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Edelmetalle und negative Ereignisse

22.10.2015  |  Andrew Hoffman
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Als nächstes wäre da noch der schreckenerregende Beginn des Berichtszeitraums der Quartalsergebnisse, in dem bisher alle großen Unternehmen entweder hinter ihren Gewinnerwartungen zurückblieben, oder die zukünftigen Ziele nach unten korrigierten, oder beides. In vielen Fällen wurden zudem noch Entlassungen, Umstrukturierungen oder Ähnliches angekündigt. Das ist vermutlich der Grund dafür, dass der von Challenger, Grey & Christmas zusammengestellte Entlassungsbericht darauf hinweist, dass 2015 hinsichtlich der Stellenstreichungen in den USA das schlimmste Jahr seit - Trommelwirbel - 2009 werden könnte.

Mit dem Unterschied, dass der Verlust von gut bezahlten Arbeitsplätzen diesmal viel größer ausfallen wird, beispielsweise in der amerikanischen Verteidigungsindustrie. Wenn die Gerüchte wahr sind und der Rüstungskonzern Lockheed Martin seine Fixkosten wirklich um 30% reduziert, wird das nicht nur den Arbeitsmarkt negativ beeinflussen, sondern auch die Reallöhne dramatisch sinken lassen. Die Betriebskosten des Konzern beliefen sich 2014 auf ganze 40 Milliarden US-Dollar und obwohl ich nicht sicher bin, welcher Anteil davon als "Fixkosten" ausgewiesen wird, können Sie sicher sein, dass die Lohnkosten einen großen Teil davon ausmachen.

Es sind natürlich nicht nur die gut bezahlten Arbeitsplätze, die verschwinden, sondern auch die schlecht bezahlten, also die Teilzeit- und Gelegenheitsjobs mit Mindestlohnvergütung. Letztere hatten es dem Amt für Arbeitsstatistik (Bureau of Labour Statistics) zusammen mit einer ordentlichen Portion an Statistikfälschungen ja erst ermöglicht, überhaupt von einem Beschäftigungsanstieg zu sprechen. Und von einem mehrjährigen Tiefstwert bei der Arbeitslosenquote.

In dem unglaublich schlechten Quartalsbericht, den Wal-Mart letzte Woche veröffentlichte, werden für 2016 nicht nur stagnierende Umsätze, sondern auch ein geringerer Gewinn erwartet (für den das Unternehmen hauptsächlich die Anhebung des Mindestlohns durch die Regierung verantwortlich macht). Das sollte Ihnen alles sagen, was sie bezüglich der Neueinstellungen beim weltgrößten Einzelhandelsunternehmen wissen müssen.

Ganz zu schweigen davon, dass Wal-Mart diesem Artikel zufolge versuchen wird, den Kostendruck durch das "Ausquetschen" von Tausenden von Zulieferern auszugleichen. Das wird die Gewinne einer Vielzahl von Unternehmen weltweit enorm schmälern und in angrenzenden Industriezweigen zu Entlassungen und Senkungen der Investitionskosten führen.

Die langjährigen Titanen der Weltwirtschaft fallen einer nach dem anderen - die Deutsche Bank und Volkswagen in Deutschland und Wal-Mart, IBM und McDonalds in den USA. Zudem wären da noch die Banken, die "too big to fail" sind und eigentlich ihre unlauter erzielten Gewinne zählen sollten, nachdem sie all die Finanzspritzen von der Fed erhalten haben. Wie die Quartalsberichte von Goldman Sachs, Morgan Stanley und JP Morgan zeigen, ist das allerdings ganz eindeutig nicht der Fall.

Tatsächlich fielen die Entlassungen im Finanzsektor genauso drastisch aus, wie in allen anderen Bereichen. Finanzspritzen hin oder her, die Kerngeschäfte der Banken, Kapitalbildung und -handel, laufen so schlecht wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Da die Finanzmärkte nicht mehr steigen, können sie nicht einmal mehr Profite machen, indem sie das Kapital, das sie zur Verfügung gestellt bekommen haben, in manipulierte Aktien- und Anleihenmärkte investieren.

McDonalds, nach Wal-Mart der zweitgrößte Arbeitgeber des Landes, berichtet vom Einbruch der Umsatzzahlen und der Rentabilität seiner Filialen. Dieser Artikel geht näher auf den unaufhaltsamen Absturz des Fast-Food-Giganten ein, hervorgerufen von der Kombination aus ungesundem Essen und scharfem Wettbewerb. Ich überlasse es Ihnen zu entscheiden, ob das "gut" oder "schlecht" für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte ist. Die Fixkosten von McDonalds - ein Teil der enormen Betriebskosten in Höhe von 17 Milliarden Dollar - können übrigens genau wie die Zahl der derzeit etwa 2 Millionen Mitarbeiter nur fallen...

"Wir stecken mitten in einer schweren Krise, und nichts ändert sich", schrieb ein Franchisenehmer in seiner Antwort auf eine Erhebung der Nomura Group zur Finanzlage des Konzerns. "Wahrscheinlich sind etwa 30% der Betreiber insolvent." Einer der Restaurantbesitzer ging sogar so weit zu spekulieren, dass McDonalds seinen "letzten Tagen entgegensieht."

Das Schuldenniveau hat weltweit in allen Gesellschaftsschichten einen Höchststand erreicht, sowohl in absoluten Zahlen als auch in Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Letzterer Wert wird dabei durch die "technische Bearbeitung" der Wirtschaftsdaten dramatisch untertrieben, jeden Tag ein bisschen mehr.

Kein Unternehmen, keine Institution, keine Gemeinde und kein Staat ist gegen diese Verschuldung immun, daher müssen die Zinsen auf unbestimmte Zeit bei Null bleiben (oder darunter). Zumindest bis sie im Zuge der Hyperinflation wieder ansteigen müssen, ungeachtet des Umfangs weiterer quantitativer Lockerungen, die die Zentralbanken beschließen. Im nächsten Monat wird selbst den USA, der "Führungsmacht in Finanzangelegenheiten", das Geld ausgehen. Schnallt euch an, meine Freunde, die diesjährige Anhebung der Schuldenobergrenze, die wahrscheinlich innerhalb der nächsten beiden Wochen bekanntgegeben wird, wird historisch.


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