USDA überrascht mit deutlich höheren Ernteprognosen
13.08.2015 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise konnten sich von ihren anfänglich verzeichneten Tiefständen gestern erholen und gingen mit einem leichten Plus aus dem Handel. Heute Morgen setzen sie ihre Erholung fort. Brent steigt auf 50 USD je Barrel, WTI auf 43,5 USD je Barrel. Neben einem deutlich schwächeren US-Dollar sorgten die Lagerdaten des US-Energieministeriums für Unterstützung. Diese wiesen einen Rückgang der US-Rohölvorräte um 1,7 Mio. Barrel aus.
Hauptverantwortlich hierfür war eine weiterhin nahezu rekordhohe Rohölverarbeitung. Dazu verzeichnete die US-Rohölproduktion einen Rückgang um 70 Tsd. Barrel pro Tag. Ein stärkerer Lagerabbau wurde durch deutlich gestiegene Importe verhindert.
Die Internationale Energieagentur IEA hat ihre Schätzung für die globale Ölnachfrage nach oben revidiert und erwartet nun für 2015 einen Anstieg um 1,6 Mio. Barrel pro Tag und für 2016 um 1,4 Mio. Barrel pro Tag. Gleichzeitig soll das Nicht-OPEC-Angebot in diesem Jahr deutlich langsamer wachsen als im Vorjahr und im nächsten Jahr sogar fallen. In der Folge steigt der geschätzte Bedarf an OPEC-Öl 2016 auf 30,8 Mio. Barrel pro Tag nach 29,5 Mio. Barrel pro Tag in diesem Jahr.
Dennoch geht die IEA davon aus, dass das Überangebot bis in das kommende Jahr Bestand haben wird. Denn gleichzeitig hat die OPEC der IEA zufolge im Juli 31,8 Mio. Barrel pro Tag produziert. Die OPEC müsste also ihr Angebot noch immer um 1 Mio. Barrel pro Tag kürzen, damit der Markt im nächsten Jahr trotz der höheren Nachfrage nach OPEC-Öl ausgeglichen ist. Der Kürzungsbedarf würde noch steigen, wenn sich die Nachfrage nicht so dynamisch entwickeln sollte wie derzeit von der IEA unterstellt.
Edelmetalle
Die seit drei Tagen andauernde Abwertung des Chinesischen Yuan gibt dem Goldpreis weiter Unterstützung, so dass dieser heute Morgen zwischenzeitlich auf ein 3½-Wochenhoch von knapp 1.130 USD je Feinunze steigt. Zudem kam es gestern mit 4,2 Tonnen zum stärksten Tageszufluss in den weltgrößten Gold-ETF, SPDR Gold Trust, seit Ende Juni. Wie der World Gold Council (WGC) heute berichtete, ist die globale Goldnachfrage im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 12% auf ein 6-Jahrestief von 914,9 Tonnen gefallen.
Alle Nachfragekomponenten waren dabei rückläufig. So ist die Schmucknachfrage um 14% auf 513,5 Tonnen gesunken, wofür China und vor allem Indien verantwortlich zeichnen. Allein in Indien fiel die Nachfrage um 25%, da wegen einer schlechten Ernte im letzten Jahr und schlechtem Wetter in diesem Jahr weniger Einkommen für die ländliche Bevölkerung zur Verfügung stand. In China wurde 3% weniger Gold nachgefragt. In beiden Ländern soll sich die Goldnachfrage laut WGC im zweiten Halbjahr wieder erholen, so dass China und Indien im Gesamtjahr jeweils 900 bis 1.000 Tonnen Gold konsumieren dürften.
Die Barren- und Münznachfrage ging auf globaler Ebene um 15% auf 201,4 Tonnen zurück und die Gold-ETFs verzeichneten im zweiten Quartal Abflüsse von 22,9 Tonnen. Mit 137,4 Tonnen haben die Zentralbanken zwar ebenfalls weniger Gold gekauft als im Vorjahresquartal, sie waren aber das 18. Quartal in Folge auf der Käuferseite. Für das Gesamtjahr erwartet der WGC Zentralbankkäufe von 400 bis 500 Tonnen.
Industriemetalle
Gestern Nachmittag setzte bei den Industriemetallen eine Erholungsbewegung ein, die heute Morgen noch anhält. Kupfer handelt wieder über 5.200 USD je Tonne, Aluminium notiert bei knapp 1.600 USD je Tonne. Die chinesische Zentralbank PBoC hat den Chinesischen Yuan über Nacht zwar den dritten Tag in Folge abgewertet, dies scheint die Marktteilnehmer aber nicht mehr weiter zu verunsichern. Denn die PBoC hat in einer Stellungnahme betont, dass die Abwertung um 4,6% in den letzten drei Tagen eine "einmalige" Anpassung sein würde.
Die schwächere Währung dürfte u.E. einen positiven Effekt auf die Exporte haben und so die Konjunktur unterstützen. Gerade bei Aluminium und Stahl, wo China ohnehin schon viel exportiert, könnte dies aber auch zu künftig hohen Ausfuhren beitragen und dadurch zumindest bei Aluminium dringend benötigte Kapazitätsstilllegungen verhindern.
