Ölpreise weiter auf Achterbahnfahrt
02.09.2015 | Eugen Weinberg
Energie
Die Achterbahnfahrt bei den Ölpreisen hält an. Einem Preisanstieg um mehr als 25% innerhalb von drei Handelstagen folgte gestern ein Rückgang um 8%. In der Nacht gaben die Preise weiter nach. Von ihren vor zwei Tagen verzeichneten Hochs haben die Ölpreise inzwischen wieder bis zu 10% verloren. Brent handelt aktuell bei weniger als 49 USD je Barrel, WTI bei 44,5 USD je Barrel. Der Volatilitätsindex für Rohöl hat sich in den letzten zwei Wochen nahezu verdoppelt und erreichte gestern das höchste Niveau seit Mitte März.
Verlässliche Vorhersagen über die kurzfristige Preisentwicklung sind daher im Augenblick kaum zu treffen. Diese haben derzeit kaum die Halbwertzeit von wenigen Stunden. Der Preisrückgang in der Nacht dürfte teilweise auf den Lagerbericht des API zurückzuführen sein. Denn dieser wies einen unerwartet kräftigen Anstieg der US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 7,6 Mio. Barrel auf. Der fast ebenso große Lagerabbau in der Vorwoche wurde damit wieder rückgängig gemacht.
Das US-Energieministerium DOE gibt die offiziellen Lagerdaten heute Nachmittag bekannt. Die bisherige Markterwartung eines Lageraufbaus um lediglich 400 Tsd. Barrel dürfte nach den API-Daten nach oben angepasst werden. Interessant dürfte auch werden, ob das DOE bei seiner Schätzung zur wöchentlichen Ölproduktion die jüngste Abwärtsrevision der Produktionszahlen bis einschließlich Juni berücksichtigt. In diesem Falle wäre mit einem deutlichen Rückgang der Rohölproduktion zu rechnen, was wiederum den Preisen trotz eines stärkeren Lageraufbaus Unterstützung geben könnte.
Edelmetalle
Teilweise deutlich fallende Aktienmärkte in Europa und den USA sowie ein phasenweise schwächerer US-Dollar haben Gold gestern zwischenzeitlich auf knapp 1.150 USD je Feinunze steigen lassen. Heute Morgen handelt Gold bei rund 1.140 USD. Nach drei Monaten in Folge mit Abflüssen wurden die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs im August um 6,4 Tonnen wieder leicht aufgebaut.
Die Zuflüsse erfolgten dabei allesamt in der zweiten Monatshälfte und trugen mit zum zwischenzeitlichen Preisanstieg auf 1.170 USD je Feinunze bei. Neben der wieder höheren Investmentnachfrage zeigte sich zumindest in den USA die Münznachfrage erneut robust. Daten der US-Münzanstalt zufolge wurden im August 101,5 Tsd. Unzen Goldmünzen verkauft, viermal so viel wie im Vorjahr. Zugleich war dies der bislang zweitstärkste Verkaufsmonat in diesem Jahr.
Gemäß Daten von Ward’s Automotive Group wurden in den USA im August auf saisonbereinigter und annualisierter Basis 17,72 Mio. Fahrzeuge verkauft. Das waren 2,9% mehr als im Vorjahr und der höchste Stand seit Juli 2005. Niedrige Zinsen und niedrige Benzinpreise sowie neue SUV-Modelle haben offenbar Käufer angelockt.
Die Preise von Platin und Palladium profitieren heute Morgen jedoch kaum von diesen Daten und notieren nur leicht höher bei 1.010 USD bzw. 575 USD je Feinunze. Gerade bei Palladium ist dies nach einem gestrigen Minus von fast 5% enttäuschend. Der am Montag berichtete große Abfluss aus den Platin-ETFs wurde unterdessen vom Datenanbieter korrigiert.
Industriemetalle
Nach den schwachen China-Daten gestern Morgen enttäuschte am Nachmittag auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA. Dieser fiel stärker als erwartet auf 51,1 und damit den tiefsten Stand seit Mai 2013. Die schwachen Konjunkturdaten, gepaart mit teilweise deutlich fallenden Aktienmärkten und der starken Korrektur der Ölpreise, stehen einer Erholung der Metallpreise entgegen. Nach den Verlusten gestern scheint die Abwärtsbewegung zumindest vorerst aber gestoppt. Nickel legt sogar um etwa 1% auf knapp 9.900 USD je Tonne zu.
Die Regierung Indonesiens ist Spekulationen entgegengetreten, wonach das Land den im Januar 2014 eingeführten Exportstopp von unbehandelten Erzen aufheben könnte, um der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Das Wirtschaftswachstum des südostasiatischen Landes liegt auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren und die Indonesische Rupiah hat auf ein 17-Jahrestief abgewertet.
