Kurskapriolen im "Wonnemonat" Mai
31.05.2006 | Mirko Schmidt
Der Mai war sicherlich der spannendste Monat an den Edelmetallmärkten seit der Hausse im Januar 1980. So startete die Feinunze Gold mit Kursen um 651 US$ pro Feinunze in den „Wonnemonat“ und konnte bis zur Monatsmitte auf ein neues 25-Jahreshoch von 730 US$ pro Feinunze zulegen. Auf diesem Niveau begann die lang erwartete Korrektur, die uns auf noch die nächsten Tage -und vielleicht Wochen begleiten dürfte. Das gelbe Metall wird den Mai schließlich in etwa auf dem Niveau beenden, auf dem auch vor 30 Tagen gehandelt wurde. Gestern zeigte sich das Gold recht unentschlossen. So verteuerte sich die Feinunze kurz nach der Eröffnung des New Yorker Geschäfts bis auf 665 US$, bevor Gewinnmitnahmen wieder für fallende Notierungen sorgten. Positiv ist sicherlich, dass die Marke von 650 US$ pro Feinunze weiter gehalten hat. Der Goldpreis gegen Euro verliert etwas an Boden, nachdem der Dollar gegenüber dem Euro etwas schwächer tendierte. Der Kilobarren ist nun um rund 100 Euro günstiger mit 16.564 Euro zu haben. Wir bleiben weiterhin ohne Risikoposition im kurzfristigen Trading-Bereich. Wir favorisieren ein Szenario weiter nachgebende Kurse und suchen ein geeignetes Niveau zum Aufbau einer strategischen Longposition. Gestern äußerte sich der Chef einer der weltweit größten Goldproduzenten zur Goldpreisentwicklung. Herr Cockerill von der südafrikanischen Mine Gold Fields Ldt erwartet in den kommenden Monaten eine Fortsetzung der Korrektur bis auf ein Niveau von 500 US$ pro Feinunze. Als Hauptgrund für diesen Trend sieht er vor allem die sinkende Nachfrage der Schmuckproduzenten nach den massiven Kursaufschlägen der letzten Monate. Langfristig sollte der Aufwärtstrend nach Angaben Cockerills jedoch weiter Bestand haben. So hält er Korrekturen für klare Einstiegschancen!
US-Präsident George W. Bush hat am Dienstag den Rücktritt seines Finanzministers John Snow bekannt gegeben. Als Nachfolger nominiert Bush den Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs, Henry Paulsen. Mr. Paulson ist bekannt dafür, dass er dem konservativen Präsidenten wirtschaftspolitisch nahe steht. Der 60-jährige, der an der Wall Street großes Ansehen genießt, war schon einmal als Angestellter einer US-Regierung tätig. Einige Jahre arbeitete er für US-Präsident Nixon.
Das Orderaufkommen bleibt unverändert hoch. Gesucht wurden gestern vor allem Goldmünzen 1 Unze Krügerrand und Goldbarren 100 Gramm. Die Kauforders unserer Kunden überstiegen die Verkaufsorders im Verhältnis fünf zu eins.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag
Das Team von pro aurum
© Mirko Schmidt
