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Die Argumente der Goldhasser - und was gegen sie spricht

26.07.2015  |  Manfred Gburek
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... weil der Goldpreis manipuliert wird.

Dafür sprechen zwar immer wieder Indizien, aber es fällt schwer, einen umfassenden Beweis zu erbringen. Jedenfalls hassen fast alle Politiker Gold, weil sein Preis auf Dauer - nicht kurzfristig - ein Indikator für marode Staatsfinanzen ist. Folglich erscheint es plausibel, wenn sie bei passender Gelegenheit ihre Spezis in der Finanzbranche gegen Gold intervenieren lassen würden.

... weil Goldman Sachs damit rechnet, dass der Goldpreis unter 1000 Dollar je Unze Gold fallen könnte.

Wem es Spaß macht, der kann jedes Preisziel nennen. Geht es auf, ist er für kurze Zeit ein Held. Geht es nicht auf, wird es unter den Teppich gekehrt.

... weil die psychologisch wichtige Marke von 1000 Dollar näher rückt.

Die Psychologie wird immer dann ins Spiel gebracht, wenn den Preiskurven-Deutern nichts anderes mehr einfällt. Als psychologisch wichtig lässt sich so gut wie jede Marke deklarieren, ohne dass wirklich etwas dahintersteckt.

... weil die meisten Goldanalysten pessimistisch sind.

Die Mehrheit hat an der Börse immer unrecht.

... weil Stop-loss-Orders den Preisrückgang verstärkt haben.

So etwas kommt zwar immer wieder mal vor, ist aber nicht von Dauer.

... weil Charts für die Fortsetzung des Abwärtstrends sprechen.

Mit Charts lässt sich so ziemlich alles begründen, und zwar in beiden Richtungen. Für die schnellen Jungs an den Terminbörsen sind sie Hilfsmittel beim Zocken. Private Anleger sollten sich am besten ihren eigenen Reim auf Chartformationen machen.

... weil ein riesiger Verkaufsauftrag an der Goldbörse in Shanghai für den entscheidenden Sturz des Goldpreises gesorgt hat.

Die Suche nach den bösen Buben, der dahinterstecken sollen, ist bisher ergebnislos verlaufen.

Nun möchte ich Sie mit den 15 Argumenten und ihrer Interpretation nicht allein lassen. Deshalb weise ich Sie wie schon in der Vorwoche darauf hin, dass insbesondere die rückläufigen Netto-Shortpositionen der Commercials (Profihändler) an der New Yorker Terminbörse Comex für den Goldpreis positiv zu bewerten sind. Das heißt, die Commercials hatten bisher im Vergleich zu den Spekulanten auf mittlere Sicht praktisch immer recht. Die rückläufigen Shorts sprechen für ihren Gold-Optimismus.

Zur Abrundung des Themas folgt hier ein Zitat aus der aktuellen Stellungnahme der PSM Vermögensverwaltung im Münchner Nobelvorort Grünwald: "Die aktuellen und geplanten Gelddruckaktionen aller wichtigen Notenbanken und die totale Überschuldung der Weltwirtschaft (Anstieg um weitere 55.000 Milliarden US-Dollar seit der letzten Finanzkrise 2008) werden dem Gold als Währungsersatz eine immer wichtigere Rolle zukommen lassen. Daran wird der vorübergehende Preisverfall des Goldes nichts ändern." Nebenbei bemerkt: PSM ist erzkonservativ und gehört gemäß "Elitereport"-Auswertung zu den Top-Vermögensverwaltern im deutschsprachigen Raum.

Zum Schluss noch mein ganz persönlicher Rat an Sie: Falls Sie in Gold und/oder Minenaktien engagiert sind, bekommen Sie auf keinen Fall Angst. Im Übrigen gilt der Börsianerspruch "Fange nie ein fallendes Messer" so gut wie immer für Aktien und Anleihen von Pleitefirmen, dagegen nur in seltenen Ausnahmefällen für Gold. Falls Sie nachkaufen möchten oder falls jemand neu einsteigen will: Verteilen Sie Ihre Kaufaufträge je nach Anlagehorizont auf mehrere Tage, Wochen oder Monate.

Dazu noch eine Timinghilfe: Verfolgen Sie auf Internetseiten wie goldseiten.de oder kitco.com, ob die Minenindizes XAU und HUI schon leicht steigen, während der Goldpreis stagniert oder weiter fällt. Ist das so, lässt die Wende des Goldpreises nach oben erfahrungsgemäß nicht mehr lange auf sich warten.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: Außer diversen Börsenbüchern schrieb er: "Das Goldbuch", das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z", "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" und zuletzt das Ebook "Ach du liebes Geld!".



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