Gold neigt weiter zur Schwäche
01.10.2015 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise steigen am Morgen um mehr als 1%. Brent verteuert sich auf 49 USD je Barrel, WTI auf knapp 46 USD je Barrel. Durch das militärische Eingreifen Russlands in den Syrien-Konflikt sind die geopolitischen Risiken gestiegen, was den Preisen Rückenwind gibt.
Laut US-Energieministerium sind die US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche um 4 Mio. Barrel gestiegen. Die Rohölvorräte in Cushing fielen hingegen um 1 Mio. Barrel. Beides entsprach weitgehend den Daten, welche das API am Vortag berichtet hatte. Der Lageraufbau war auf eine Kombination einer geringeren Rohölverarbeitung und höherer Importe zurückzuführen. Die US-Benzinbestände stiegen unerwartet deutlich und entgegen dem saisonalen Muster um 3,2 Mio. Barrel.
Die US-Rohölproduktion fiel zum siebten Mal in den letzten acht Wochen. Sie liegt inzwischen auf dem niedrigsten Niveau seit Ende November 2014. Das Plus gegenüber dem Vorjahr ist mittlerweile auf nur noch 259 Tsd. Barrel pro Tag geschrumpft. Im ersten Halbjahr übertraf die Rohölproduktion das Vorjahresniveau noch um mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag. Setzt sich der Trend fort, dürfte die US-Rohölproduktion in spätestens vier Wochen im Vorjahresvergleich fallen.
Die OPEC-Ölproduktion ist einer Umfrage von Reuters zufolge im September um 110 Tsd. auf 31,7 Mio. Barrel pro Tag gestiegen, was einer höheren Ölproduktion im Nordirak geschuldet war. Saudi-Arabien und die anderen GCC-Länder behielten ihr Produktionsniveau nahezu unverändert bei. Es gibt seitens der OPEC somit weiterhin keine Bereitschaft, Ölangebot vom Markt zu nehmen und damit die Preise zu unterstützen.
Edelmetalle
Der Goldpreis neigt weiter zur Schwäche und handelt heute Morgen nur noch bei 1.110 USD je Feinunze. In Euro gerechnet hält sich Gold wegen dem festeren US-Dollar zwar etwas besser, bleibt aber unter der Marke von 1.000 EUR je Feinunze. Neben der aufwertenden US-Währung sehen wir die zuletzt teilweise deutlich steigenden Aktienmärkte als Gründe für den Preisrückgang bei Gold. Hinzu kommt, dass die Inflationsrate in der Eurozone im September auf -0,1% und damit erstmals seit März wieder in den negativen Bereich gefallen ist.
Die Kerninflationsrate (ohne Energie-, Nahrungs- und Genussmittel) verharrte bei 0,9%. Damit nehmen die Deflationsrisiken wieder zu, was kurzfristig negativ für den Goldpreis ist. Gleichzeitig steigt aber auch der Druck auf die EZB, ihr Anleihenkaufprogramm (QE) auszuweiten, was wir mittelfristig wiederum positiv für den Goldpreis sehen, vor allem in Euro gerechnet. Zumal die Geldpolitik der EZB und der Fed in grundlegend verschiedene Richtungen geht, auch wenn Fed-Chefin Yellen gestern keine neuen Hinweise zur ersten Zinserhöhung gab.
Sollte der Arbeitsmarktbericht in den USA morgen besser als erwartet ausfallen, dürfte dies eine Zinserhöhung der Fed noch in diesem Jahr wahrscheinlicher machen. Der Schwäche von Gold hat auch die Preise von Silber, Platin und Palladium mit nach unten gezogen, wobei sich der Rückgang bei diesen wegen der festen Industriemetallpreise in Grenzen hielt.
Industriemetalle
Die Erholungsbewegung bei den Metallpreisen setzt sich heute Morgen unterstützt durch feste asiatische Aktienmärkte fort. Bereits gestern legten die Metalle deutlich zu - der LME-Industriemetallindex stieg um 2,8% - und zeigten sich damit vom aufwertenden US-Dollar unbeeindruckt. Kupfer handelt wieder über 5.200 USD je Tonne und Nickel kostet phasenweise fast 10.500 USD je Tonne. Mit einem Plus von 5,3% war Nickel gestern auch der größte Gewinner unter den Metallen.
Der weltweit größte Nickelproduzent, Norilsk Nickel, gab bekannt, wegen der niedrigen Preise in den nächsten drei bis vier Jahren Investitionen zu kürzen und einige Projekte auf Eis zu legen. In China ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) im September um ein Zehntel auf 49,8 gestiegen und fiel damit etwas besser aus als erwartet. Der von Caixin erhobene PMI wurde leicht nach oben revidiert.
