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Kakaopreise steigen auf 7-Wochenhoch

10.09.2015  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise setzten ihren seit Wochenbeginn zu beobachtenden Zick-Zack-Kurs gestern fort. Fallende US-Aktienmärkte sorgten dafür, dass die Preise am Nachmittag unter Druck gerieten und letztlich mit einem Abschlag von knapp 4% aus dem Handel gingen. Am Abend überraschte die US-Energiebehörde EIA zudem mit einer Abwärtsrevision der Nachfrageprognose. Sie erwartet für dieses Jahr nur noch einen Anstieg der globalen Ölnachfrage um 1,2 Mio. Barrel pro Tag und für nächstes Jahr um 1,3 Mio. Barrel pro Tag. Damit ist sie deutlich pessimistischer als die Internationale Energieagentur, welche bislang mit Anstiegen um 1,6 Mio. bzw. 1,4 Mio. Barrel pro Tag rechnet.

Die IEA gibt ihre neuen Schätzungen morgen bekannt. Wie nicht anders zu erwarten hat die EIA ihre Schätzung für die US-Rohölproduktion nach unten revidiert. Sie trägt damit der niedriger als bislang unterstellten Produktion im ersten Halbjahr 2015 Rechnung. Die Rohölproduktion fällt demnach zwischen Juli 2015 und Dezember 2016 um durchschnittlich 140 Tsd. Barrel pro Tag niedriger aus als bislang erwartet und soll nun bereits im laufenden Monat unter die Marke von 9 Mio. Barrel pro Tag fallen. Bislang rechnete die EIA damit erst im Februar 2016.

Der Tiefpunkt der Produktion wird im August 2016 bei gut 8,6 Mio. Barrel pro Tag erwartet, was einem Rückgang um ca. 1 Mio. Barrel pro Tag von der Spitze im April 2015 entspricht. Heute Nachmittag veröffentlicht das US-Energieministerium die offiziellen Lagerdaten. Das API berichtete gestern Abend einen stärker als erwarteten Anstieg der US-Rohölvorräte um 2,1 Mio. Barrel.

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Edelmetalle

Gold ist gestern auf ein 4-Wochentief von annähernd 1.100 USD je Feinunze gefallen und handelt heute Morgen nur marginal höher. Belastet wurde der Preis durch die festen Aktienmärkte und den aufwertenden US-Dollar. Zudem verzeichnete der weltgrößte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, gestern mit 4,2 Tonnen den höchsten Tagesabfluss seit Ende Juli.

Am späten Nachmittag drehten die Aktienmärkte in den USA deutlich ins Minus und der US-Dollar gab seine Gewinne wieder ab - dies gab dem Goldpreis jedoch keinen Auftrieb. In Euro gerechnet fiel Gold gestern klar unter die Marke von 1.000 EUR je Feinunze und notiert heute Morgen bei rund 985 EUR auf einem 2-Wochentief.

Die industriellen Edelmetalle hingen gestern mehr am schwachen Gold als an den festen Industriemetallen und gaben teilweise um mehr als 2% nach. Für zusätzliche Belastung könnten die schwachen chinesischen Autoabsätze sorgen, welche im August den dritten Monat in Folge im Vorjahresvergleich gefallen sind.

Einer Studie von Metals Focus im Auftrag des Silver Institute zufolge dürfte das Angebot von Altsilber bis 2017 auf 178 Mio. Unzen (5.536 Tonnen) sinken, selbst wenn der Silberpreis auf über 20 USD je Feinunze steigen würde. Dies wären 14% weniger als in der Spitze im Jahr 2011. Dem Markt steht demnach aus nahezu allen Nachfragesegmenten weniger Silber zum Recycling zur Verfügung. Einhergehend mit einer erwartet fallenden Minenproduktion spricht dies für einen angespannten Silbermarkt.


Industriemetalle

Nach den deutlichen Preisanstiegen der Tage zuvor kommt es heute Morgen bei den Industriemetallen zu Gewinnmitnahmen, die auf den Notierungen lasten. Ein weiterer Belastungsfaktor sind die fallenden Aktienmärkte in Asien, die nach ihren starken Anstiegen heute ebenfalls schwächer tendieren. Auch dürften die weiter gesunkenen Produzentenpreise in China eine Rolle spielen. Diese sind gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros im August so stark wie seit fast sechs Jahren nicht mehr gefallen und sind mittlerweile seit März 2012 ununterbrochen im Sinkflug.

Den chinesischen Produzenten mangelt es offenbar an Preissetzungsspielraum und sie geben die stark gefallenen Rohstoffpreise an ihre Kunden weiter, was für eine verhaltene Nachfrage spricht. Kupfer handelt bei rund 5.350 USD je Tonne, Nickel kämpft mit der Marke von 10.000 USD je Tonne und Aluminium kostet in etwa 1.630 USD je Tonne. Wie die chinesische Zollbehörde kürzlich veröffentlichte, hat China im August rund 340 Tsd. Tonnen Aluminium und -produkte exportiert. Dies waren 12% weniger als im Vorjahr und stellte zugleich das niedrigste Ausfuhrvolumen seit Juni 2014 dar.

Gründe für die unterdurchschnittlichen Exporte sind wohl die niedrigen Aluminiumpreise - im August wurde der tiefste Stand seit mehr als sechs Jahren verzeichnet - und die stark gefallenen physischen Prämien. Seit Jahresbeginn hat China mit 3,21 Mio. Tonnen aber immer noch 22% mehr Aluminium und -produkte exportiert als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum und so zum Überangebot am Markt maßgeblich beigetragen.


Agrarrohstoffe

Der Rohzuckerpreis stieg gestern um mehr als 3% auf 11,43 US-Cents je Pfund. Auslöser waren starke Regenfälle in den brasilianischen Zuckerrohranbaugebieten und eine damit möglicherweise verzögerte Ernte. Auftrieb könnten auch die gestern veröffentlichten Produktionszahlen des Branchenverbandes UNICA gebracht haben. Demnach lag die Zuckerproduktion in der Hauptanbauregion Center-South in der zweiten Augusthälfte bei 2,84 Mio. Tonnen und damit am unteren Ende der Erwartungen der Marktteilnehmer. Grund war eine gesteigerte Ethanolproduktion.

Der Zuckerhändler Kingsman ging zuletzt noch davon aus, dass die Zuckerrohrverarbeitung in Center-South in der zweiten Augusthälfte 48,9 Mio. Tonnen erreicht haben könnte, 1,5 Mio. Tonnen mehr als UNICA für die erste Augusthälfte ausweist.

Der in London gehandelte Kakao-Kontrakt schloss gestern auf einem 7-Wochenhoch von 2.204 GBP je Tonne. Der Kakaopreis in New York ging bei 3.270 USD je Tonne ebenfalls auf einem 7-Wochenhoch aus dem Handel. Auslöser waren Befürchtungen der Marktteilnehmer, dass trockenes Wetter die Bohnenentwicklung im größten Kakaoproduzentenland Elfenbeinküste verzögern und damit die im Oktober beginnende Haupternte beeinträchtigen. Zudem werfen die Präsidentschaftswahlen in der Elfenbeinküste im kommenden Monat ihre Schatten voraus. Bei den letzten Wahlen vor knapp fünf Jahren sorgten Turbulenzen für einen kräftigen Preisanstieg.



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