Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Mit Gold für die Zukunft vorsorgen

21.06.2015  |  Manfred Gburek
Der jüngste Sprung des Goldpreises veranlasst mich, nach den vorwöchigen Gedanken zu diesem Thema heute weitere Überlegungen anzustellen. Dass der Preis am Donnerstag plötzlich in die Höhe schoss, wurde von verschiedenen Seiten vor allem so begründet: Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch die amerikanische Konjunktur kleingeredet und angedeutet, deshalb mit restriktiven Maßnahmen doch noch lieber zu warten - ein Ritual, das wir bereits von den vorangegangenen Fed-Sitzungen hinreichend kennen. Daraufhin sollen Spekulanten an der Terminböse Comex ihre Short-Positionen eingedeckt, also Gold per Termin gekauft haben.

Wie nahe Dichtung und Wahrheit beieinander liegen, ergibt sich allein schon daraus, dass der Goldpreis ja nicht am Mittwoch nach oben schoss, sondern erst am Donnerstag. Damit hatten die Shorties allerdings nur am Rande zu tun, denn es dominierte das physische Geschäft, also der Handel mit echtem Gold. Dass sie überhaupt immer wieder gegen Gold spekulieren, hat einen interessanten Hintergrund: Mal abgesehen von Verschwörungstheorien, gibt es Indizien, dass der Goldpreis über den Terminmarkt gedrückt wird.

Das führt zur Frage: Was kann eigentlich wen warum veranlassen, den Goldpreis nach unten zu manipulieren? Darauf gibt es plausible Antworten. Zum Thema was: die maßlos hohen Schulden. Zum Thema wen: die Politiker, die zulasten ihrer Bürger immer mehr Schulden machen. Und warum haben Politiker etwas gegen einen hohen Goldpreis? Weil er signalisiert, wie marode das auf Schulden errichtete Papiergeldsystem ist.

Natürlich handeln Politiker nicht selbst mit Gold, vielmehr bedienen sie sich der Geschäftsbanken, bei Bedarf auch der Zentralbanken. Wie lange sie mit der Goldpreismanipulation Erfolg haben, ist zwar nicht vorhersehbar. Aber die Zeiten von 1970 bis 1980 und von 2001 bis 2011 zeigen, dass sich die Kräfte des Marktes allen Manipulationsversuchen zum Trotz am Ende doch durchsetzen.

Die unterschiedlichen Ursachen für die Goldpreisentwicklung in den beiden goldenen Jahrzehnten sprechen dagegen, dass dieses Mal wieder - wie von 1980 bis 2001 - gut zwei Jahrzehnte vergehen werden, bis der Goldpreis erneut steigt. Aber wie lange kann die Wartezeit jetzt noch sein? Niemand kennt die Antwort. Indes steht fest, dass Gold umso eher nachhaltig und nicht nur phasenweise reüssieren wird, je höher sich die internationalen Schuldenberge = Papiergeld auftürmen. Goldbesitzer sind folglich in einer vergleichsweise komfortablen Lage: Sie wissen, dass der Preis ihres Edelmetalls den langfristigen Aufwärtstrend in erträglicher Zeit wieder aufnehmen wird, und üben sich bis dahin in Geduld.

Die Goldanlage in Barren und Münzen sollte den Grundstock bilden. Darüber hinaus sei spekulativen Anlegern noch der Kauf von Gold- und Silberaktien empfohlen. Ihre Kurse schwanken stärker als der Gold- bzw. Silberpreis. Anregungen gibt es im Internet zuhauf, etwa auf goldseiten.de in deutscher oder kitco.com in englischer Sprache. Ich selbst habe mir zur Gewohnheit gemacht, regelmäßig bei kitco.com auf die Indizes XAU und HUI zu klicken. Dort sind dann die Tagesgewinner und -verlierer unter den führenden Minenaktien zu finden.

