Ölpreise den zweiten Tag in Folge kräftig gestiegen
31.08.2015 | Eugen Weinberg
Energie
Die Eindeckung von Leerverkäufen setzte sich am Freitag fort und gab den Ölpreisen erneut kräftig Auftrieb. Brent verteuerte sich nochmals um gut 5%, WTI um mehr als 6%. In den letzten beiden Handelstagen zusammengenommen beläuft sich das Plus bei Brent auf 16% und auf 17% bei WTI. Dies entspricht den jeweils stärksten 2-Tagesanstiegen seit Beginn des langjährigen Bullenmarktes im Jahr 2003, wenn man von aufgrund von Kontraktwechseln herrührenden Preissprüngen bei WTI im September 2008 und Januar 2009 absieht.
In der Spitze stieg Brent am Freitag bis auf 51 USD je Barrel. WTI kostete zwischenzeitlich 46 USD je Barrel. Von den zu Wochenbeginn verzeichneten 6½-Jahrestiefständen haben sich die Ölpreise damit um fast 9 USD entfernt. Im Gegensatz zu Donnerstag gab es am Freitag keine weitere Unterstützung durch steigende Aktienmärkte. Vielmehr dürfte es sich in erster Linie um einen momentumgetriebenen Preisanstieg gehandelt haben.
Aufschluss über das Ausmaß der Short-Eindeckungen können die CFTC-Daten an diesem Freitag geben. In der Woche zum 25. August kam es bereits zu einem leichten Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI, obwohl der WTI-Preis in der Berichtswoche um 3 USD gefallen war. Einige OPEC-Delegierte aus den arabischen Golfstaaten rechnen für dieses Jahr nicht mehr mit einer Preiserholung deutlich über 50 USD je Barrel hinaus. Sie setzen weiter darauf, dass der Markt sich selber bereinigen wird und erteilten Rufen nach preisstützenden Maßnahmen somit indirekt eine Absage.
Edelmetalle
Gold handelt zum Wochenauftakt etwas fester bei gut 1.130 USD je Feinunze. Hierzu dürfte unter anderem der schwächere US-Dollar beitragen. In Euro gerechnet hält sich Gold über der Marke von 1.000 EUR je Feinunze. Silber sowie Platin und Palladium sind dagegen im Minus. Wie die CFTC-Statistik zur Positionierung der spekulativen Marktteilnehmer zeigt, war der Preisanstieg von Gold auf 1.170 USD stark spekulativ getrieben. Denn in der Woche zum 25. August haben die spekulativen Finanzanleger ihre Netto-Long-Positionen um knapp 33 Tsd. auf 40,6 Tsd. Kontrakte ausgeweitet.
Dies war in erster Linie auf das Schließen von Short-Positionen zurückzuführen, die auf den tiefsten Stand seit zwölf Wochen gefallen sind. Der Preisanstieg erwies sich daher auch als nicht nachhaltig und die Netto-Long-Positionen dürften mittlerweile wieder etwas reduziert worden sein. Bei Palladium haben sich die spekulativen Finanzanleger nach einem zwischen¬zeitlichen Positionsaufbau wieder zurückgezogen.
Mit 5,7 Tsd. Kontrakten liegen die Netto-Long-Positionen auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren. Der starke Preisrückgang auf gut 520 USD je Feinunze bis Mitte letzter Woche war damit auch spekulativ getrieben.
Kaum Veränderungen gab es in dieser Statistik dagegen bei Silber und Platin. Dagegen kam es bei den Platin-ETFs am Freitag laut Bloomberg zu einem Abfluss von rund 130 Tsd. Unzen bzw. 4,6%, welcher allein auf den Platin-ETF von Absa Capital in Südafrika zurückzuführen ist.
Industriemetalle
In London bleibt die Metallbörse LME zum Wochenauftakt wegen eines Bankfeiertages geschlossen. Die Aufwärtsbewegung der letzten beiden Handelstage setzt sich somit zunächst nicht fort. An der Shanghai Futures Exchange (SHFE) kommt es am Morgen zu moderaten Gewinnmitnahmen, was wohl auch an den schwachen chinesischen Aktienmärkten liegen dürfte. Der nächstfällige Kupfer-Future notiert dort bei etwa 39.300 CNY je Tonne.
Nach den zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus China warten die Marktteilnehmer nun auf die Veröffentlichung des offiziellen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) morgen früh. Dieser dürfte Umfragen von Bloomberg zufolge im August unter die Schwelle von 50 gerutscht sein, was auf eine schrumpfende Wirtschaftsaktivität in der chinesischen Industrie hindeutet. Infolge dessen könnte es morgen zu neuerlichen Verlusten bei den Metallpreisen kommen.
