Russland will über Produktionskürzungen bei Rohöl reden
16.10.2015 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise zeigen sich zum Ende der Handelswoche etwas erholt. Brent notiert wieder über der Marke von 50 USD je Barrel, nachdem gestern Nachmittag zwischenzeitlich 48,2 USD verzeichnet wurden. WTI steigt auf 47 USD je Barrel, was ebenfalls einem Anstieg um knapp 2 USD vom gestrigen Tief entspricht. Bei Brent sorgte der Kontraktwechsel dafür, dass der nächstfällige Terminkontrakt in der Nacht optisch um einen US-Dollar nach oben sprang.
Das US-Energieministerium berichtete zwar einen kräftigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände um 7,6 Mio. Barrel, was aber unter dem am Vortag vom API berichteten Aufbau lag. Zudem gab es einen Rückgang bei den Lagerbeständen von Ölprodukten und der US-Rohölproduktion. Russland äußerte Bereitschaft, bei einem Treffen in der nächsten Woche mit OPEC-Ländern über Produktionskürzungen sprechen zu wollen. Wir erachten die Chancen, dass es dabei zu konkreten Ergebnissen kommt, als sehr gering.
Insbesondere die Fronten zwischen Russland und Saudi-Arabien sind spätestens durch das militärische Eingreifen Russlands in den Syrien-Konflikt verhärtet, da Russland dort auch gegen die von Saudi-Arabien unterstützten Rebellen vorgeht. Saudi-Arabien seinerseits versucht derzeit, durch Preissenkungen Russland Marktanteile auf dessen traditionell wichtigstem Absatzmarkt Europa abspenstig zu machen. Auch dies spricht gegen eine Einigung zwischen den beiden größten Ölproduzenten auf Produktionskürzungen.
Edelmetalle
Gold stieg gestern zwischenzeitlich auf ein 4-Monatshoch von 1.192 USD je Feinunze, konnte dieses Niveau aber nicht halten. Denn höher als erwartete US-Inflationsdaten für September ließen den US-Dollar steigen, was wiederum Gold unter Druck setzte. So liegt die Kerninflationsrate mit 1,9% nur noch knapp unter dem von der Fed angestrebten Zielwert. Heute Morgen handelt Gold auf der 200-Tage-Linie von 1.177 USD. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern mit 5 Tonnen den zweiten großen Tageszufluss in Folge. Erneut entfielen die Zuflüsse dabei auf den SPDR Gold Trust.
In China wurden im September wieder mehr Autos verkauft. Daten des chinesischen Verbands der Automobilproduzenten zufolge stiegen die Autoabsätze im Vergleich zum Vorjahr um 3,3% auf 1,75 Mio. Stück. Dies war zugleich der höchste Wert seit März. Nach drei Monaten in Folge mit negativen Veränderungsraten ist der chinesische Automarkt im Jahresvergleich nun also wieder gewachsen.
Hierzu dürften Anreize der chinesischen Regierung zum Kauf von umweltfreundlicheren Autos - Elektro- und Hybridfahrzeuge - beigetragen haben. Mit 14,5 Mio. Autos wurden in den ersten drei Quartalen 2,7% mehr Autos verkauft als im Vorjahr. Hochgerechnet auf das Jahr werden 2015 nach jetzigem Stand allerdings wohl weniger Autos abgesetzt als 2014. Der Palladiumpreis reagierte auf diese Daten kaum und handelt zum Wochenausklang wieder unter der Marke von 700 USD je Feinunze. Platin verteuert sich dagegen heute Morgen zeitweise auf ein 5-Wochenhoch von 1.010 USD je Feinunze.
Industriemetalle
Abermals freundliche asiatische Aktienmärkte geben den Metallpreisen zum Ende der Handelswoche nur bedingt Unterstützung. Diese handeln zumeist etwas schwächer unter ihren Vortagesniveaus. Wie das Nationale Statistikbüro gestern veröffentlichte, ist die Neukreditvergabe in China im September im Vergleich zum Vormonat auf 1,05 Bio. CNY (rund 165 Mrd. USD) nach oben geschnellt. Offenbar haben die chinesischen Behörden das Kreditwachstum beschleunigt, um die Wirtschaft zu unterstützen.
Angesichts der Flaute in der chinesischen Wirtschaft rechnen unsere Volkswirte mit weiteren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen. Am Montag werden die BIP-Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Die bislang vorliegenden Daten für das letzte Quartal deuten auf einen Wert von unter 7% hin.
