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Dollar & Währungen: Was kommt als nächstes?

12.05.2015  |  Axel Merk
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An dieser Stelle möchte ich noch Folgendes feststellen: Der oben gezeigte Chart für die Inflationserwartungen der USA unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der Eurozone! Unter Bernankes Führung hätte die Fed immer dann ein neues QE-Programm angekündigt, wenn die Inflationserwartungen im Chart oben in Richtung der 2%-Zielmarke gesunken wären. Doch anstatt QE ins Gespräch zu bringen, heißt es heute, man solle geduldig bleiben - die Erholung sei mit Sicherheit auf ihrem Weg.

Und falls es irgendjemand noch nicht mitbekommen hat: Die USA haben die Zinssätze tatsächlich noch nicht erhöht. Allerdings heißt es immer wieder, man werde die US-Zinssätze erhöhen.

Ich will damit nicht sagen, dass es aus geldpolitischer Sicht keine Divergenzen zwischen den USA und der Eurozone gäbe. Mein Punkt ist, dass der Markt womöglich sehr voreilig hinsichtlich kommender Zinsabweichungen gewesen ist. Schauen Sie sich den folgenden Chart an. Er zeigt die Summe der spekulativen Positionen, mit denen auf einen steigenden Dollar gewettet wird (auf Grundlage der Daten der CFTC).

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Wir haben, wie aus dem Chart hervorgeht, extreme Stände erreicht; der Markt sieht allem Anschein nach einen kometenhaften Anstieg der US-Wirtschaft kommen, während die Eurozone und der Rest der Welt abstürzen und leiden werden.

Dies ist in vielerlei Hinsicht ein Symptom einer uns inzwischen bekannten Marktlage: Immer mehr Teilnehmer springen auf eine Seite des Marktes. Und in so gut wie allen Marktklassen scheinen sich diese marktdynamikorientierten Investitionsstrategien als die gewinnträchtigeren erwiesen zu haben. Seien Sie dennoch gewarnt:

Unserer Einschätzung nach platzen Anlageblasen tendenziell dann, wenn zu viele Menschen sich gleichzeitig in einem Bereich positioniert haben. In diesem Kontext sind unserer Meinung nach Aktien, Anleihen und auch der Dollar anfällig.

Schauen wir jetzt, was unter der Oberfläche passiert. Schauen Sie sich dazu die Citi Economic Surprice Indizes für die USA bzw. die Eurozone an. Sie messen, inwieweit die Erwartungshorizonte und die tatsächlichen ökonomischen Statistiken auseinanderdriften.

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Mit Blick auf die USA legt dieser Index nah, dass sich die Gesamtsituation schlechter als angenommen entwickeln könnte. In der Eurozone könnten sich die Wirtschaftsdaten eventuell besser entwickeln als erwartet, obgleich uns die Verluste am Ende der Datenreihe zumindest wieder daran erinnern sollten, dass man nicht zu viel in kurzfristige Trends interpretieren sollte. Trotzdem stützen diese Beobachtungen unsere Ansicht, dass der Markt sehr voreilig gewesen ist.

Dahingehend lässt sich der Kurssprung des Euros aus seinen Tiefs mit Gewinnmitnahmen, mit einem Short-Squeeze und mit einer Neueinpreisung des Erwartungshorizonts erklären. Doch was sehen wir hier: ein letztes Aufbäumen des Euros oder aber Hinweise auf anstehende Veränderungen?



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