Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Die Panik der Reichen

16.06.2015  |  Captain Hook
- Seite 3 -
Wie letzte Woche schon erwähnt (und wie man am Wochenchart für das Verhältnis aus Amex Gold Bugs Index (HUI) : Gold von Chart Room oben sehen kann) sind die Edelmetallaktien nicht mehr überverkauft. Und das macht sie anfällig dafür, in den Frühphasen allgemeiner Aktienmarktschwäche mitzulaufen. Im Jahr 2000 dauerte es sechs Monate, bis die Edelmetallaktien nach dem April-Top im S&P ihre Talsohle markierten.

Zusätzlich zu den zahllosen Berichten, die die auf diesen Seiten seit einiger Zeit geäußerte Meinung stützen und abgesehen von allem, was die Gold-Werbeleute Ihnen glauben machen möchten, ließe sich eher ein Szenario untermauern, dass vorerst eher für Schwäche an den Märkten für Edelmetalle spricht. So müsste das Verhältnis aus Philadelphia Gold & Silver Index (XAU) und Gold noch eine weitere Abwärtsbewegung vollziehen, um die langfristige Unterstützung im Kontext der Fibonacci-Resonance zu berühren. (siehe unten)

Wir schreiben 'vorerst' aus folgendem Grund: Falls es so kommt, dann müsste es bis spätestens diesem Herbst passieren - falls der große Umschwung in den Edelmetall-Verhältnissen [Dow/Gold Ratio (DGR) und SPX/ SLV Ratio] mit dem anstehenden Einbruch der großen Aktienmarktindizes zusammenfällt.

Diese Einbrüche finden im Umfeld stark steigender Zinssätze statt; und das sind Bedingungen, unter denen die schamlosen Großunternehmen ihre Aktienrückkaufmanie nicht mehr aufrechterhalten können. Natürlich legen auch aus rein technischer Perspektive die Zeitlinien einen sehr bald anstehenden Trendwechsel nah. (Siehe Abbildung 3)

Open in new window
Abbildung 3


Auch wenn es hinsichtlich der Kreditblase, den Blasenmärkten, etc. nun kein Zurück mehr gibt ( und der Preis dafür muss hier noch gezahlt werden), so würden wir uns zumindest auf dem Weg zu einer besseren Welt befinden, die vielleicht nicht perfekt ist, aber zumindest noch nach individuellen Freiheiten und Freiheitrechten strebt - und nicht nach einem neuen Nazi-Experiment.

Der Wideraufbau der Guillotine wäre wahrscheinlich nicht die beste Lösung im wachsenden Klassenkampf; allerdings lässt sich auch ein solches Ende womöglich nicht vollkommen ausschließen, sollten sich die Dinge noch weiter auf Extreme zubewegen. Denn auch die Hunde werden zunehmend entrechtet - ein Produkt des kolonialen Aufstands.

Was für Nazi-Deutschland galt, gilt auch für alle anderen autoritären Staaten: Bürokraten halten die Oligarchen an der Macht - solange bis die Partie vorbei ist und man Sündenböcke braucht. Die modernen Oligarchen wissen das und sorgen für Massenablenkung, um unseren zunehmend sedierten Mob zu beschwichtigen.

Doch wenn Nahrung (und verhaltensverändernde Drogen) knapp werden, dann wird sich die Situation, wie in hyperinflationären Zeiten, schnell ändern.

Die Herrschenden betrachten die Reaktion auf die Konfiszierung von Bankkonten in Zypern als Hinweis darauf, dass es auch andernorts so laufen werde. Ich bin mir in diesem Fall aber nicht so sicher. Das zyprische Volk kommt größtenteils immer noch über die Runden. Noch hungern die Leute nicht. Für die Menschen in Venezuela sieht es aber schon wieder ganz anders aus. Sie hungern.

Ein Blick auf die weiteren Entwicklungen in Venezuela könnte vielleicht die bessere Vorgleichvorlage für die zu erwartenden Entwicklungen in den Vereinigten Staaten sein, wenn der Dollar ($) schließlich kaputt geht. Die Banken haben unsere kollektiven Testikel (das geht an Dave Letterman) immer noch bestens im Griff. Allerdings tun sich in der Peripherie gut sichtbar funktionale Risse auf, welche sich innerhalb nicht allzu langer Zeit auch im Kern bemerkbar machen werden.

Wenn es dazu kommt (es müsste wie gesagt spätestens diesen Herbst passieren, wenn man die Chinesen ernst nehmen kann), so würden das Volk wie auch die Reichen plötzlich begreifen, welche Gesamtfolgen die seit 30 Jahren andauernde Schuldenorgie hat. Und dann taucht der Mob wirklich auf, weil auch die Bürokraten erkennen, dass sie ebenfalls schon entrechtet wurden.

Für die Reichen ist es natürlich wichtig, die Zinssätze so niedrig wie möglich zu haben, denn nur so lässt sich die Partie zu verlängern - oder aber der Derivateturm von Babel, der alle Risiken absichert. Es ist also von entscheidender Bedeutung, die kurz- als auch langfristigen Zinsentwicklungen und die dabei entstehenden Kurven ganz genau im Auge zu behalten. Aktuell machen die US-Zinsen mit ansteigenden Kurven noch immer einen gesunden Eindruck, was immer das heute noch heißt.

Auch wenn steigenden Zinsen eigentlich mehr Gewinne für die Banken bedeuten müssten, so könnte dieser zufällige Geldregen auch schnell wieder vorüber sein - sobald die übergeordnete Schuldenmatrix ins Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit rückt. An dieser Stelle möchte auch ich die Analyse einfach halten: In unserer überschuldeten Gesellschaft, wo Schulden nie zurückgezahlt werden, sind steigende absolute Zinssätze schlecht; niedrige hingegen besser (aber nicht gut).

Man merke sich also: Alles dreht sich um Geldbeschaffungskosten. Behalten Sie den TNX (Zinsertrag 10-jährige US-Staatsanleihe) im Auge, er ist der Leithammel. Er scheint zu konsolidieren und dann weiter steigen. Eine solche Entwicklung würde die Aktienrückkäufe verlangsamen und letztendlich einem glockenkurvenartigen Einbruch hervorrufen, sobald steigende Zinssätze (und schrumpfende Unternehmensgewinne) die Blase zum Platzen bringen.

Allem Anschein nach wird das diesen Sommer/ Herbst passieren. Also vermeiden Sie die Panik der Reichen, die um an Geld zu kommen, verkaufen müssen. Und kaufen Sie bei Rücksetzern Gold und Silber.


© Captain Hook
www.treasurechestsinfo.com

Dieser Artikel wurde am 08. Juni 2015 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"