Suche
 
Folgen Sie uns auf:

QE-Todesurteil & Schwarzes Staatsanleiheloch

02.09.2015  |  Jim Willie CB
- Seite 2 -
Man muss zu dem Schluss kommen, dass US-Staatsanleihen gerade ökonomisches Kapital aus vielfältigen Bereichen anziehen. Sie sind jedoch ein schwarzes Loch (der Höhepunkt des faschistischen Geschäftsmodells) in dem Großbanken eine entscheidende Rolle spielen.

Sie mussten nie für die Konsequenzen ihres kriminellen Handelns geradestehen - Vertragsbetrug, Fälschungsbetrug und sogar Mord an jenen, die von Derivateverlusten berichten könnten, Maastricht-Vertragsbrüche und schmutziges russisches Geld.

Die Hauptzentren der meisten Verbrechen waren und sind London und New York. Der globale Systemneustart wird mitgewaltigen Bankenliquidierungen einhergehen, daher auch der Widerstand.


Kaputte Marktstruktur bei US-Staatsanleihen

Eines ist klar: Wir erleben eine rapide Geldflucht, das Geld flüchtet aus Kapitalnutzung und Ergebenheit. Es fließt in US-Staatsanleihen. Man denke dabei an ein afrikanisches Lagerhaus mit strukturellen Integritätsproblemen der schlimmsten Sorte.

Die QE-Programme und -initiativen fordern ihren Tribut. Diese Programme gibt es nun schon seit 2012, damals wurde der Öffentlichkeit gesagt, sie seien vorübergehend. Jackass warnte damals, sie seien permanent! Der US-Staatsanleihemarkt hat zahlreiche kaputte strukturelle Elemente. Hier sei an erster Stelle das Handelsvolumen genannt: In den vergangenen zwei Jahren sank es um sage und schreibe 60%. Die Folge ist gestiegene Anleihemarktvolatilität.

Diese Empfindlichkeit hat sich auch auf den Markt für deutsche Bundesanleihen übertragen, wo es das entgegengesetzte Problem gibt - inadäquate Schulden, um neue Anleihewertpapiere auf der Angebotsseite aufzulegen. Im Umfeld des gespenstischen Anleiheankaufprogramms der EZB liebäugeln die Bundesanleihen wegen der hohen Nachfrage und des niedrigen Angebots inzwischen mit negativen Anleiherenditen. Die Deutschen sollten sich mal aufraffen und mehr Schulden produzieren, wie die Experten aus Amerika!

Die viel durchdringendere und ersichtlichere Bruchstelle des defekten Anleihemarktes ist die in der westlichen Welt generell angebotene Negativverzinsung durch die Banken. Die Hauptsünder sind die größten Banken. In einem Bericht wurden jüngst 22 Nationen mit Negativverzinsung im Bankensektor genannt. Offenbar wurde schon zu viel ökonomisches Kapital liquidiert, das nicht mehr innerhalb der Unternehmenssektoren funktionieren kann. Die Banken wollen dieses Überschusskapital nicht mehr.

Hinzu kommt, dass die Großbanken keine Kreditvergabe mehr hinbekommen, da es in diesem furchtbaren Geschäftsklima nur noch sehr wenige existenzfähige Kreditnehmer gibt. Wenn sich die schläfrigen, benebelten, dämlichen, selbstbetrogenen und schlecht gebildeten Massen nicht von diesem negativen Bankzins aufrütteln lassen, dann kann sie rein gar nichts mehr aufrütteln.

Nach dem Motto: “Hallo, ich heiße Mike und ich möchte Ihrer korrupten, kaputten, insolventen Bank Geld zahlen, damit sie mein Geld auf einem Konto aufbewahrt, was sich ganz allgemein als unsicheres Darlehen an die Bank bezeichnen ließe, welches sie, nach Lust und Laune, einbehalten könnte.“ Ja, genau so ist es und nicht anders!!! (Völlig irre und sehr weit von NORMAL entfernt.)

Der US-Staatsanleihemarkt kennt viele Defektstellen. Er ist eine gigantische Blase, die größte in der modernen Geschichte. Angesichts der dominanten Präsenz der US Fed wurden legitime Käufer und Investoren aus dem Markt getrieben. Eine vorausschauende Anlagestrategie würde niemals zulassen, dass Kapital in Instrumente investiert wird, die sich auf hypermonetär-inflationäre Drittweltgeldpolitik stützen - selbst wenn diese als wunderbar bezeichnet, als Stimulus bejubelt und sogar als GUT deklariert wird.

