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Silberpreis scheint sich allmählich zu stabilisieren

25.05.2015  |  Thorsten Proettel
Seit 2011 schrittweise tieferer Silberpreis

Der Goldpreis pendelt bereits seit Sommer 2013 und damit seit rund 23 Monaten um die Marke von 1.200 USD und hat in diesem Bereich offenbar einen Boden gefunden. Anders sieht die Lage dagegen bei Silber aus. Die tiefste Notierung im Juni 2013 betrug 18,34 USD je Feinunze. Dieser Wert wurde jedoch vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2014 deutlich unterboten: Im November und Dezember letzten Jahres kostete die Feinunze zwischenzeitlich nur noch rund 15 USD.

Die Abwärtstendenz hielt also an. Mit Blick auf das Chartbild der letzten Jahre lässt sich die Bewegung zudem leicht als Reaktion auf die spekulative Übertreibung der Jahre 2010 und 2011 interpretieren, die nun allmählich abgebaut wird. Die von uns zwischenzeitlich erwartete Stabilisierung des Silberpreises auf einem höheren als dem aktuellen Niveau ist zumindest bis Ende 2014 nicht eingetreten.

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Stabilisierung seit Ende 2014?

Seit etwa sechs Monaten bewegt sich die Notierung für den grau-glänzenden Rohstoff jedoch im Bereich zwischen etwa 15,40 USD sowie 18,40 USD und zuletzt bestand eine Tendenz zum oberen Ende dieser Spanne. Silber verteuerte sich gemessen seit Jahresanfang mit etwa 7% im Vergleich zu den anderen Edelmetallen sogar am stärksten. Ist damit die Talsohle erreicht, von der sich die Preise allmählich wieder auf höheres Niveau bewegen?


Robuste Nachfrage, höheres Angebot

Die Nachfrageseite des Marktes wird sich nach unserer Einschätzung 2015 durchaus robust entwickeln. Vor allem das weltweite Wirtschaftswachstum dürfte trotz der leichten Konjunkturschwäche in China für einen hohen Silberbedarf in der Elektrotechnik, anderen Industriebranchen und im Schmuckbereich sorgen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine Fortsetzung der Aufwärtstendenz des Silberpreises in Richtung 18 USD.

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Skeptisch bleiben wir jedoch, was eine stärkere Verteuerung betrifft. Das Silberangebot stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an. So betrug die weltweite Förderung vor zehn Jahren nur 20.000 Tonnen, während 2015 ungefähr 28.700 Tonnen abgebaut werden dürften. Anleger sollten sich zudem der Risiken von Silberengagements bewusst sein. Der Preis des Edelmetalls bewegt sich oftmals überproportional stark zum Goldpreis.

Hierbei gibt es aber immer wieder auch Ausnahmen. Sollte die Goldnotierung in den nächsten Wochen vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Lage in Griechenland nach oben bewegen, dann muss Silber nicht unbedingt vorauseilen.

Denkbar wäre auch, dass das weiße Edelmetall angesichts wieder aufflammender Konjunkturängste ähnlich wie Aktien unter Druck geriete. Wir erwarten im Konflikt zwischen Athen und seinen Gläubigern zwar eine für beide Seiten einigermaßen gesichtswahrende Einigung in letzter Minute. Die Volatilität könnte aber dennoch steigen, zumal die Gefahr einer sich wie ein Unfall ereignenden Staatspleite stark zugenommen hat.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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