Neben dem chinesischen PMI wird morgen auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA veröffentlicht. Die spekulativen Finanzinvestoren haben bei Kupfer in der Woche zum 25. August ihre Netto-Short-Positionen an der Comex in New York die dritte Woche in Folge reduziert - diesmal um 34%. Mit 18,2 Tsd. Kontrakten liegen sie auf dem niedrigsten Niveau seit zehn Wochen. Dies dürfte einen noch deutlicheren Rutsch des Kupferpreises unter die Marke von 5.000 USD je Tonne verhindert haben.
Agrarrohstoffe
Die Internationale Kakaoorganisation ICCO hat ihre Schätzung für das globale Angebotsdefizit 2014/15 bei Kakao auf nur noch 15 Tsd. Tonnen reduziert. Bislang ging die ICCO von 38 Tsd. Tonnen aus. Grund für die Abwärtsrevision ist eine schwächere Nachfrageentwicklung als bislang erwartet. Die ICCO senkte ihre Schätzung für die weltweite Kakaoverarbeitung um 33 Tsd. auf 4,13 Mio. Tonnen.
Angesichts der zuletzt schwachen Vermahlungszahlen aus Europa, Nordamerika und Asien stellt dies keine große Überraschung mehr dar. Die Schätzung für die globale Kakaoproduktion wurde zwar ebenfalls um 10 Tsd. Tonnen gesenkt. Dies konnte aber den stärkeren Rückgang der Nachfrage nicht ausgleichen. Die Kakaoernte in der Elfenbeinküste wurde leicht nach oben revidiert und soll mit 1,75 Mio. Tonnen ein Rekordniveau erreichen. Dem steht allerdings ein Einbruch der Produktion in Ghana um mehr als 20% auf weniger als 700 Tsd. Tonnen gegenüber.
Auch der drittgrößte Produzent Indonesien soll knapp 7% weniger produzieren als im Vorjahr. Der Angebotsüberschuss im Erntejahr 2013/14 wurde von der ICCO um 8 Tsd. auf 22 Tsd. Tonnen nach oben revidiert. Der globale Kakaomarkt ist somit besser versorgt als bislang erwartet. Dies dürfte einem weiteren Preisanstieg bei Kakao entgegenstehen, auch wenn sich der Fokus mittlerweile stärker auf das in gut einem Monat beginnende Erntejahr 2015/16 richtet.
Die Eindeckung von Leerverkäufen setzte sich am Freitag fort und gab den Ölpreisen erneut kräftig Auftrieb. Brent verteuerte sich nochmals um gut 5%, WTI um mehr als 6%. In den letzten beiden Handelstagen zusammengenommen beläuft sich das Plus bei Brent auf 16% und auf 17% bei WTI. Dies entspricht den jeweils stärksten 2-Tagesanstiegen seit Beginn des langjährigen Bullenmarktes im Jahr 2003, wenn man von aufgrund von Kontraktwechseln herrührenden Preissprüngen bei WTI im September 2008 und Januar 2009 absieht.
In der Spitze stieg Brent am Freitag bis auf 51 USD je Barrel. WTI kostete zwischenzeitlich 46 USD je Barrel. Von den zu Wochenbeginn verzeichneten 6½-Jahrestiefständen haben sich die Ölpreise damit um fast 9 USD entfernt. Im Gegensatz zu Donnerstag gab es am Freitag keine weitere Unterstützung durch steigende Aktienmärkte. Vielmehr dürfte es sich in erster Linie um einen momentumgetriebenen Preisanstieg gehandelt haben.
Aufschluss über das Ausmaß der Short-Eindeckungen können die CFTC-Daten an diesem Freitag geben. In der Woche zum 25. August kam es bereits zu einem leichten Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI, obwohl der WTI-Preis in der Berichtswoche um 3 USD gefallen war. Einige OPEC-Delegierte aus den arabischen Golfstaaten rechnen für dieses Jahr nicht mehr mit einer Preiserholung deutlich über 50 USD je Barrel hinaus. Sie setzen weiter darauf, dass der Markt sich selber bereinigen wird und erteilten Rufen nach preisstützenden Maßnahmen somit indirekt eine Absage.
Edelmetalle
Gold handelt zum Wochenauftakt etwas fester bei gut 1.130 USD je Feinunze. Hierzu dürfte unter anderem der schwächere US-Dollar beitragen. In Euro gerechnet hält sich Gold über der Marke von 1.000 EUR je Feinunze. Silber sowie Platin und Palladium sind dagegen im Minus. Wie die CFTC-Statistik zur Positionierung der spekulativen Marktteilnehmer zeigt, war der Preisanstieg von Gold auf 1.170 USD stark spekulativ getrieben. Denn in der Woche zum 25. August haben die spekulativen Finanzanleger ihre Netto-Long-Positionen um knapp 33 Tsd. auf 40,6 Tsd. Kontrakte ausgeweitet.
