Shanghai Omen?
29.06.2015 | Christian Vartian
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wobei Palladium eher vorläuft. Insbesondere im Zusammenhang mit der derzeit ausgeprägten China-Schwäche (Immobilien, Aktien, wahrscheinlich Realwirtschaft) als Verbraucher, vor allem aber als Kunde von westlichen Core-Produkten, die Palladium beinhalten, könnte Pd aber auch eine Warnung zumindest für die bevorstehende Entwicklung des NASDAQ sein.
Wenn der Exportmarkt China mehr als schwächelt, wird dieser immer höhere Anteile der BRD … Exporte absorbierende Markt schwere Mengenrückgänge bei der Produktion Deutscher … Luxusgüter bewirken, die Sanktionen gegen die Russische Föderation kommen als weitere Schwächung von Spitzen- und Luxusprodukten hinzu.
Es wird daher sehr genau zu beobachten sein, ob Pd hier nicht einen Einbruch der Exporte der Spitzenindustrieländer vorankündigt. Auffällig sind die jetzt plötzlich lauter werdenden Stimmen aus der BRD Industrie, doch bitte die kontraproduktiven (und WTO widrigen) Sanktionen gegen die Russische Föderation (bzw. gegen die Europäische Wirtschaft) zu beenden. RICHTIGE FORDERUNG, bloß WARUM ERST JETZT?
Tut es jetzt besonders weh, weil China zusätzlich einbricht?
Wenn dem aber so wäre, sei hier nur systemisch erwähnt, dann wird das Deutsche "Rezept" der Austerität aber für Griechenland und andere nicht funktionieren, denn es würde für die BRD selbst aufhören zu funktionieren.
Es lautet in klaren Worten: Geld Drucken soll wer anderer und ich beliefere ihn. Ja, das ist Marktwirtschaft und es hat eine Leistungskomponente (Wettbewerbsfähigkeit ist Voraussetzung), aber es hängt eben trotzdem davon ab, dass irgendeine Region der Welt nicht disinflationiert, denn wenn gar keiner auf dem Planeten mehr Geld hat, dann verkauft auch der Wettbewerbsfähigste nichts mehr. Insoferne lebt jede Wirtschaft von Inflation, die schwache von der Inflation der eigenen Zentralbank und die starke Wirtschaft eben von der Inflation einer fremden Zentralbank.
Das macht die Vorschläge der Griechischen Regierung zwar nicht realer, nur macht es die Rezeptur der Antwort der EURO-Gruppe gefährlicher. Sympathisch, richtig und leitungsbezogen am Deutschgen Standpunkt ist: Der Schuldner darf nicht auf Kosten des Nettozahlers Vorteile erhalten. Nur die Therapie ist falsch, es nutzt nämlich nichts, wenn der Schuldner verhungert.
Nützen würde es etwas, wenn man ganz fair und leistungsorientiert Griechenland EZB Geld gibt und Deutschland, dass Forderungen hat, 40 Mal so viel EZB Geld gibt. Die Relation bliebe gewahrt, Gemeinden, Städte, Länder … der BRD würden eben ganz entschuldet werden. Verrückt, inflationistisch würden mich nun manche heißen, ich würde darauf antworten: Um das falsche Konzept EURO ist es ohnehin nicht schade und ob Deutschland kein Geld braucht, würde ich anregen, sich angesichts der Ereignisse in China und der Russland Sanktionen nochmals zu überlegen.
Was die Volksabstimmung in Griechenland bringt, ob Griechenland am Dienstag (18h US-Ostküstenzeit) defaultet, ob CDS triggern, ob Griechische Banken morgen wirklich geschlossen bleiben, wir wissen es nicht und können es nicht vorausberechnen, weil es ja politische Entscheidungen sind.
Wir haben jedenfalls sehr enge Stopps zum Hedgen unserer Standardaktien in Kraft gesetzt und bei Edelmetall genau das Gegenteil gemacht: sehr weit vom Kurs entfernte, mit dem Ziel, nicht gehedgt zu sein in einer solchen Gefahrenlage.
Erschwerend kommt hinzu, dass zyklusZEITmäßig eine Korrektur nach oben der Edelmetalle (und einiger anderer Rohstoffe) bald fällig ist (es ist nicht mehr viel ZEIT zum Sinken), gleichzeitig aber noch ein Deflationsloch insbesondere zwischen Juli und Ende September noch kommen KÖNNTE, das mit jedem Tag unwahrscheinlicher wird, weil die ZEIT für ein Kurs "V" abläuft, dennoch nicht ausgeschlossen ist und nicht mitgefahren werden soll. Daher reine Wasserfallschutzmaßnahmen und keine enge Absicherung bei Metallen derzeit.
Es ist gefährlich, was hier drohen könnte. Sollte es sich manifestieren, braucht man das physische Edelmetall OHNE FUTURES DAGEGEN!
© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch
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