Aluminium handelt zum Wochenausklang auf einem Wochentief von gut 1.560 USD je Tonne. Wie das japanische Handelshaus Marubeni mitteilte, wurden die Aluminiumvorräte in den japanischen Häfen im September leicht auf 473,2 Tsd. Tonnen abgebaut. Sie liegen damit aber immer noch 51% über dem Vorjahresniveau. Die Versorgungslage am Aluminiummarkt bleibt also reichlich - nicht nur in Japan. Dies werden wohl auch die neuen Daten zur globalen Aluminiumproduktion des International Aluminium Institute zeigen, die nächste Woche veröffentlicht werden.
Agrarrohstoffe
Der in Chicago gehandelte US-Weizenkontrakt verlor gestern knapp 1,1% und schloss bei 502 US-Cent je Scheffel. Der EU-Weizenpreis ging in Paris unverändert bei 177,5 EUR je Tonne aus dem Handel. Das Agraranalysehaus Strategie Grains hat laut seiner gestern veröffentlichten Prognose den Ernteertrag für Weichweizen in der EU um 5,5 Mio. Tonnen angehoben und geht von einer Rekordernte von 149,5 Mio. Tonnen aus. Damit liegt die Ernte nun 400 Tsd. Tonnen über der des letzten Jahres.
Als Grund für die Anpassung nannte das Analysehaus bessere ausgefallene Ernten im Baltikum, Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Auch die Prognosen für die Lagerendbestände 2015/16 wurde um mehr als 2 Mio. Tonnen angehoben. Sie liegt bei 18,4 Mio. Tonnen und damit deutlich über den Endbeständen 2014/15 von 13,5 Mio. Tonnen. Dies dürfte steigenden Weizenpreisen entgegenstehen.
Die Kakaopreise in London und New York handelten gestern fast unverändert. Der in London gehandelte Kontrakt ging bei 2.101 GBP je Tonne aus dem Handel, der Kakaopreis in New York bei 3.104 USD je Tonne. Die Preise trotzten damit enttäuschenden Zahlen zur Nachfrageentwicklung. Der Nationale Verband der Süßwarenhersteller NCA meldete gestern den stärksten Quartalsrückgang für die Kakaoverarbeitung in Nordamerika seit 6 ½ Jahren, nachdem geringe Margen die Verarbeitung in den USA, Mexiko und Kanada gedämpft haben.
Im dritten Quartal 2015 wurden demnach nur 124 Tsd. Tonnen Kakao verarbeitet und damit 10% weniger als noch im Vorjahreszeitraum.
Die Ölpreise zeigen sich zum Ende der Handelswoche etwas erholt. Brent notiert wieder über der Marke von 50 USD je Barrel, nachdem gestern Nachmittag zwischenzeitlich 48,2 USD verzeichnet wurden. WTI steigt auf 47 USD je Barrel, was ebenfalls einem Anstieg um knapp 2 USD vom gestrigen Tief entspricht. Bei Brent sorgte der Kontraktwechsel dafür, dass der nächstfällige Terminkontrakt in der Nacht optisch um einen US-Dollar nach oben sprang.
Das US-Energieministerium berichtete zwar einen kräftigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände um 7,6 Mio. Barrel, was aber unter dem am Vortag vom API berichteten Aufbau lag. Zudem gab es einen Rückgang bei den Lagerbeständen von Ölprodukten und der US-Rohölproduktion. Russland äußerte Bereitschaft, bei einem Treffen in der nächsten Woche mit OPEC-Ländern über Produktionskürzungen sprechen zu wollen. Wir erachten die Chancen, dass es dabei zu konkreten Ergebnissen kommt, als sehr gering.
Insbesondere die Fronten zwischen Russland und Saudi-Arabien sind spätestens durch das militärische Eingreifen Russlands in den Syrien-Konflikt verhärtet, da Russland dort auch gegen die von Saudi-Arabien unterstützten Rebellen vorgeht. Saudi-Arabien seinerseits versucht derzeit, durch Preissenkungen Russland Marktanteile auf dessen traditionell wichtigstem Absatzmarkt Europa abspenstig zu machen. Auch dies spricht gegen eine Einigung zwischen den beiden größten Ölproduzenten auf Produktionskürzungen.
Edelmetalle
Gold stieg gestern zwischenzeitlich auf ein 4-Monatshoch von 1.192 USD je Feinunze, konnte dieses Niveau aber nicht halten. Denn höher als erwartete US-Inflationsdaten für September ließen den US-Dollar steigen, was wiederum Gold unter Druck setzte. So liegt die Kerninflationsrate mit 1,9% nur noch knapp unter dem von der Fed angestrebten Zielwert. Heute Morgen handelt Gold auf der 200-Tage-Linie von 1.177 USD. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern mit 5 Tonnen den zweiten großen Tageszufluss in Folge. Erneut entfielen die Zuflüsse dabei auf den SPDR Gold Trust.
