Weitere Verluste im Edelmetallsektor möglich

Der Edelmetallsektor erleidet nun schon seit drei aufeinanderfolgenden Wochen Verluste. Die Goldbergbauunternehmen und der Silberkurs haben auf dem Weg nach unten die Führung übernommen, wobei sich Silber an den letzten beiden Handelstagen wieder etwas erholt hat. Auch für Gold ging es wieder leicht aufwärts, aber der Kurs ist nach wie vor gefährlich nah daran, ein neues Wochen-Tief im aktuellen Bärenmarkt zu erreichen. Während die beiden Edelmetalle am Mittwoch und Donnerstag einen Teil der Verluste wieder gutmachen konnten, gab es bei den Goldminen nichts Positives zu verzeichnen – sie schlossen an beiden Tagen nahe der Tiefstwerte. Die Unfähigkeit der Bergbauunternehmen, zumindest einen kleinen Teil der Verluste wieder aufzuholen verheißt in den kommenden Tagen nichts Gutes für den gesamten Sektor.

Die anhaltend schwachen Kurse der Minengesellschaften sind nicht besonders überraschend, wenn man bedenkt, dass sie zur Zeit noch unter ihre Tiefs von 2008 und 2014 fallen. In den beiden folgenden Charts haben wir die monatlichen Durchschnittswerte für den GDM (Vorgänger des GDX) und den HUI für Sie dargestellt. Der GDM schloss mit 468 Punkten und hat erst bei 400 die nächste starke Unterstützungslinie. Der HUI befindet sich im freien Fall und wird erst bei etwa 100 Punkten wieder auf starke Unterstützung treffen.



Im nächsten Chart sehen Sie den wöchentlichen Kurs des HUI im Verlauf der letzten 20 Jahre und zwei Trendoszillatoren, die als Indikatoren dafür dienen können, wie überkauft oder überverkauft der Markt war. Wir haben die Abweichung des HUI vom exponentiell geglätteten Durchschnitt (EMA) und der rollierenden Änderungsrate über 40 Wochen dargestellt. Der HUI ist mit Sicherheit überverkauft, aber laut der Charts ist er noch ein Stück davon entfernt, so extrem überverkauft zu sein wir im Frühjahr 2013 und gegen Ende der Jahre 2008 und 2000.



Dem Goldkurs scheint in den nächsten Tagen ein Einbruch unter die Grenze von 1150 USD/oz bevorzustehen. Wenn das geschieht, sollte der Fokus auf der nächsten starken Unterstützungslinie bei 1000 USD/oz oder 1040 USD/oz liegen. Der folgende Chart zeigt den Goldkurs als Kurve des wöchentlichen Durchschnitts sowie die spekulativen Positionen als Anteil des Open Interest. Die spekulativen Netto-Positionen werden am Freitag aktualisiert und bei ca. 10% liegen. Unserer Ansicht nach müsste der Anteil auf unter 5% fallen (das Tief von 2013), damit die Stimmung als extrem bezeichnet werden kann. Ein Wert unter 5% würde ein 14-Jahres-Tief markieren.



Wir scheinen uns am Beginn des letzten Aktes in diesem Edelmetall-Bärenmarkt zu befinden. Wenn Gold unter1140-1150 USD/oz fällt, könnte uns das zum Mittelteil bringen. Unsere Analysen zeigen, dass die Minengesellschaften noch nicht extrem überverkauft sind und nach unten noch Platz haben, bevor sie die nächste Unterstützungslinie erreichen. Der Einbruch des Goldkurses zuerst unter 1150 USD/oz und dann unter 1100 USD/oz würde weitere Verluste bei den Minen nach sich ziehen und sie sehr nah an eine extrem überverkaufte Lage bringen. Gerade diese Kombination aus der stark überverkauften Marktsituation und der starken technischen Unterstützung schafft eine sehr günstige Kaufgelegenheit.

Vor einigen Wochen wiesen wir darauf hin, dass wir uns in einer für Optimisten sehr gefährlichen Phase befinden. Das ist noch immer so. Doch je mehr sich die Bergbauunternehmen einer extremen überverkauften Situation annähern und je weiter sich der Goldkurs der 1000-USD/oz-Marke annähert, desto eher sind wir gewillt, uns den Optimisten anzuschließen. Kurz vor der Dämmerung ist die Nacht am dunkelsten. Irgendwann innerhalb der nächsten Monate wird das Blatt sich wenden und wir werden im Edelmetallsektor einige fantastische Kaufgelegenheiten erleben.

Beachten Sie auch unseren Premium-Service. Darin stellen wir auch die Junior-Unternehmen aus dem Minensektor vor, die unserer Ansicht nach in der zweiten Jahreshälfte 2015 besonders stark sein werden.


© Jordan Roy-Byrne

Dieser Artikel wurde am 10. Juli 2015 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.