Gestern hatte bereits die chinesische Zentralbank die Anzahlung bei Immobilien von 30% auf 25% gesenkt, was den Häusermarkt weiter stabilisieren dürfte. Beides trägt offenbar zu einer besseren Stimmung unter den Marktteilnehmern bei. Die chinesischen Märkte bleiben ab heute bis zum 7. Oktober wegen der "Goldenen Woche" geschlossen, so dass es in den nächsten Tagen zwar keine neuen Impulse, aber auch keine "Störfeuer" aus China geben dürfte. Heute Nachmittag wird in den USA der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht.
Agrarrohstoffe
Der in Paris gehandelte Weizen-Terminkontrakt stieg im gestrigen Handelsverlauf geringfügig auf 174,5 EUR je Tonne. Der US-Weizenpreis zog sogar deutlich an und schloss mit einem Plus von 1,8% bei 513 US-Cents je Scheffel. Am Mittwoch hat die EU-Kommission neue Schätzungen zur diesjährigen EU-Weichweizenernte abgegeben und hob diese im Vergleich zum Vormonat um 4 Mio. Tonnen auf 144,6 Mio. Tonnen an. Die EU-Kommission folgt damit anderen Institutionen wie dem Internationalen Getreiderat und dem europäischen Bauernverband Copa-Cogeca, welche ihre Prognosen zuletzt ebenfalls angehoben hatten.
Der russische Premierminister Medwedew hat gestern eine Anordnung unterzeichnet, die russische Exportsteuer zu senken. Die Steuer wird festgesetzt auf 50% des inländischen Preises pro Tonne abzüglich 6.500 Rubel (bisher 5.500 Rubel). Die Mindeststeuer wird von 50 Rubel auf 10 Rubel pro Tonne gesenkt. Die Marktteilnehmer hatten dies bereits zum großen Teil erwartet, trotzdem könnte dies dazu führen, dass mehr Weizen aus Russland auf den Markt gelangt.
Rohzucker verteuerte sich gestern um 3,4% auf 12,9 US-Cents je Pfund, nachdem der brasilianische Ölkonzern Petrobras angekündigt hat, die Benzinpreise zu erhöhen. Dies könnte zu einer höheren Nachfrage nach Ethanol führen und damit die Zuckerrohrverarbeiter motivieren, ihre Produktion von Zucker auf Ethanol umzustellen.
Die Ölpreise steigen am Morgen um mehr als 1%. Brent verteuert sich auf 49 USD je Barrel, WTI auf knapp 46 USD je Barrel. Durch das militärische Eingreifen Russlands in den Syrien-Konflikt sind die geopolitischen Risiken gestiegen, was den Preisen Rückenwind gibt.
Laut US-Energieministerium sind die US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche um 4 Mio. Barrel gestiegen. Die Rohölvorräte in Cushing fielen hingegen um 1 Mio. Barrel. Beides entsprach weitgehend den Daten, welche das API am Vortag berichtet hatte. Der Lageraufbau war auf eine Kombination einer geringeren Rohölverarbeitung und höherer Importe zurückzuführen. Die US-Benzinbestände stiegen unerwartet deutlich und entgegen dem saisonalen Muster um 3,2 Mio. Barrel.
Die US-Rohölproduktion fiel zum siebten Mal in den letzten acht Wochen. Sie liegt inzwischen auf dem niedrigsten Niveau seit Ende November 2014. Das Plus gegenüber dem Vorjahr ist mittlerweile auf nur noch 259 Tsd. Barrel pro Tag geschrumpft. Im ersten Halbjahr übertraf die Rohölproduktion das Vorjahresniveau noch um mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag. Setzt sich der Trend fort, dürfte die US-Rohölproduktion in spätestens vier Wochen im Vorjahresvergleich fallen.
Die OPEC-Ölproduktion ist einer Umfrage von Reuters zufolge im September um 110 Tsd. auf 31,7 Mio. Barrel pro Tag gestiegen, was einer höheren Ölproduktion im Nordirak geschuldet war. Saudi-Arabien und die anderen GCC-Länder behielten ihr Produktionsniveau nahezu unverändert bei. Es gibt seitens der OPEC somit weiterhin keine Bereitschaft, Ölangebot vom Markt zu nehmen und damit die Preise zu unterstützen.
Edelmetalle
Der Goldpreis neigt weiter zur Schwäche und handelt heute Morgen nur noch bei 1.110 USD je Feinunze. In Euro gerechnet hält sich Gold wegen dem festeren US-Dollar zwar etwas besser, bleibt aber unter der Marke von 1.000 EUR je Feinunze. Neben der aufwertenden US-Währung sehen wir die zuletzt teilweise deutlich steigenden Aktienmärkte als Gründe für den Preisrückgang bei Gold. Hinzu kommt, dass die Inflationsrate in der Eurozone im September auf -0,1% und damit erstmals seit März wieder in den negativen Bereich gefallen ist.
