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Goldpreis im Sommerloch

08.06.2015  |  Thorsten Proettel
Notierungen am unteren Rand der Handelsspanne

Diverse positive Konjunkturdaten aus den USA drückten den Goldpreis in den vergangenen Tagen in Richtung Süden. Hierzu gehört ein Anstieg der Aktivitäten in der US-Bauwirtschaft. Sie erreichten im April ein 6½-Jahreshoch. Außerdem stieg die Industrieproduktion leicht an. Der entsprechende Index des Institute for Supply Management erreichte im Mai 52,8 Punkte nach 51,5 Punkten im April.

Die Goldnotierung befindet sich mit aktuell 1.175 USD je Feinunze am unteren Rand der Handelsspanne seit April 2015. Der bisherige Jahrestiefstand von 1.143 USD, der Mitte März erreicht wurde, erscheint nicht mehr weit. Ein Bruch dieser Marke würde vermutlich charttechnisch orientierte Verkäufe auslösen. Das nächste relevante Level wäre der nur 11 USD darunter liegende Tiefstand von November 2014.

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Schwächerer USD führt nicht zu stärkerem Gold

Die Goldpreisschwäche der letzten Monate wurde nicht zuletzt durch die Stärke des USD gegenüber anderen wichtigen Währungen ausgelöst. In den letzten Tagen wertete die US-Valuta jedoch um mehr als 3 Cent auf 1,125 USD je Euro ab, ohne dass hierdurch der Goldpreis Auftrieb bekommen hätte (siehe Chart 2).

Dem entsprechend verbilligte sich das Edelmetall für hiesige Anleger um rund 50 Euro je Feinunze besonders deutlich. Ein Grund für diese Entwicklung könnte die sich abzeichnende Deeskalation im Griechenlandkonflikt sein, der bislang den Euro schwächte und Gold als sicheren Hafen stützte.

Durch die nun genutzte "Sambia-Option", also dem Verschieben der eigentlich schon heute an den IWF fälligen Kreditrate in Höhe von 300 Millionen Euro wird weitere Zeit gewonnen. Wir halten es für das wahrscheinlichste Szenario, dass die europäischen Spitzenpolitiker einen Grexit mit einem Kompromiss in letzter Minute zu verhindern versuchen.


Saisonale Nachfrageschwäche

In der Summe scheinen die Faktoren US-Konjunktur und Griechenlandpoker gegen eine Verteuerung des Goldpreises zu sprechen. Hinzu kommt die typischerweise schwache Goldnachfrage in den Sommermonaten, die aktuell auch noch durch die chinesische Aktienhausse gedämpft wird.

Bricht die Kaufwelle an den chinesischen Börsen ab, dann ist es aber nicht unwahrscheinlich, dass Gold demnächst auch in Shanghai und Shenzen gefragt sein könnte. Und ein steigender Goldpreis ist selbst bei steigenden US-Leitzinsen möglich, wie die Jahre 2004 bis 2006 belegen (siehe Chart 3).

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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