In China wurden im September wieder mehr Autos verkauft. Daten des chinesischen Verbands der Automobilproduzenten zufolge stiegen die Autoabsätze im Vergleich zum Vorjahr um 3,3% auf 1,75 Mio. Stück. Dies war zugleich der höchste Wert seit März. Nach drei Monaten in Folge mit negativen Veränderungsraten ist der chinesische Automarkt im Jahresvergleich nun also wieder gewachsen.
Hierzu dürften Anreize der chinesischen Regierung zum Kauf von umweltfreundlicheren Autos - Elektro- und Hybridfahrzeuge - beigetragen haben. Mit 14,5 Mio. Autos wurden in den ersten drei Quartalen 2,7% mehr Autos verkauft als im Vorjahr. Hochgerechnet auf das Jahr werden 2015 nach jetzigem Stand allerdings wohl weniger Autos abgesetzt als 2014. Der Palladiumpreis reagierte auf diese Daten kaum und handelt zum Wochenausklang wieder unter der Marke von 700 USD je Feinunze. Platin verteuert sich dagegen heute Morgen zeitweise auf ein 5-Wochenhoch von 1.010 USD je Feinunze.
Industriemetalle
Abermals freundliche asiatische Aktienmärkte geben den Metallpreisen zum Ende der Handelswoche nur bedingt Unterstützung. Diese handeln zumeist etwas schwächer unter ihren Vortagesniveaus. Wie das Nationale Statistikbüro gestern veröffentlichte, ist die Neukreditvergabe in China im September im Vergleich zum Vormonat auf 1,05 Bio. CNY (rund 165 Mrd. USD) nach oben geschnellt. Offenbar haben die chinesischen Behörden das Kreditwachstum beschleunigt, um die Wirtschaft zu unterstützen.
Angesichts der Flaute in der chinesischen Wirtschaft rechnen unsere Volkswirte mit weiteren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen. Am Montag werden die BIP-Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Die bislang vorliegenden Daten für das letzte Quartal deuten auf einen Wert von unter 7% hin.
Aluminium handelt zum Wochenausklang auf einem Wochentief von gut 1.560 USD je Tonne. Wie das japanische Handelshaus Marubeni mitteilte, wurden die Aluminiumvorräte in den japanischen Häfen im September leicht auf 473,2 Tsd. Tonnen abgebaut. Sie liegen damit aber immer noch 51% über dem Vorjahresniveau. Die Versorgungslage am Aluminiummarkt bleibt also reichlich - nicht nur in Japan. Dies werden wohl auch die neuen Daten zur globalen Aluminiumproduktion des International Aluminium Institute zeigen, die nächste Woche veröffentlicht werden.
Agrarrohstoffe
Der in Chicago gehandelte US-Weizenkontrakt verlor gestern knapp 1,1% und schloss bei 502 US-Cent je Scheffel. Der EU-Weizenpreis ging in Paris unverändert bei 177,5 EUR je Tonne aus dem Handel. Das Agraranalysehaus Strategie Grains hat laut seiner gestern veröffentlichten Prognose den Ernteertrag für Weichweizen in der EU um 5,5 Mio. Tonnen angehoben und geht von einer Rekordernte von 149,5 Mio. Tonnen aus. Damit liegt die Ernte nun 400 Tsd. Tonnen über der des letzten Jahres.
Als Grund für die Anpassung nannte das Analysehaus bessere ausgefallene Ernten im Baltikum, Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Auch die Prognosen für die Lagerendbestände 2015/16 wurde um mehr als 2 Mio. Tonnen angehoben. Sie liegt bei 18,4 Mio. Tonnen und damit deutlich über den Endbeständen 2014/15 von 13,5 Mio. Tonnen. Dies dürfte steigenden Weizenpreisen entgegenstehen.
Die Kakaopreise in London und New York handelten gestern fast unverändert. Der in London gehandelte Kontrakt ging bei 2.101 GBP je Tonne aus dem Handel, der Kakaopreis in New York bei 3.104 USD je Tonne. Die Preise trotzten damit enttäuschenden Zahlen zur Nachfrageentwicklung. Der Nationale Verband der Süßwarenhersteller NCA meldete gestern den stärksten Quartalsrückgang für die Kakaoverarbeitung in Nordamerika seit 6 ½ Jahren, nachdem geringe Margen die Verarbeitung in den USA, Mexiko und Kanada gedämpft haben.
Im dritten Quartal 2015 wurden demnach nur 124 Tsd. Tonnen Kakao verarbeitet und damit 10% weniger als noch im Vorjahreszeitraum.