Gemäß Daten der staatlichen Kupferkommission Cochilco hat Chile im ersten Halbjahr 2,9 Mio. Tonnen Kupfer produziert, 2,6% mehr als im Vorjahr. Ein Anstieg der Produktion in einigen großen Minen hat dabei eine geringere Produktion in anderen Minen wegen geplanter Wartungsarbeiten und Streiks mehr als ausgeglichen. Für das Gesamtjahr 2015 erwartet Cochilco für Chile eine Kupferproduktion von 5,9 Mio. Tonnen, etwa 2,5% mehr als im Vorjahr.
Agrarrohstoffe
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA hat gestern die Ernteprognosen veröffentlicht. Die Ernteschätzungen für Mais und Sojabohnen in den USA lagen dabei deutlich über den Markterwartungen. Die Produktionsschätzung für US-Sojabohnen wurde um 31 Mio. Scheffel auf 3,916 Mrd. Scheffel angehoben. Die zur Ernte kommende Sojabohnenfläche lag zwar 0,9 Mio. Morgen unter der im Juli veröffentlichten Prognose, würde aber mit 83,5 Mio. Morgen immer noch ein Rekordniveau bedeuten.
Die US-Endbestände wurden um 45 Mio. auf 470 Mio. Scheffel angehoben. Der Preis für US-Sojabohnen verlor aufgrund der Veröffentlichung gestern mehr als 6% und schloss bei 910 US-Cents je Scheffel. Die Prognose für die US-Maisproduktion wurde vom USDA um 156 Mio. auf 13,7 Mrd. Scheffel angehoben. Die Lagerendbestände bei Mais sollen daher auf 1,7 Mrd. Scheffel steigen und damit um 100 Mio. Scheffel mehr als vom USDA bislang erwartet. Mais verbilligte sich daraufhin um 5% und notierte zu Handelsschluss bei 357 US-Cents je Scheffel.
Außerhalb der USA und hier insbesondere in China und in der EU fällt die Maisproduktion dagegen deutlich schlechter aus, so dass die Schätzung für die globale Maisernte vom USDA sogar um 1,5 Mio. Tonnen gesenkt wurde. Trotz einer geringer als erwarteten (Winter-)Weizenproduktion hat das USDA seine Schätzung für die US-Lagerendbestände um 8 Mio. auf 850 Mio. Scheffel erhöht. Grund hierfür sind geringere US-Weizenexporte. Der Preis für Weizen fiel daraufhin um knapp 3% auf 497 US-Cents je Scheffel.
Die Ölpreise konnten sich von ihren anfänglich verzeichneten Tiefständen gestern erholen und gingen mit einem leichten Plus aus dem Handel. Heute Morgen setzen sie ihre Erholung fort. Brent steigt auf 50 USD je Barrel, WTI auf 43,5 USD je Barrel. Neben einem deutlich schwächeren US-Dollar sorgten die Lagerdaten des US-Energieministeriums für Unterstützung. Diese wiesen einen Rückgang der US-Rohölvorräte um 1,7 Mio. Barrel aus.
Hauptverantwortlich hierfür war eine weiterhin nahezu rekordhohe Rohölverarbeitung. Dazu verzeichnete die US-Rohölproduktion einen Rückgang um 70 Tsd. Barrel pro Tag. Ein stärkerer Lagerabbau wurde durch deutlich gestiegene Importe verhindert.
Die Internationale Energieagentur IEA hat ihre Schätzung für die globale Ölnachfrage nach oben revidiert und erwartet nun für 2015 einen Anstieg um 1,6 Mio. Barrel pro Tag und für 2016 um 1,4 Mio. Barrel pro Tag. Gleichzeitig soll das Nicht-OPEC-Angebot in diesem Jahr deutlich langsamer wachsen als im Vorjahr und im nächsten Jahr sogar fallen. In der Folge steigt der geschätzte Bedarf an OPEC-Öl 2016 auf 30,8 Mio. Barrel pro Tag nach 29,5 Mio. Barrel pro Tag in diesem Jahr.
Dennoch geht die IEA davon aus, dass das Überangebot bis in das kommende Jahr Bestand haben wird. Denn gleichzeitig hat die OPEC der IEA zufolge im Juli 31,8 Mio. Barrel pro Tag produziert. Die OPEC müsste also ihr Angebot noch immer um 1 Mio. Barrel pro Tag kürzen, damit der Markt im nächsten Jahr trotz der höheren Nachfrage nach OPEC-Öl ausgeglichen ist. Der Kürzungsbedarf würde noch steigen, wenn sich die Nachfrage nicht so dynamisch entwickeln sollte wie derzeit von der IEA unterstellt.
Edelmetalle
Die seit drei Tagen andauernde Abwertung des Chinesischen Yuan gibt dem Goldpreis weiter Unterstützung, so dass dieser heute Morgen zwischenzeitlich auf ein 3½-Wochenhoch von knapp 1.130 USD je Feinunze steigt. Zudem kam es gestern mit 4,2 Tonnen zum stärksten Tageszufluss in den weltgrößten Gold-ETF, SPDR Gold Trust, seit Ende Juni. Wie der World Gold Council (WGC) heute berichtete, ist die globale Goldnachfrage im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 12% auf ein 6-Jahrestief von 914,9 Tonnen gefallen.