Es hat sich bewährt, auf diejenigen zu setzen, die über Monate gesehen die größte relative Stärke zeigen, das heißt, die besser abschneiden als andere - es sei denn, Sie vertiefen sich derart in die Besonderheiten der Minenindustrie, dass Ihnen die Entdeckung von Schätzchen aus der zweiten und dritten Reihe gelingt. Doch das ist mit sehr hohem Aufwand verbunden.

Goldlagerstätten gibt es überall auf der Welt, sogar in Deutschland, zum Beispiel in Thüringen, Nordhessen und entlang des Rheins. Doch hier sind größere Funde eher dem Zufall überlassen. Ein paar kleine Goldkörnchen finden Hobbygeologen dagegen immer wieder mal. Der Abbau durch Minenkonzerne ist schwierig und teuer; er findet zu hohen Kosten oberirdisch wie auch bis zu 4 Kilometern Tiefe unterirdisch statt.

Auf eine Tonne Gestein entfallen bei oberirdischer Förderung je nach Lagerstätte in der Regel nur 2 bis 5 Gramm Gold. Vielfach kommen noch giftige Stoffe zum Einsatz, damit das Edelmetall leichter vom Gestein getrennt werden kann, zum Beispiel Zyanid und Quecksilber. Verschiedene Umweltorganisationen haben hier und da zwar schon einen Förderstopp erwirkt, aber ihnen bleibt noch viel Arbeit, bis alle Goldproduzenten allgemein geltende Richtlinien akzeptieren.

Es gibt Goldbarren und -münzen unterschiedlicher Herkunft und Größe. Bei den Münzen unterscheidet man zwischen Anlage- und Sammlermünzen. Erstere werden mit einem kleinen Aufschlag zum Goldpreis gehandelt, Letztere wegen ihrer Seltenheit mit einem großen. Goldbarren und Anlagemünzen aus Gold unterliegen nicht der Umsatzsteuer. Falls beim Verkauf ein Gewinn herausspringt, braucht er nach einem Jahr Haltedauer nicht versteuert zu werden. Käufe und Verkäufe für weniger als 15.000 Euro sind anonym möglich; von dieser Obergrenze an müssen Banken und Händler ihre Kunden gemäß Geldwäschegesetz registrieren.

Wer sich erst wenig oder noch gar nicht mit der Anlage in Gold beschäftigt hat, sollte den Rat von seriösen Händlern, wie sie im Internet beispielsweise auf goldseiten.de und gold.de zu finden sind, und von auf den Handel mit Edelmetallen spezialisierten Banken einholen. Hier nur so viel: Unter privaten Anlegern sind 100- und 250-Gramm-Barren besonders gängig, ferner Anlagemünzen mit 1 Unze Gewicht, wie Krügerrand, Maple Leaf, Känguru, Wiener Philharmoniker, American Eagle, Britannia und Panda.

Diese Aufzählung ist nicht vollständig; Sonderaktionen einzelner Händler und Banken mit anderen Münzen finden häufig statt. Übrigens sind zum Beispiel Maple Leaf und Känguru aus reinem Gold, während etwa Krügerrand und American Eagle zum besseren Schutz vor Kratzern auch Kupfer enthalten. Wer sich entschlossen hat, einen Teil der Ersparnisse in Gold anzulegen, sollte bei den Anbietern gleich nach dem passenden Ort für die Verwahrung der Schätze fragen. Vom heimischen Tresor bis zu einem der inzwischen zahlreichen Zollfreilager in der Schweiz ist vieles möglich.

Das meiste, was ich Ihnen hier geschrieben habe, ist Ihnen womöglich längst bekannt; einzelne Passagen stammen aus meinem neuen elektronischen Buch, das Sie über den folgenden Link bestellen können: https://www.epubli.de/shop/buch/45597. Doch im Vorfeld des voraussichtlich ultimativen starken Goldpreisanstiegs kann nicht genug auf die große Chance hingewiesen werden, mit Anlagen in dem Edelmetall für die - mit Sicherheit raue - Zukunft vorzusorgen.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: Außer diversen Börsenbüchern schrieb er: "Das Goldbuch", das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z", "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" und zuletzt das Ebook "Ach du liebes Geld!".



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"