Die großen Anleiheinvestoren haben schon vor langer Zeit ausverkauft und ihre Titel an die Fed verschoben, die inzwischen einen 4,8 Billionen schweren Riesenhaufen toxischer Papiere angesammelt hat, die keiner will. Die US-Fed ist zum US-Staatsanleihemarkt geworden, die früheren Käufer sind schon längst weg. Der Wert dieses monströsen toxischen Pappmache-Schweinehaufens ist fadenscheinig, und liegt möglicherweise bei null. Wenn der Markt bis auf die Grundelemente abgebrannt ist, wird man Papierasche, Tinte und Metallfilamente finden, aber nichts weiter. Schauen wir uns einige der defekten Stellen an.

Der REPO-Markt geht auf Tuchfühlung mit dem Negativzins. Mittlere bis große Unternehmen nutzen das REPO-Fenster und verleihen in der Regel kurzlaufende US Treasury Bills (und einige hoch eingestufte Unternehmensanleihen), um an kurzfristige Kredite zu kommen. Stellen Sie sich einmal vor:

IBM oder Walmart tauschen 1 Mrd. $ in USTBills für einen dreiwöchigen Kredit ein. Zu viele solche kurzfristigen Kredite sind durch den REPO-Schalter der Fed gekommen, was dazu führte, dass sich der Angebotssatz teils im negativen Bereich bewegte. Für das Privileg müssen die Unternehmen bezahlen. Nennen wir es einen Flirt mit dem Negativbereich.

Die Dollar-Swap-Fazilität ist ein weiterer wichtiger Defektbereich. Mittelgroße und große ausländische Banken und Finanzfirmen nutzen die Dollar-Swap-Fazilität (viel größer als ein einfacher “Schalter“), um große Kreditvergaben zu bewältigen. Ende 2011 erlangte diese Fazilität große Aufmerksamkeit, als bekannt wurde, dass die Trichet-EZB 2,3 Billionen $ geliehen hatte, um die beschädigten europäischen Großbanken über Wasser zu halten, nachdem die PIGS-Staatsschulden das Bankensystem ruiniert hatten.

Der große Faktor im letzten Jahr war die Einlösung defekter Derivate. Die zwei wichtigen Typen sind der Petro-Dollar- und der Zinsswap. Stellen Sie sich vor, die Société Générale in Frankreich oder aber eine große deutsche Bank sähen sich gezwungen, einige Kontrakte im Umfang von 10 Mrd. $ einzulösen. Sie wenden sich an die USFed, den großen Fälscher und Spielgeldschöpfer, um Kapital aus dem kontrollierten Liquiditätsspender abzuzapfen.

Die großen europäischen Banken zahlen eine Bagatellgebühr für die Kreditaufnahme. Die Kontrakte werden liquidiert und der US-Dollar-Wechselkurs wird in die Höhe gedrückt. Zu viele dieser überdimensionierten Notfallfinanzierungsvorfälle sind zur Dollar-Swap-Tür der Fed gekommen, was auch dort wieder zu Zinssatzsenkungen führte. Auch dort wird mit Negativzinsen geliebäugelt.


QE-Missbrauch & Lügen satt

Der Missbrauch durchzieht den gesamten Markt für US-Staatsanleihen. Angefangen bei JPMorgan: Die Bank sitzt auf dem heißen Stuhl, im Zentrum unerwünschter Aufmerksamkeit, seitdem herauskam, dass diese abscheuliche Verbrechenssyndikatszentralstelle in ihren globalen Dependancen mehr als das Doppelte der emittierten US-Staatsanleihemengen verkauft hatte.

Im Jahr 2013 erfuhr Jackass aus älteren Daten, dass JP Morgan US-Staatsanleihen im Umfang von 4,5 Billionen $ verkauft hatte, obwohl nur Anleihen im Wert von 2,2 Billionen $ formal emittiert wurden. Auch Länder wie Italien wurden dabei ertappt, wie sie jede Seriennummer staatlicher Anleihen in den Verkäufen doppelt nutzten. Diese Großbanken müssen aber nie für ihre Verbrechen zahlen, sie wiederholen sie in anderer Form. Da JPMorgan der offizielle Marktmakler der USFed ist, folgt auch keine Strafverfolgung.

Achten Sie auf das REVERSE-REPO-Fenster, das aus zwei Gesichtspunkten höchst innovativ ist. Normalerweise fordert die US Fed Schuldensicherheiten am REPO-Schalter ein, wie eben schon am Beispiel der Unternehmen gezeigt wurde, welche nach temporären Liquiditätsspritzen suchen.

Manchmal kündigt die US Fed satte REPO-REVERSE-Liquiditätsspritzen für das System an. Das sorgt gelegentlich für Aufmerksamkeit, die dann aber wieder im Rahmen der nächsten Fiktion über starke Märkte und sich erholende Ökonomien verfliegt, oder selbst im Rahmen von Debatten unter Idioten, die offizielle Zinssatzerhöhungen kommen sehen.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"