Alle Nachfragekomponenten waren dabei rückläufig. So ist die Schmucknachfrage um 14% auf 513,5 Tonnen gesunken, wofür China und vor allem Indien verantwortlich zeichnen. Allein in Indien fiel die Nachfrage um 25%, da wegen einer schlechten Ernte im letzten Jahr und schlechtem Wetter in diesem Jahr weniger Einkommen für die ländliche Bevölkerung zur Verfügung stand. In China wurde 3% weniger Gold nachgefragt. In beiden Ländern soll sich die Goldnachfrage laut WGC im zweiten Halbjahr wieder erholen, so dass China und Indien im Gesamtjahr jeweils 900 bis 1.000 Tonnen Gold konsumieren dürften.
Die Barren- und Münznachfrage ging auf globaler Ebene um 15% auf 201,4 Tonnen zurück und die Gold-ETFs verzeichneten im zweiten Quartal Abflüsse von 22,9 Tonnen. Mit 137,4 Tonnen haben die Zentralbanken zwar ebenfalls weniger Gold gekauft als im Vorjahresquartal, sie waren aber das 18. Quartal in Folge auf der Käuferseite. Für das Gesamtjahr erwartet der WGC Zentralbankkäufe von 400 bis 500 Tonnen.
Industriemetalle
Gestern Nachmittag setzte bei den Industriemetallen eine Erholungsbewegung ein, die heute Morgen noch anhält. Kupfer handelt wieder über 5.200 USD je Tonne, Aluminium notiert bei knapp 1.600 USD je Tonne. Die chinesische Zentralbank PBoC hat den Chinesischen Yuan über Nacht zwar den dritten Tag in Folge abgewertet, dies scheint die Marktteilnehmer aber nicht mehr weiter zu verunsichern. Denn die PBoC hat in einer Stellungnahme betont, dass die Abwertung um 4,6% in den letzten drei Tagen eine "einmalige" Anpassung sein würde.
Die schwächere Währung dürfte u.E. einen positiven Effekt auf die Exporte haben und so die Konjunktur unterstützen. Gerade bei Aluminium und Stahl, wo China ohnehin schon viel exportiert, könnte dies aber auch zu künftig hohen Ausfuhren beitragen und dadurch zumindest bei Aluminium dringend benötigte Kapazitätsstilllegungen verhindern.
Gemäß Daten der staatlichen Kupferkommission Cochilco hat Chile im ersten Halbjahr 2,9 Mio. Tonnen Kupfer produziert, 2,6% mehr als im Vorjahr. Ein Anstieg der Produktion in einigen großen Minen hat dabei eine geringere Produktion in anderen Minen wegen geplanter Wartungsarbeiten und Streiks mehr als ausgeglichen. Für das Gesamtjahr 2015 erwartet Cochilco für Chile eine Kupferproduktion von 5,9 Mio. Tonnen, etwa 2,5% mehr als im Vorjahr.
Agrarrohstoffe
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA hat gestern die Ernteprognosen veröffentlicht. Die Ernteschätzungen für Mais und Sojabohnen in den USA lagen dabei deutlich über den Markterwartungen. Die Produktionsschätzung für US-Sojabohnen wurde um 31 Mio. Scheffel auf 3,916 Mrd. Scheffel angehoben. Die zur Ernte kommende Sojabohnenfläche lag zwar 0,9 Mio. Morgen unter der im Juli veröffentlichten Prognose, würde aber mit 83,5 Mio. Morgen immer noch ein Rekordniveau bedeuten.
Die US-Endbestände wurden um 45 Mio. auf 470 Mio. Scheffel angehoben. Der Preis für US-Sojabohnen verlor aufgrund der Veröffentlichung gestern mehr als 6% und schloss bei 910 US-Cents je Scheffel. Die Prognose für die US-Maisproduktion wurde vom USDA um 156 Mio. auf 13,7 Mrd. Scheffel angehoben. Die Lagerendbestände bei Mais sollen daher auf 1,7 Mrd. Scheffel steigen und damit um 100 Mio. Scheffel mehr als vom USDA bislang erwartet. Mais verbilligte sich daraufhin um 5% und notierte zu Handelsschluss bei 357 US-Cents je Scheffel.
Außerhalb der USA und hier insbesondere in China und in der EU fällt die Maisproduktion dagegen deutlich schlechter aus, so dass die Schätzung für die globale Maisernte vom USDA sogar um 1,5 Mio. Tonnen gesenkt wurde. Trotz einer geringer als erwarteten (Winter-)Weizenproduktion hat das USDA seine Schätzung für die US-Lagerendbestände um 8 Mio. auf 850 Mio. Scheffel erhöht. Grund hierfür sind geringere US-Weizenexporte. Der Preis für Weizen fiel daraufhin um knapp 3% auf 497 US-Cents je Scheffel.