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EUR-Shortpositionen markieren bei Futures historischen Höchststand - Realitätsverweigerung?

01.04.2015  |  Folker Hellmeyer
EUR-Shortpositionen markieren bei Futures historischen Höchststand - Daten der Eurozone überzeugen - Realitätsverweigerung bei Fed-Gouverneur Lacker?

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0780 (07.50 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0714 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.90. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129.20. EUR-CHF oszilliert bei 1.0448.

Die Spekulation gegen den Euro und damit die Eurozone ist derzeit ausgeprägter als jemals zuvor. Das gilt zumindest für den Future-Markt, in dem Positionen nachvollziehbar sind. Grundsätzlich gilt die Regel, dass die Positionierung am Future-Markt eine sinnvolle Messgrösse für die diskretionären Positionen am Devisenmarkt (OTC) sind. Die Ignoranz gegenüber der unerwarteten konjunkturellen Gesundung der Eurozone und der im weiteren Verlauf noch einmal thematisierten unerwarteten US-Konjunkturschwäche ist ausgeprägt und zunehmend irritierend.

Gleiches gilt für die voran schreitende Gesundung der europäischen öffentlichen Haushalte ganz im Gegensatz zu der öffentlichen Haushaltslage in den USA. Fakt ist, dass die USA seit einigen Tagen wieder ihren öffentlichen Haushalt durch Notfallmaßnahmen auf die Beine stellen, da das Schuldenlimit wieder erreicht wurde. Die Medien schweigen dazu …

Das geopolitische Desaster, dass die USA bei der Gründung der AIIB (Isolierung der USA, obwohl die USA dabei China isloieren wollten) erleiden, wirkt sich derzeit gleichfalls "noch" nicht in der Bewertung der Leitwährung aus.

Werfen wir einen Blick auf die "Short-Euro/Long USD" Position am Future-Markt:

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Was für die Parität EUR-USD gilt, gilt natürlich auch für die unbestechliche, aber am Future-Markt manipulierbare Währung Gold gegenüber dem USD.

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Vor dem Hintergrund der aggressiven Positionierung zu Gunsten des USD und der aktuellen Konjunkturwelt, der aktuellen Fiskalwelt und der geopolitsichen Lage, die in dieser Form von den Märkten nicht erwartet wurde, muss die Frage nach der Nachhaltigkeit der freundlichen USD-Tendenz gestellt werden - mehr gibt es nicht zusagen …

Die Konjunkturbelebung vermindert die Arbeitslosigkeit in der Eurozone auf den niedrigsten Wert seit circa drei Jahren. Durch Revisionen ergab sich gegenüber der bei 11,2% angesiedelten Konsensusprognose eine Verschiebung. Per Februar hatten 18,204 Millionen Männer und Frauen keinen Arbeitsplatz. Das waren 49.000 weniger als im Januar und 643.000 weniger als ein Jahr zuvor. Laut Eurostat sank die um saisonale Schwankungen bereinigte Arbeitslosenquote auf 11,3%, dem niedrigsten Stand seit Mai 2012.

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Der deutsche Arbeitsmarkt setzte gleichfalls positive Akzente. Die Arbeitslosenquote sank in der saisonal bereinigten Fassung von 6,5% auf 6,4%. Die Anzahl der Arbeitslosen sank von 2.812.000 auf 2.798.000 und markierte den niedrigsten Stand seit 1991. Der Chart bildet die Anzahl der Arbeitslosen in der saisonal bereinigten Fassung ab:

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Der Blick auf die Erwerbstätigenzahl in der Krise und in den Nachwehen der europäischen Krise ist darüber hinaus beeindruckend.

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Nach dieser erfreulichen Kost aus der Eurozone wenden wir uns den USA zu. Während die Tendenz der europäischen Daten der EZB Anlass geben könnte über eine zukünftige Exitstrategie aus der QE Politik nachzudenken, erreicht uns aus den USA Zinserhöhungsverbalakrobatik im Angesicht unerwarteter Konjunkturschwäche, die auf Strukturschwäche beruht.



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