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Preisexplosion am Goldmarkt?

11.11.2015  |  Mark J. Lundeen
- Seite 5 -
Die Spalte "Days BEV Zero" zeigt an, wie viele Tage seit dem Höchstkurs des Dow im Oktober 2007 vergangen sind. Es ist interessant zu wissen, dass er 254 Tage nach seinem Top im Jahr 2007 um 40% gefallen war.

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Wenn wir uns noch einmal dem obenstehenden Chart mit der 52-Wochen-High/Low-Ratio der NYSE und unserer aktuellen "Hausse" zuwenden, sehen wir, dass nur wenige an der New Yorker Börse gelistete Unternehmen neue Höchstkurse erreichen. Nehmen Sie sich einen Moment, um den Chart zu studieren. Das Verhältnis lag zuletzt im Sommer 2014 bei über 10% und hat seit April dieses Jahres die 5%-Marke nicht mehr überschritten.

Im August korrigierte der Dow erstmals seit 2011 um mehr als 10% und hat sich seitdem stark erholt, sodass er derzeit nur 2,19% von einem neuen 52-Wochen- und Allzeit-Hoch entfernt ist. Die 52-Wochen-Hochs sind jedoch ein entscheidender Marktindikator. Warum also steigen nicht mehr der an der NYSE gehandelten Unternehmen über ihre alten 52-Wochen-Hochs, wenn auch der Dow so kurz davor steht? Während einer lebendigen Hausse würde genau das geschehen. Es scheint, als wären die besten Tage des Aufwärtstrends vorbei, der im März 2009 begann. Aktuelle Investitionen am Aktienmarkt versprechen für die Zukunft mehr Verluste als Gewinne.

Der nächste Chart zeigt die tägliche Advance-Decline-Linie der NYSE. Die Datensätze werden folgendermaßen berechnet:

Zahl der gestiegenen Aktien - Zahl der gefallenen Aktien / Zahl der an diesem Tag gehandelten Unternehmen

Die Kurve entsteht aus der laufenden Summe aller täglichen Datensätze.

Diese Daten zeigen uns, wann es leicht war, an der NYSE Gewinne zu machen, und wann nicht. Der Zeitraum von 1926 bis 1942 ist ziemlich eindeutig, denn er umfasst das Ende des Bullenmarktes der Goldenen Zwanziger und die Große Depression einschließlich der gewaltigen Hausse, die den Dow Jones zwischen Juli 1932 und März 1937 um 371% steigen ließ. Im April 1942 begann der Dow eine weitere langfristige Rally, die im Februar 1966 ihr definitives Ende fand. Beachten Sie jedoch, wie die A/D-Linie bereits im Februar 1956 ihren Höchststand erreichte, als der Dow bei 485,78 Punkten notierte. Innerhalb des nächsten Jahrzehnts konnte der Dow seinen Kursstand verdoppeln, obwohl die an der NYSE gehandelten Aktien mehr tägliche Verluste als Gewinne verzeichneten.

Anschließend begann für den Dow Jones eine Zeit, in der ein Ausbruch über 1.000 Punkte und das Halten dieses Niveaus unmöglich erschienen. Im Chart sehen wir den Einbruch der A/D-Linie, als die Zahl der an Boden verlierenden Aktien die der steigenden Wertpapiere übertrifft. Daran änderte sich nichts, bis der der Dow während der Baisse von 1973-1974 einen Boden bildete und erstmals seit 1942 wieder 40% unter seinem letzten Allzeit-Hoch notierte.

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Interessanterweise stieg die A/D-Linie der NYSE während des Bullenmarktes zwischen 1982 und 2000, als der Dow einen Kursgewinn von 1.400% verbuchte, im Vergleich zu 1942-1956 nur mäßig an, obwohl zwischen 1942 und 1956 ein Gewinn von nur 422% verzeichnet wurde (von 92,92 auf 485,78 Punkte).

Ich veröffentliche diesen Chart, um zu unterstreichen, wie sich die A/D-Linie seit Januar 2000 entwickelt hat: Sie beschrieb den steilsten Anstieg des vergangenen Jahrhunderts und hatte einen unverhältnismäßig geringen Einfluss auf den Dow Jones selbst. Fairerweise sollte man hinzufügen, dass die 30 Unternehmen, aus denen sich der Dow zwischen 1926 und 1966 zusammensetzte, die erfolgreichsten dieser Zeit waren, was heute zum größten Teil nicht mehr zutrifft.

Zudem habe ich die Aufwärtsbewegung vom Top des vorhergehenden Bullenmarktes im Januar 2000 ausgehend berechnet (11.722 Punkte), statt vom Boden des Bärenmarktes nach der Dotcom-Blase im Oktober 2002 (7.286 Punkte). Doch auch wenn man den Tiefststand als Ausgangspunkt wählt, ergibt sich für den Dow seitdem nur ein bemitleidenswerter Anstieg um 151%. Wenn wir die Netto-Gewinne der anderen an der NYSE gehandelten Aktien seit 2002 betrachten, ist das nicht gerade beeindruckend.

Ich denke, dass die "Entscheidungsträger" mit der A/D-Linie der NYSE ihre Fingerabdrücke am Aktienmarkt hinterlassen haben. Wenn die beschlossene Strategie keinen Spielraum für Bärenmärkte an den Börsen lässt, dann muss irgendjemand auch dann zu hohen Preisen weiter Aktien kaufen, wenn die natürlichen Gesetze des Marktes es eigentlich verbieten würden - und zwar Jahr für Jahr. Genau das haben der Offenmarktausschuss und die Wall Street seit dem Jahr 2000 getan, indem sie ihre Käufe am Aktienmarkt mit Währungsinflation finanzierten, um gegen die drohende Baisse anzukämpfen.

Ich weiß nicht, wie lange das noch so weitergehen kann. Doch "Strategie" hin oder her - eines Tages wird die A/D-Linie der NYSE einen mehrjährigen Abwärtstrend beginnen. Nachdem die Märkte jahrzehntelang mit künstlichen Geldspritzen aufgepumpt wurden, schätze ich, dass der nächste Bärenmarkt ganz besonders vernichtend wird. Deshalb sind Münzen und Barren aus Gold und Silber, die außerhalb des Bankensystems aufbewahrt werden, meiner Ansicht nach derzeit wirklich das einzig sinnvolle Investment.


© Mark J. Lundeen


Der Artikel wurde am 8. November 2015 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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