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Warum ist der Goldpreis so hoch?

25.11.2015  |  Steve Saville
Da der Goldpreis in US-Dollar in der Nähe eines 5-Jahres-Tiefs notiert, wirkt diese Frage wahrscheinlich etwas sonderbar. Allerdings sind Dollar nicht die einzige Einheit, in der man Preise messen kann.

Eine vernünftige Möglichkeit ist auch das Messen des Goldpreises im Verhältnis zu anderen Rohstoffen. Obwohl Gold natürlich nicht nur ein Rohstoff ist, sollte sich der Preis des Edelmetalls in unserem aktuellen Währungssystem niemals vollständig von den Rohstoffpreisen entkoppeln. Kurzfristige Divergenzen zwischen dem Goldkurs und den breiter angelegten Rohstoffindices entstehen zwar von Zeit zu Zeit als Reaktion auf makroökonomische Entwicklungen, aber es wird beispielsweise keinen bedeutenden Aufwärtstrend für Gold geben, solange die Preise der meisten anderen Rohstoffe in einem anhaltenden Abwärtstrend gefangen sind.

Gemessen am Preis anderer Rohstoffe ist der Goldpreis derzeit hoch. Der folgende Chart zeigt beispielsweise, dass Gold im Verhältnis zum Goldman Sachs Spot Commodity Index (GNX) im Januar auf ein neues 20-Jahres-Hoch geklettert ist. Kürzlich hat sich das Verhältnis diesem Hoch wieder angenähert.

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Wenn wir den Goldpreis mit den Kursen anderer Metalle anstatt mit den Rohstoffen im Allgemeinen vergleichen, ergibt sich ein ähnliches Bild. Die folgenden beiden Charts zeigen, dass:
    a) das Verhältnis von Gold zum Industriemetall-Index GYX nur 6% unter den Hochs von 2011-2012 und maximal 15% unter dem 20-Jahres-Hoch liegt, das während des Höhepunktes der globalen Finanzkrise von 2008-2009 erreicht wurde;

    b) das Gold/Platin-Verhältnis ein 20-Jahres-Hoch erreicht hat;

    c) das Gold/Silber-Verhältnis sich derzeit in der Nähe der Tops der letzten 20 Jahre bewegt.


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In Zeiten mit florierender Wirtschaftslage ist der Goldpreis meist relativ schwach, während er im Falle eines Abschwungs normalerweise eine gute Performance zeigt. Der vergleichsweise hohe aktuelle Goldpreis weist daher auf eine schwache Weltwirtschaft hin.

Falls sich die allgemeine globale Wirtschaftslage in den kommenden Monaten bzw. Quartalen oberflächlich etwas verbessern sollte und die US-Notenbank Fed an ihrem derzeitigen, vorläufigen Plan festhält und die Zinssätze anhebt, dann wird der Goldpreis im nächsten Jahr gegenüber den allgemeinen Rohstoffmärkten und den meisten anderen Metallen wahrscheinlich fallen, selbst wenn er gemessen in US-Dollar steigen sollte. Eine wirtschaftliche Erholung ist jedoch alles andere als sicher.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com


Dieser Artikel wurde am 24. November 2015 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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