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Es steht alles auf dem Spiel

05.10.2015  |  Captain Hook
Für diejenigen, die im Strudel der Ereignisse untergehen, ist es schwer zu erkennen, aber immer mehr Menschen beginnen, die richtigen Fragen über die sich verschlechternde Lage unserer Nationalökonomien zu stellen. Warum passiert das und wer tut uns das an? Während sich die Wirtschaftssituation weiter verschlechtert und dazu führt, dass ein wachsender Teil der "Mittelklasse" entrechtet und ausgeschlossen wird, müsste dieser Trend sich verstärken - bis es schließlich zu einer Revolution kommt.

Die Eliten und die politischen Klassen (die die Antwort auf die Frage nach dem "wer" sind) sind sich dessen bewusst und bemühen sich, den neofeudalen Status Quo aufrechtzuerhalten (die Antwort auf das "warum"). Die Geschichte zeigt uns jedoch, dass in Zeiten wie diesen, in denen große Teile der Bevölkerung zunehmend unter den Missständen zu leiden haben, selbst die drakonischsten Maßnahmen letztlich versagen. Und dann findet ein historischer Umbruch wie die Französische oder die Amerikanische Revolution statt.

Ein Aktiencrash ist wahrscheinlich alles, was dazu zur Zeit nötig wäre. Dieser würde den tatsächlichen Zustand der Realwirtschaft und der diversen parasitären Bevölkerungsschichten (d. h. der Politiker, Bürokraten und Wucherer) schnell ans Tageslicht bringen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie verstehen, welche Bedeutung der Aktienmarkt für die Schmarotzer hat, von den Angestellten am Bankschalter ganz unten in der Hierarchie bis zu ihren Oligarchenchefs.

Der Aktienmarkt ist zu einem so integralen Bestandteil der Wirtschaft geworden, dass er das ganze System mit sich reißen würde, falls er zusammenstürzen sollte. Deswegen hört man von Seiten der Marktbeobachter auch öfters den Spruch "too big to fail". Und deswegen ist auch zu erwarten, dass diese Leute zu immer verzweifelteren Maßnahmen greifen, um die Börsen in weiterhin zu stabilisieren. Hier wird um alle Murmeln gespielt - entweder die Aktien schweben weiter in luftiger Höhe oder der Betrug der gesamten finanzialisierten Wirtschaft wird entlarvt.

Die Lage spitzt sich zu: Die globale Flüchtlingskrise, die Ausweitung der militärischen Auseinandersetzungen (siehe hier, hier und hier) und die stagnierende Wirtschaft erhöhen den Druck auf die Finanzwirtschaft, die Geldpolitik und die Aktienbewertungen.

Erst letzte Woche musste die EZB ihre Finanzpolitik aufgrund der aktuellen Turbulenzen an Finanzmärkten anpassen - und dabei sind die Aktien gerade einmal 10% unter das letzte Hoch gefallen. Das deutet wieder darauf hin, dass die Aktienmärkte bereits "too big to fail" sind und eine ganz gewöhnliche Korrektur auf die Verbraucherausgaben und andere vermögensbezogene Faktoren die gleiche Wirkung hat wie ein Börsencrash.

Wenn Sie also hören, dass die US-Notenbank Fed härtere Töne anschlägt (brummende Wirtschaft, Zinserhöhung ist notwendig etc.), ist es wichtig zu verstehen, dass das aus politischen Gründen geschieht und um die Finanzwirtschaft am Laufen zu halten - nicht etwa, weil die Wirtschaft wirklich stark wäre. All das lässt die Trader in einem Zustand der Verwirrung und die Computer mit ihren Algorithmen arbeiten fleißig weiter. Möglicherweise ist das im Moment auch das einzige Ziel. Denn falls die Geldpolitik tatsächlich demnächst gestrafft werden sollte, wird sich die Lücke zwischen Fiktion und Realität wahrscheinlich viel schneller schließen, als das irgendjemand erwartet.

Die Parasiten höhlen die Realwirtschaft immer weiter von innen aus und destabilisieren sie dadurch zusehends. Der nächste Ausverkauf an den Börsen könnte also ein echter Kracher werden. China hat eine Stabilisierung seiner Aktienmärkte versprochen, doch falls diese scheitern sollte (wahrscheinlich aufgrund zu geringer Handelsvolumina), könnte sich das als Nadel erweisen, die die globale Schuldenblase platzen lässt.

Einen kleinen Vorgeschmack darauf haben wir schon bekommen, aber das war noch gar nichts. Versuchen Sie mal, sich die Welt in Zukunft ohne quantitative Lockerungen vorzustellen. Sie können darauf wetten, dass die Schmarotzer das nicht können, deswegen macht sich das "Smart Money" bereits aus dem Staub. Gold und Silber werden knapp. All das war unvermeidlich - es ist das Schicksal aller auf Fiatwährungen beruhenden Wirtschaftssysteme.

Bob Shiller zufolge liegt der angemessene Wert des Dow Jones bei etwa 11.000 Punkten, also rund 30% und den aktuellen Kursständen. Wir haben schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass der Dow crashen könnte, wenn die 17.000-Punkte-Marke nach unten durchbrochen wird, und Sie können es auch im untenstehenden langfristigen Wochenchart sehen. Jetzt ist es soweit: Bei 17.000 Punkten war die Unterstützungslinie, die ein Broadening-Top verhindert hätte. Ein Ausbruch über diesen Wert hätten einen Blow-Off signalisiert, ein Fall zurück in die Formation weist dagegen auf einen möglichen Crash hin (weil der Ausbruch über die Widerstandslinie ein Irrtum war). (siehe Abbildung 1)

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Abbildung 1



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