Sowohl der Bergbau- als auch der Wirtschaftsminister haben klargestellt, dass das Exportverbot unter anderem für Nickelerze und Bauxit bestehen bleibt. Vor dem Exportverbot war Indonesien der weltweit größte Exporteur von Nickelerzen und größter Lieferant nach China. Mittlerweile haben die Philippinen diese Rolle übernommen. Die chinesischen Aktienmärkte bleiben die nächsten beiden Tage wegen Feierlichkeiten geschlossen, was sich in einem geringeren Handelsvolumen an den Metallmärkten widerspiegeln könnte.
Agrarrohstoffe
Die seit fast 2 Monaten täglich stattfindenden staatlichen Baumwollauktionen in China verlaufen weiterhin schleppend. Laut Branchendienst CottonChina.org wurden bis Montag insgesamt 63 Tsd. Tonnen Baumwolle versteigert und damit nur 3,4% der zur Auktion bereit¬gestellten Menge. Die hohen Auktionspreise werden seitens verschiedener Marktteilnehmer als ein Grund für das geringe Interesse angeführt.
Diese schwanken zwischen 13.200 CNY (2.126 USD) und 15.500 CNY je Tonne, während der meist gehandelte Kontrakt an der Börse von Zhengzhou um die 12.460 CNY je Tonne handelt. Der US-Preis für Baumwolle notierte gestern zu Handelsschluss bei 62,7 US-Cents je Pfund (entspricht knapp 1.400 USD je Tonne). Selbst zuzüglich der Importsteuer von 40% ist Baumwolle auf dem Weltmarkt derzeit also billiger.
Auch Sojabohnen konnten sich dem Einflussfaktor China zuletzt nicht entziehen. Nachdem der Sojabohnenpreis vor gut einer Woche auf ein 6-Jahrestief von 855 US-Cents je Scheffel gefallen war, konnte er gestern leicht zulegen und notierte zu Handelsschluss bei 874 US-Cents je Scheffel. Mais nähert sich aufgrund einer erwarteten Rekordernte in den USA wieder dem Tief von Anfang August bei 357 US-Cents je Scheffel.
Gestern verbilligte sich Mais um weitere 1,7% auf 369 US-Cents je Scheffel. Die Meldung des US-Agrarministeriums USDA, wonach im Juli fast 7 Mio. Scheffel mehr Mais zur Ethanolproduktion eingesetzt wurden als noch im Juni, verpuffte weitgehend.
Die Achterbahnfahrt bei den Ölpreisen hält an. Einem Preisanstieg um mehr als 25% innerhalb von drei Handelstagen folgte gestern ein Rückgang um 8%. In der Nacht gaben die Preise weiter nach. Von ihren vor zwei Tagen verzeichneten Hochs haben die Ölpreise inzwischen wieder bis zu 10% verloren. Brent handelt aktuell bei weniger als 49 USD je Barrel, WTI bei 44,5 USD je Barrel. Der Volatilitätsindex für Rohöl hat sich in den letzten zwei Wochen nahezu verdoppelt und erreichte gestern das höchste Niveau seit Mitte März.
Verlässliche Vorhersagen über die kurzfristige Preisentwicklung sind daher im Augenblick kaum zu treffen. Diese haben derzeit kaum die Halbwertzeit von wenigen Stunden. Der Preisrückgang in der Nacht dürfte teilweise auf den Lagerbericht des API zurückzuführen sein. Denn dieser wies einen unerwartet kräftigen Anstieg der US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 7,6 Mio. Barrel auf. Der fast ebenso große Lagerabbau in der Vorwoche wurde damit wieder rückgängig gemacht.
Das US-Energieministerium DOE gibt die offiziellen Lagerdaten heute Nachmittag bekannt. Die bisherige Markterwartung eines Lageraufbaus um lediglich 400 Tsd. Barrel dürfte nach den API-Daten nach oben angepasst werden. Interessant dürfte auch werden, ob das DOE bei seiner Schätzung zur wöchentlichen Ölproduktion die jüngste Abwärtsrevision der Produktionszahlen bis einschließlich Juni berücksichtigt. In diesem Falle wäre mit einem deutlichen Rückgang der Rohölproduktion zu rechnen, was wiederum den Preisen trotz eines stärkeren Lageraufbaus Unterstützung geben könnte.
Edelmetalle
Teilweise deutlich fallende Aktienmärkte in Europa und den USA sowie ein phasenweise schwächerer US-Dollar haben Gold gestern zwischenzeitlich auf knapp 1.150 USD je Feinunze steigen lassen. Heute Morgen handelt Gold bei rund 1.140 USD. Nach drei Monaten in Folge mit Abflüssen wurden die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs im August um 6,4 Tonnen wieder leicht aufgebaut.
