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Edelmetalle und negative Ereignisse

22.10.2015  |  Andrew Hoffman
- Seite 3 -
Was die "beispiellosen Überkapazitäten" betrifft, so sind sind sie nirgends deutlicher ersichtlich, als anhand der Rohstoffpreise. Die Rohstoffmärkte stellen das größte Geschäft der Welt dar, wo die Regierungen zusammengenommen weit mehr Einnahmen erzielen, als irgendwo sonst, und von wo auch ein substantieller Teil der Unternehmenseinnahmen stammt.

Während ich dies schreibe, geht der von den Regierungen gewollte "Dead Cat Bounce", mit dem sich der Rohstoffindex CRB noch einmal von seinem Ende August erreichten 40-Jahres-Tief erholen konnte, seinem Ende entgegen. Kupfer, der für das Überleben von Lehman Brothers II Glencore wichtigste Rohstoff, ist allein an diesem Morgen bereits mehr als 2% im Minus.

Gold und Silber sind natürlich nicht eindeutig "Rohstoffe". Deshalb weisen ihre Märkte, abgesehen von diversen Attacken des Kartells, auch nur untereinander eine signifikante, positive Korrelation auf. Und deshalb sind sie auch in den Momenten, in denen das Kartell schwächelt - beispielsweise während der Ohnmachtsanfälle der Aktien, Rohstoffe und Währungen im Januar und August - die Assets mit der besten Performance. 2008 war Gold die weltweit beste Anlageoption und wenn man die Aufgelder in Höhe von 100% für physisches Silber mit einberechnet, die entstanden, als die Papierpreise angegriffen wurden, lag das weiße Metall gleichauf. Die globalen Aktienmärkte gingen derweil auf Tauchstation und fast alle Rohstoffpreise - sowohl an den Papiermärkten als auch für die physischen Rohstoffe - fielen auf seit Jahrzehnten nicht mehr erreichte Tiefstwerte.

Das bringt mich zu dem Artikel, der als mich zum heutigen Beitrag inspirierte und in dem ein Software-Programmierer versucht, mittels quantitativer Analyse festzustellen, ob Gold und Silber manipuliert werden oder nicht. Seine Schlussfolgerung ist, dass das tatsächlich der Fall ist und die Goldbugs daher eine Ehrenrunde drehen sollten.

Davon abgesehen sind seine Grundannahmen allerdings offensichtlich fehlerhaft, denn hinsichtlich der Art und des Zeitpunkts solcher Manipulationen übersieht er das Wesentliche - beispielsweise den sonntäglichen Angriff auf die Marktstimmung, der in der letzten Sonntagnacht zum 118. Mal innerhalb von 122 Wochenenden stattfand. Oder die 531. Attacke um 2.15 Uhr EST innerhalb der letzten 607 Handelstage. Ich versichere Ihnen, dass diese Ereignisse mehr als nur "statistisch signifikant" sind.

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Die Parameter des Autors beziehen nur den Handel während der "ruhigen Stunden" d. h. zwischen 16.00 Uhr und 3.00 Uhr EST mit ein, obwohl die Schlüsselzeiten für Angriffe im Edelmetallsektor, abgesehen von 2.15 Uhr EST, um 8.20 Uhr EST zur Eröffnung der COMEX, um 10.00 Uhr EST, um 12.00 EST und um 14.00 Uhr EST liegen. Außerdem legt er eine Preisänderung von mindestens 0,5% innerhalb von einer Minute als "positives" oder "negatives" Ereignis fest - eine viel zu restriktive Bedingung.

Gemäß diesen Parameter gab es am Silbermarkt seit 2009 402 "positive" und 467 "negative" Ereignisse. Von allen überprüften Rohstoffmärkten zeigten nur der Gold- und der Silbermarkt eine Tendenz zur negativen Seite. Die Summe der Preisbewegungen aller positiven und negativen Ereignisse ist -18 US-Dollar. Das sagt Ihnen trotz der zu stark eingeschränkten Parameter alles, was Sie über die 869 "Ereignisse" wissen müssen, die seit dem dauerhaften Zerbrechen des globalen Finanz- und Währungssystems im Jahr 2008 stattfanden.

Die Daten sind sicherlich nützlich, um ein Mosaik der Edelmetall-Ereignisse zu erstellen. Zur Darstellung des gesamten Bildes sind folgende weitere Informationen nötig: das eventuelle Auftreten und die Intensität von positiver bzw. negativer Edelmetall-Propaganda; die Kursentwicklung der Aktien der Edelmetallunternehmen, der geschlossenen Investmentfonds und der ETFs; Angebots- und Nachfragesituation; sowie positive und negative Entwicklungen im Währungssektor sowie deren Auswirkungen auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene.

Die weiter oben angesprochenen Ereignisse waren eindeutig positive Entwicklungen für die Edelmetalle und "schlechte Neuigkeiten" für alles andere. Zum Leidwesen der herrschenden Elite handelt es sich dabei jedoch um Trends, die nicht umgekehrt werden können und sich fortsetzen werden, bis das gesamte Währungssystem implodiert und die Nachfrage nach echtem Geld, d. h. nach Gold und Silber parabolisch in die Höhe schnellt.


© Andrew Hoffman


Der Artikel wurde am 19. Oktober 2015 auf www.milesfranklin.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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