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Das Ende des Bärenmarktes rückt näher

20.11.2015  |  Florian Grummes
- Seite 5 -
10. Palladium

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Sah es am Palladiummarkt vor vier Wochen aufgrund der dynamischen V-förmigen Erholung noch nach einer möglichen Trendwende aus, so hat uns die Realität mittlerweile wieder eingeholt. Die Bullen wurden mit maximaler Härte an der 200-Tagelinie (700,43 US$) zurückgeschlagen und der Palladiumpreis findet sich nun nach einem crashartigen Abverkauf an seinem Sommertief wieder. Aufgrund der überverkauften Lage stehen die Chancen zumindest für eine vorübergehende Erholung bzw. eventuell sogar für einen Doppelboden gar nicht so schlecht.

Allerdings zurrt die "embedded" Stochastik den Abwärtstrend bis auf weiteres fest. Auch der MACD hat ein Verkaufssignal aktiv. Der RSI allerdings ist bereits klar überverkauft und müsste eine Erholung in Bälde einleiten. Die mittlerweile weit entfernte 50-Tagelinie (645,02 US$) dürfte jedenfalls nicht so schnell wieder erreicht werden. Tagesschlusskurse unterhalb von 520,00 US$ öffnen die Tür in Richtung der nächsten Unterstützungszone bei 475,00 US$.

Zusammengefasst ist der Tageschart klar bärisch. Ungeachtet kurzfristiger Erholungschance stehen übergeordnet wohl noch tiefere Kurse ins Haus.


11. Zusammenfassung & Konklusion

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Trotz jahrelanger Baisse und teilweise völlig überverkauften Indikatoren und Analysebausteinen präsentieren sich die Edelmetalle zuletzt erschreckend schwach.

Im Gegensatz zu 2008 als das gesamten Finanzsystem in den Sturzflug überging, hat die Deflation bis jetzt vor allem die Edelmetall-, Energie und Rohstoffmärkte getroffen. Der jahrelange Salamicrash machte es für die Anleger sehr schwierig, hier die richtigen Entscheidungen zu treffen. Immer wieder scheint ein Boden gefunden, welcher sich dann aber nach kurzer Erholung erneut als Trugschluss herausstellt. Offensichtlich realisieren die Marktteilnehmer nur langsam, wie es um das angebliche Mega-Wachstum in China wirklich bestellt ist.

Vor allem die Preisentwicklung für Kupfer, einem der wichtigsten Industriemetalle überhaupt, bleibt ein untrüglicher Indikator für die tatsächliche Situation. Während dem chinesischen Industrieboom wurde Kupfer häufig als Sicherheit für Kredite benutzt.

Meldungen über Intransparenz, Missbrauch und Betrug bei diesen Finanzgeschäften nehmen seit Mitte 2014 beständig zu. Teilweise wurden wohl ganze Kupferladungen mehrfach als Sicherheit genutzt. Gleichzeitig haben die Bergbauunternehmen weltweit ihre Förderquoten in die fallenden Rohstoff-Preise massiv erhöht.

Zahlreiche Goldminen beispielsweise konzentrieren sich seit einigen Jahren immer mehr auf ihre hochgradigen Erzadern, um durch höhere Produktion die gefallenen Preise ausgleichen zu können. Dazu kommt der technologische Fortschritt, der auch vor dem Bergbau nicht Halt gemacht hat. Mit geologischer 3D-Modellierung lassen sich die unterschiedlichen Gesteinskörper eines Gebietes in ihrer räumlichen Ausdehnung und Lage zueinander mittlerweile widerspruchsfrei erfassen und darstellen. Dadurch ist der Bergbau in den letzten Jahren deutlich effizienter geworden.

Zusammengefasst steht letztlich einem steigenden Angebot eine zunehmend sinkende Nachfrage gegenüber, was konsequenterweise zu fallenden Preisen führen musste.

Gold und Silber haben diesen Trend frühzeitig erfasst und fallen mittlerweile seit mehr als vier Jahren. Immer wieder hatte ich geschrieben, dass die Kapitulation am Goldmarkt erst mit Preisen um 1.000,00 US$ ausgestanden sein wird. Nun sind wir ganz nah an diesem Punkt angelangt. Nach wie vor bin ich fest davon überzeugt, dass sich der Goldpreis ausgehend von 980,00 - 1.035,00 US$ deutlich erholen wird können.

Kurzfristig, und damit kurz vor dem eigentlichen Zielbereich, ist nun jederzeit eine schnelle Erholung möglich. Zu einseitig war das Kursgeschehen der letzten Wochen. Vierzehn Tage mit fallenden Silberpreisen sind äußerst ungewöhnlich und stellen ein Extrem dar. Allerdings ist in der Endphase dieser Baisse alles möglich! D.h. Gold und Silber könnten auch direkt weiter durchgereicht werden, denn wer möchte schon in ein fallendes Messer greifen ...?!

Entweder sehen wir also in den nächsten Wochen bzw. bis zum Jahresende die finalen Tiefs oder die Bären drehen nochmal eine Ehrenrunde (sprich eine Erholung) und verzögern die übergeordnete Trendwende bis in das neue Jahr hinein.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de
10Quelle: pro aurum Silberedition vom 18.11.2015
Kostenloser Newsletter: http://eepurl.com/pPhCf



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