Die Zuflüsse erfolgten dabei allesamt in der zweiten Monatshälfte und trugen mit zum zwischenzeitlichen Preisanstieg auf 1.170 USD je Feinunze bei. Neben der wieder höheren Investmentnachfrage zeigte sich zumindest in den USA die Münznachfrage erneut robust. Daten der US-Münzanstalt zufolge wurden im August 101,5 Tsd. Unzen Goldmünzen verkauft, viermal so viel wie im Vorjahr. Zugleich war dies der bislang zweitstärkste Verkaufsmonat in diesem Jahr.
Gemäß Daten von Ward’s Automotive Group wurden in den USA im August auf saisonbereinigter und annualisierter Basis 17,72 Mio. Fahrzeuge verkauft. Das waren 2,9% mehr als im Vorjahr und der höchste Stand seit Juli 2005. Niedrige Zinsen und niedrige Benzinpreise sowie neue SUV-Modelle haben offenbar Käufer angelockt.
Die Preise von Platin und Palladium profitieren heute Morgen jedoch kaum von diesen Daten und notieren nur leicht höher bei 1.010 USD bzw. 575 USD je Feinunze. Gerade bei Palladium ist dies nach einem gestrigen Minus von fast 5% enttäuschend. Der am Montag berichtete große Abfluss aus den Platin-ETFs wurde unterdessen vom Datenanbieter korrigiert.
Industriemetalle
Nach den schwachen China-Daten gestern Morgen enttäuschte am Nachmittag auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA. Dieser fiel stärker als erwartet auf 51,1 und damit den tiefsten Stand seit Mai 2013. Die schwachen Konjunkturdaten, gepaart mit teilweise deutlich fallenden Aktienmärkten und der starken Korrektur der Ölpreise, stehen einer Erholung der Metallpreise entgegen. Nach den Verlusten gestern scheint die Abwärtsbewegung zumindest vorerst aber gestoppt. Nickel legt sogar um etwa 1% auf knapp 9.900 USD je Tonne zu.
Die Regierung Indonesiens ist Spekulationen entgegengetreten, wonach das Land den im Januar 2014 eingeführten Exportstopp von unbehandelten Erzen aufheben könnte, um der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Das Wirtschaftswachstum des südostasiatischen Landes liegt auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren und die Indonesische Rupiah hat auf ein 17-Jahrestief abgewertet.
Sowohl der Bergbau- als auch der Wirtschaftsminister haben klargestellt, dass das Exportverbot unter anderem für Nickelerze und Bauxit bestehen bleibt. Vor dem Exportverbot war Indonesien der weltweit größte Exporteur von Nickelerzen und größter Lieferant nach China. Mittlerweile haben die Philippinen diese Rolle übernommen. Die chinesischen Aktienmärkte bleiben die nächsten beiden Tage wegen Feierlichkeiten geschlossen, was sich in einem geringeren Handelsvolumen an den Metallmärkten widerspiegeln könnte.
Agrarrohstoffe
Die seit fast 2 Monaten täglich stattfindenden staatlichen Baumwollauktionen in China verlaufen weiterhin schleppend. Laut Branchendienst CottonChina.org wurden bis Montag insgesamt 63 Tsd. Tonnen Baumwolle versteigert und damit nur 3,4% der zur Auktion bereit¬gestellten Menge. Die hohen Auktionspreise werden seitens verschiedener Marktteilnehmer als ein Grund für das geringe Interesse angeführt.
Diese schwanken zwischen 13.200 CNY (2.126 USD) und 15.500 CNY je Tonne, während der meist gehandelte Kontrakt an der Börse von Zhengzhou um die 12.460 CNY je Tonne handelt. Der US-Preis für Baumwolle notierte gestern zu Handelsschluss bei 62,7 US-Cents je Pfund (entspricht knapp 1.400 USD je Tonne). Selbst zuzüglich der Importsteuer von 40% ist Baumwolle auf dem Weltmarkt derzeit also billiger.
Auch Sojabohnen konnten sich dem Einflussfaktor China zuletzt nicht entziehen. Nachdem der Sojabohnenpreis vor gut einer Woche auf ein 6-Jahrestief von 855 US-Cents je Scheffel gefallen war, konnte er gestern leicht zulegen und notierte zu Handelsschluss bei 874 US-Cents je Scheffel. Mais nähert sich aufgrund einer erwarteten Rekordernte in den USA wieder dem Tief von Anfang August bei 357 US-Cents je Scheffel.
Gestern verbilligte sich Mais um weitere 1,7% auf 369 US-Cents je Scheffel. Die Meldung des US-Agrarministeriums USDA, wonach im Juli fast 7 Mio. Scheffel mehr Mais zur Ethanolproduktion eingesetzt wurden als noch im Juni, verpuffte weitgehend.