakten nach Gutsherrenart …](https://www.goldseiten.de/media/goldseiten-news.jpg)
Bezüglich der Bewertung des Euros ist zu konstatieren, dass die Situation in Griechenland am Rande belastet. Fakt ist, dass das Problem genau kalkulierbar ist. Fakt ist, dass die Eurozone in den letzten Jahren die Strukturen geschaffen hat, um einen "Grexit" oder "Graccident" professionell abzuwickeln. Ergo ist ein Vergleich zu der Phase 2011/13 nicht zulässig. In den kommenden Monaten wird dieses Thema, "one way or another", beordnet.
Ein Ausscheiden Griechenlands wäre nicht die schlechteste Lösung. Bisweilen ist ein Ende mit kalkulierbaren Folgen besser, als an einem Land festzuhalten, das alle politischen Regeln zur Disposition stellt und latent den Erholungsprozess des Rests der Eurozone belastet. Auch damit sind schlussendlich erhebliche Kosten verbunden.
Der zweite Belastungsfaktor liegt in der aktuellen Implementierung der quantitativen Politik der EZB. Bezüglich der im Anschluss dargestellten Veränderung der Konjunkturlage gerade im Vergleich zwischen Eurozone und USA stellt sich die Frage, wer eigentlich quantitative Politik nötig hat.
In privaten Runden mit "hohem Personal" habe ich mir erlaubt, die Frage zu stellen, wie die EZB weiter vorgehen wird, wenn die Konjunkturlage und in der Folge die Preisentwicklung (Kernrate) der Eurozone sich schneller und deutlicher verbessert, als bislang prognostiziert wird. Dieses Thema steht derzeit nicht im Vordergrund der "gedanklichen Experimente". Das mag fahrlässig sein.
Wer den ökonomischen Ansätzen des Aristoteles folgt (Prolog Jahresausblick 2015), kommt schlussendlich genau zu dieser voraussichtlichen Entwicklung.
Werfen wir den Blick zunächst auf die Eurozone. Gestern erreichte uns ein gemischter, aber zahlenmäßig überwiegend positiver Datenpotpourri.
Die französische Industrieproduktion setzte positive Akzente. Per Berichtsmonat Januar kam es unerwartet zu einem Anstieg im Monatsvergleich um 0,4% nach zuvor +1,4%. Die Prognose lag bei -0,3%. Der Index der Industrieproduktion bewegt sich damit auf dem höchsten Niveau seit Dezember 2013.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs54ffff7ec8b4c.png)
Auch der Anstieg der Einzelhandelsumsätze in Spanien im Januar um 3,0% im Jahresvergleich konnte vollständig überzeugen. Der weniger schwankungsanfällige Dreimonatsschnitt läuft seit August letzten Jahres eindrucksvoll nach oben.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs54ffff89dc263.png)
Dagegen enttäuschte die Industrieproduktion in Italien im Januar mit einem Rückgang um 0,7% nach zuvor +0,4%. Italien kam etwas spät bei der Reformpolitik in die Gänge!
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs54ffff958f3c3.png)
Der Blick in Richtung USA fiel äußerst ernüchternd aus und unterstreicht noch einmal die Fragezeichen bezüglich des US-Arbeitsmarktberichts.
Die Lagerbestände im Großhandel legten um 0,3% im Monatsvergleich zu. Die Prognose ging von einem unveränderten Niveau aus. Der Vormonatswert wurde von +0,1% auf 0,0% revidiert. So weit, so gut.
Das Lagerniveau markierte den höchsten Stand in der gesamten Historie!
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs54ffffa257262.png)
Der Absatz brach im Großhandel im Monatsvergleich völlig unerwartet um 3,1% ein. Hier lag die Prognose bei -0,3%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von -0,4% auf -0,9% revidiert. Es kam den dritten Monat in Folge zu Rückgängen.
Damit wurde das geringste Absatzniveau seit September 2013 markiert!