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Preisexplosion am Goldmarkt?

11.11.2015  |  Mark J. Lundeen
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Ich bin kein Insider, ich bin nur jemand, der die Märkte mit Hilfe der öffentlich verfügbaren Informationen analysiert. Die eben erläuterte Theorie erklärt jedoch viel von dem, was derzeit am Goldmarkt geschieht und scheint vernünftig zu sein.

Ungeachtet dessen, ob sich meine Theorie als richtig oder falsch erweist, stellt sich die Frage, wie weit der Goldpreis noch fallen müsste, bis offensichtlich wird, dass die bullische Box eine falsche Fährte war? Wenn Gold bis unter 1.000 USD fällt, wäre ich gezwungen zu sagen, dass die Formation versagt hat. Für die Goldbullen wäre das jedoch nicht notwendigerweise schlecht. Wenn wir in der Zeit zurückblicken, sehen wir von 1998 an eine bullische Box, die vier Jahre lang Bestand hatte. Sollte der Goldpreis unter 1.000 fallen, während die Stufensumme einbricht, würde das die Formation endlich schließen - und das wäre eine sehr positive und bullische Entwicklung.

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Ob sich die Box nun schließt, wie die Goldbugs es hoffen (Stufensumme und Goldpreis steigen deutlich an), oder ob sie zur Freude der Bären versagt (der Goldpreis fällt unter 1.000 USD) - das Auftreten dieses Musters 50 Monate nach dem letzten Allzeit-Hoch des Goldkurses sagt einiges über die aktuellen Vorgänge am Goldmarkt aus. Mit der Zeit wird es immer schwieriger, die Gold- und Silberpreise innerhalb des von den "Entscheidungsträgern" vorgegebenen Rahmens zu halten. Möglicherweise merken die Strategen, dass ihnen jetzt nach 50 Monaten die Zeit davonrennt und sie sich so schnell wie möglich von ihren massiven Short-Positionen am Gold-Terminmarkt trennen müssen.

Selbst falls es ihnen gelingen sollte, die Preise für Gold-Futures weiter niedrig und unter Kontrolle zu halten, werden die Aufgelder am physischen Markt letztlich steigen und Differenz zwischen dem Preis für physisches Gold und dem Preis der Terminkontrakte weiter erhöhen. Die chinesische Edelmetallbörse Shanghai Gold Exchange, an der mehr als 50% der gehandelten Kontrakte in physischem Gold eingelöst werden, ist mittlerweile zum weltweit größten Zulieferer für Bullion-Gold avanciert.

Terminbörsen für Papiergold, wie die COMEX und die LBMA, werden bald jede Bedeutung verlieren. Die Existenz dieser Märkte für "die zukünftige Lieferung von Gold" wird ein Ende haben, wenn der Goldpreis sich dem eigentlichen Wert des Edelmetalls bei mehreren Zehntausend Dollar je Unze nähert - und dabei sind zukünftige Geldschöpfungen durch die US-Regierung in der Größenordnung von Billionen wertloser Papierdollar in jedem Jahr und bis in alle Zukunft noch nicht einmal mit eingerechnet.

Egal, auf welche Art sich die aktuelle bullische Box auflöst - die Situation könnte eine historische Preisexplosion am Goldmarkt zur Folge haben. Da ich jedoch unter dem Syndrom des "Enttäuschten Bullen" leide, kann ich darauf keine Garantie geben, vor allem da die Trader auf der anderen Seite des Grabens von den Regierungen und "Regulierungsbehörden" die Genehmigung haben, zu lügen, betrügen und stehlen. Aber ich denke, dass es so kommen wird!

Sehen wir uns die Stufensumme von Gold noch ein bisschen genauer an. Wie Sie im Chart am Anfang des Textes und in der folgenden Tabelle sehen können, ist sie seit dem 15. Oktober um zwölf Punkte eingebrochen. Die Stufensumme kann jeden Tag nur um eine einzige Stufe bzw. einen Punkt steigen oder fallen, d. h. innerhalb dieser kurzen Zeitspanne beobachten wir einen enormen Kollaps der Marktstimmung. Ich bin mir sicher, dass die meisten meiner Leser das bestätigen können.

Vergessen Sie nicht, dass die Zahl der Tage mit einer positiven Kursentwicklung und die Zahl der Tage mit einem negativen Schlussstand sowohl in Bullen- als auch in Bärenmärkten meist sehr ausgeglichen ist. Dass es in einem Zeitraum von 17 Handelstagen nur zwei Tage gab, an denen Gold im Plus schloss, ist eine ungewöhnliche Anomalie der Märkte. Beachten Sie jedoch auch, dass der Goldpreis trotz all der Verkäufe seit dem 15. Oktober um nicht einmal 100 Dollar gefallen ist.

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Um deutlich zu machen, wie ungewöhnlich das Nachgeben der Stufensumme um zwölf Punkte (von 245 auf 233) in diesem kurzen Zeitraum ist, habe ich in der Tabelle eine weitere Spalte eingefügt, die die Netto-Bewegung der Stufensumme im Zeitraum der letzten 15 Tage angibt ("Gold 15 Count"). Ähnliche Tabellen habe ich bereits für den Dow Jones erstellt, um die Zahl der Tage mit starker Volatilität (Bewegung von mindestens 2% gegenüber dem Schlussstand des vorhergegangenen Tages) innerhalb der letzten acht oder 200 Tage darzustellen.


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