Die Kerninflationsrate (ohne Energie-, Nahrungs- und Genussmittel) verharrte bei 0,9%. Damit nehmen die Deflationsrisiken wieder zu, was kurzfristig negativ für den Goldpreis ist. Gleichzeitig steigt aber auch der Druck auf die EZB, ihr Anleihenkaufprogramm (QE) auszuweiten, was wir mittelfristig wiederum positiv für den Goldpreis sehen, vor allem in Euro gerechnet. Zumal die Geldpolitik der EZB und der Fed in grundlegend verschiedene Richtungen geht, auch wenn Fed-Chefin Yellen gestern keine neuen Hinweise zur ersten Zinserhöhung gab.
Sollte der Arbeitsmarktbericht in den USA morgen besser als erwartet ausfallen, dürfte dies eine Zinserhöhung der Fed noch in diesem Jahr wahrscheinlicher machen. Der Schwäche von Gold hat auch die Preise von Silber, Platin und Palladium mit nach unten gezogen, wobei sich der Rückgang bei diesen wegen der festen Industriemetallpreise in Grenzen hielt.
Industriemetalle
Die Erholungsbewegung bei den Metallpreisen setzt sich heute Morgen unterstützt durch feste asiatische Aktienmärkte fort. Bereits gestern legten die Metalle deutlich zu - der LME-Industriemetallindex stieg um 2,8% - und zeigten sich damit vom aufwertenden US-Dollar unbeeindruckt. Kupfer handelt wieder über 5.200 USD je Tonne und Nickel kostet phasenweise fast 10.500 USD je Tonne. Mit einem Plus von 5,3% war Nickel gestern auch der größte Gewinner unter den Metallen.
Der weltweit größte Nickelproduzent, Norilsk Nickel, gab bekannt, wegen der niedrigen Preise in den nächsten drei bis vier Jahren Investitionen zu kürzen und einige Projekte auf Eis zu legen. In China ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) im September um ein Zehntel auf 49,8 gestiegen und fiel damit etwas besser aus als erwartet. Der von Caixin erhobene PMI wurde leicht nach oben revidiert.
Gestern hatte bereits die chinesische Zentralbank die Anzahlung bei Immobilien von 30% auf 25% gesenkt, was den Häusermarkt weiter stabilisieren dürfte. Beides trägt offenbar zu einer besseren Stimmung unter den Marktteilnehmern bei. Die chinesischen Märkte bleiben ab heute bis zum 7. Oktober wegen der "Goldenen Woche" geschlossen, so dass es in den nächsten Tagen zwar keine neuen Impulse, aber auch keine "Störfeuer" aus China geben dürfte. Heute Nachmittag wird in den USA der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht.
Agrarrohstoffe
Der in Paris gehandelte Weizen-Terminkontrakt stieg im gestrigen Handelsverlauf geringfügig auf 174,5 EUR je Tonne. Der US-Weizenpreis zog sogar deutlich an und schloss mit einem Plus von 1,8% bei 513 US-Cents je Scheffel. Am Mittwoch hat die EU-Kommission neue Schätzungen zur diesjährigen EU-Weichweizenernte abgegeben und hob diese im Vergleich zum Vormonat um 4 Mio. Tonnen auf 144,6 Mio. Tonnen an. Die EU-Kommission folgt damit anderen Institutionen wie dem Internationalen Getreiderat und dem europäischen Bauernverband Copa-Cogeca, welche ihre Prognosen zuletzt ebenfalls angehoben hatten.
Der russische Premierminister Medwedew hat gestern eine Anordnung unterzeichnet, die russische Exportsteuer zu senken. Die Steuer wird festgesetzt auf 50% des inländischen Preises pro Tonne abzüglich 6.500 Rubel (bisher 5.500 Rubel). Die Mindeststeuer wird von 50 Rubel auf 10 Rubel pro Tonne gesenkt. Die Marktteilnehmer hatten dies bereits zum großen Teil erwartet, trotzdem könnte dies dazu führen, dass mehr Weizen aus Russland auf den Markt gelangt.
Rohzucker verteuerte sich gestern um 3,4% auf 12,9 US-Cents je Pfund, nachdem der brasilianische Ölkonzern Petrobras angekündigt hat, die Benzinpreise zu erhöhen. Dies könnte zu einer höheren Nachfrage nach Ethanol führen und damit die Zuckerrohrverarbeiter motivieren, ihre Produktion von Zucker auf Ethanol umzustellen.