Dies war in erster Linie auf das Schließen von Short-Positionen zurückzuführen, die auf den tiefsten Stand seit zwölf Wochen gefallen sind. Der Preisanstieg erwies sich daher auch als nicht nachhaltig und die Netto-Long-Positionen dürften mittlerweile wieder etwas reduziert worden sein. Bei Palladium haben sich die spekulativen Finanzanleger nach einem zwischen¬zeitlichen Positionsaufbau wieder zurückgezogen.
Mit 5,7 Tsd. Kontrakten liegen die Netto-Long-Positionen auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren. Der starke Preisrückgang auf gut 520 USD je Feinunze bis Mitte letzter Woche war damit auch spekulativ getrieben.
Kaum Veränderungen gab es in dieser Statistik dagegen bei Silber und Platin. Dagegen kam es bei den Platin-ETFs am Freitag laut Bloomberg zu einem Abfluss von rund 130 Tsd. Unzen bzw. 4,6%, welcher allein auf den Platin-ETF von Absa Capital in Südafrika zurückzuführen ist.
Industriemetalle
In London bleibt die Metallbörse LME zum Wochenauftakt wegen eines Bankfeiertages geschlossen. Die Aufwärtsbewegung der letzten beiden Handelstage setzt sich somit zunächst nicht fort. An der Shanghai Futures Exchange (SHFE) kommt es am Morgen zu moderaten Gewinnmitnahmen, was wohl auch an den schwachen chinesischen Aktienmärkten liegen dürfte. Der nächstfällige Kupfer-Future notiert dort bei etwa 39.300 CNY je Tonne.
Nach den zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus China warten die Marktteilnehmer nun auf die Veröffentlichung des offiziellen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) morgen früh. Dieser dürfte Umfragen von Bloomberg zufolge im August unter die Schwelle von 50 gerutscht sein, was auf eine schrumpfende Wirtschaftsaktivität in der chinesischen Industrie hindeutet. Infolge dessen könnte es morgen zu neuerlichen Verlusten bei den Metallpreisen kommen.
Neben dem chinesischen PMI wird morgen auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA veröffentlicht. Die spekulativen Finanzinvestoren haben bei Kupfer in der Woche zum 25. August ihre Netto-Short-Positionen an der Comex in New York die dritte Woche in Folge reduziert - diesmal um 34%. Mit 18,2 Tsd. Kontrakten liegen sie auf dem niedrigsten Niveau seit zehn Wochen. Dies dürfte einen noch deutlicheren Rutsch des Kupferpreises unter die Marke von 5.000 USD je Tonne verhindert haben.
Agrarrohstoffe
Die Internationale Kakaoorganisation ICCO hat ihre Schätzung für das globale Angebotsdefizit 2014/15 bei Kakao auf nur noch 15 Tsd. Tonnen reduziert. Bislang ging die ICCO von 38 Tsd. Tonnen aus. Grund für die Abwärtsrevision ist eine schwächere Nachfrageentwicklung als bislang erwartet. Die ICCO senkte ihre Schätzung für die weltweite Kakaoverarbeitung um 33 Tsd. auf 4,13 Mio. Tonnen.
Angesichts der zuletzt schwachen Vermahlungszahlen aus Europa, Nordamerika und Asien stellt dies keine große Überraschung mehr dar. Die Schätzung für die globale Kakaoproduktion wurde zwar ebenfalls um 10 Tsd. Tonnen gesenkt. Dies konnte aber den stärkeren Rückgang der Nachfrage nicht ausgleichen. Die Kakaoernte in der Elfenbeinküste wurde leicht nach oben revidiert und soll mit 1,75 Mio. Tonnen ein Rekordniveau erreichen. Dem steht allerdings ein Einbruch der Produktion in Ghana um mehr als 20% auf weniger als 700 Tsd. Tonnen gegenüber.
Auch der drittgrößte Produzent Indonesien soll knapp 7% weniger produzieren als im Vorjahr. Der Angebotsüberschuss im Erntejahr 2013/14 wurde von der ICCO um 8 Tsd. auf 22 Tsd. Tonnen nach oben revidiert. Der globale Kakaomarkt ist somit besser versorgt als bislang erwartet. Dies dürfte einem weiteren Preisanstieg bei Kakao entgegenstehen, auch wenn sich der Fokus mittlerweile stärker auf das in gut einem Monat beginnende Erntejahr 2015/16 richtet.