Europa: Deutsche Tugenden vs. Griechische Laster, vom Null zu Negativ, Euro-Goldstandard, Überschuss- und Defizitländer? (Teil 2/2)
23.04.2015 | Michael Shedlock
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Drei Alternativen 1. genügend Schuldenabschreibungen, um Europa Wachstum zu erlauben.
2. hohe Arbeitslosigkeit und geringes Wachstum in “Speece" einhergehend mit Stagnation im Rest Europas
3. Auseinanderbrechen der Eurozone
Andere realistische Möglichkeiten gibt es nicht. Interessanterweise löst aber keine der Alternativen das fundamentale Problem eines “fehlenden Durchsetzungsmechanismus“.
Und diesem bestimmten Problem wollen wir jetzt auf dem Grund gehen.
Nixon schloss das Goldfenster
Das letzte, was einem Durchsetzungsmechanismus noch nahe kam, verschwand, als Nixon 1971 das Goldfenster "vorrübergehend" schloss und den ausländischen Zentralbanken den Eintausch ihrer Dollars gegen Gold verwehrte.
Und was passierte gleichzeitig?
Falls Sie vermuten, dass die Schulden als auch das Einkommensgefälle stiegen, dann haben sie richtig vermutet.
Einkommensgefälle
Der Chart stammt von The Rise and Fall of US Income Inequality (Anmerkungen in violett stammen von mir, mit einem Dank an Zero Hedge für diesen Gedanken.)
Bruttoschulden USA
Beggar-Thy-Neighbor-Politik
Nirgendwo gibt es auch nur einen einzigen Mechanismus, um jene kompetitive Währungsentwertung, kompetitive QE-Maßnahmen, Negativzinspolitik und alle möglichen anderen verblüffenden Verzerrungen, verursacht durch Zentralbankenpolitik, zu stoppen. Das gilt ganz allgemein, nicht nur für Europa.
Der Blick in die Geschichte legt nah, dass solange nichts passieren wird, bis es eine Krise gibt.
Die letzte Krise haben wir nicht dahingehend nicht gut genutzt. Die globalen Schulden sind seit 2007 auf ungefähr 57 Billionen Dollar gestiegen (siehe auch Seven Years Later, Global Debt Keeps Piling Up, $57 Trillion More Than 2007). Von dieser Aufschuldung profitierten ganz sicher nicht die 99%.
Verbraucherpreisdeflation vs. Vermögensdeflation
In ihrer albernen Bestrebung, Verbraucherpreisdeflation zu verhindern, haben die Zentralbanken der Welt massive Vermögensblasen bei Aktien, Ramschanleihen und Immobilien herangezüchtet.
Das Platzen dieser Blasen wird eine extrem zerstörerische Vermögensdeflation erzeugen, die die Zentralbanker eigentlich fürchten sollten, es aber nie tun, weil sie die von ihnen erzeugten Blasen immer erst dann sehen, wenn diese weit und breit aufplatzen.
Warten auf die Währungskrise
Die globalen Ungleichgewichte sind so extrem, die Zinspolitik ist so absurd und die Angst vor Verbraucherpreisdeflation so unseriös, dass eine massive Währungskrise inzwischen vollkommen unausweichlich ist.
Die Währungskrise könnte in Europa beginnen. Sie könnte aber in Japan, Großbritannien oder anderswo beginnen.
Solange es keinen Durchsetzungsmechanismus für Ausgabe- oder Handelsungleichgewichte gibt, werden die Blasen immer weiter wachsen, bis die Zentralbanken einfach keinen neuen Schulden mehr ins System stopfen können.
Viel Glück, wenn die Blasen platzen. Hoffen wir, dass die nächste Krise besser gehandhabt wird als die letzte.
Aber zählen Sie nicht darauf - vor allen wenn
1. sich die Zentralbanken nicht als Teil des Gesamtproblems begreifen
2. das 1% den Status Quo halten möchte
3. die Keynesianer der Überzeugung sind, dass Ausgaben die Antwort auf zu hohe Schulden sind
4. die Monetaristen der Überzeugung sind, mehr Geldschöpfung wäre die Antwort auf zu viel Geldschöpfung
5. die Akademiker dem 1% die Schuld geben anstatt der Fed (den Zentralbanken).
Den ersten Teil des Artikels können sie hier lesen ...
© Michael Shedlock
www.globaleconomicanalysis.blogspot.de
Der Artikel wurde am 10.03.2015 auf www.globaleconomicanalysis.blogspot.de veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.