Edelmetalle: Short-Spekulanten dürften am Jahresende ihre Bücher schließen
14.12.2015 | Thorsten Proettel
Spekulanten setzen weiterhin auf fallenden Goldpreis
Der Goldpreis tendierte in den letzten Tagen leicht schwächer. Aktuell kostet die Feinunze 1.065 USD. Gemäß den jüngsten Daten der US-Terminmarktaufsicht weitete die Gruppe der Money Manager ihre Netto-Short-Position von knapp 17.000 Kontrakte auf zuletzt gut 20.000 Kontrakte aus.
Diese geringe Veränderung ist zwar im langfristigen Vergleich kaum erheblich (siehe Chart). Sie verdeutlicht aber, dass die Spekulanten weiterhin auf fallende Preise setzen. Vermutlich erfolgt in den kommenden Tagen jedoch ein Umschwung, der den Goldpreis spürbar entlasten könnte.
Netto-Position der Spekulanten dürfte sich wieder in den positiven Bereich bewegen
Sollte die US-Zentralbank auf ihrer vielbeachteten Sitzung am kommenden Mittwoch entgegen der Markterwartung ihren Leitzins doch nicht anheben, dann dürfte der Goldpreis vermutlich sprunghaft ansteigen. Die short positionierten Händler wären sofort gezwungen, ihre Wetten glattzustellen, was durch das Abschließen von Gold-Terminkäufen als Gegengeschäft einen entsprechenden Aufwärtsdruck erzeugen würde.
Viel wahrscheinlicher ist natürlich die erste Anhebung des Leitzinses seit 2006. Aber auch in diesem Fall hat der Goldpreis Erholungspotenzial. Angesichts der schon seit einigen Wochen sinkenden Goldnotierung ist die Wette der Spekulanten aufgegangen, so dass Glattstellungen für Gewinnmitnahmen sinnvoll erscheinen.
Hinzu kommt, dass die meisten Händler über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel keine offenen Positionen in ihren Büchern halten wollen. Allein aus diesem Grund ist in den nächsten Tagen mit einem allmählichen Rückgang der Short-Wetten zu rechnen, was dem Goldpreis etwas Entlastung bringen dürfte.
Zinserhöhungspfad entscheidend
Viel wichtiger als die erste Zinserhöhung dürften die Äußerungen von Fed-Chefin Yellen über zukünftige Zinsschritte sein.
Wir erwarten eine Verlautbarung, wonach die US-Notenbank 2016 nur in geringem Umfang weitere Erhöhungen vornehmen wird. In diesem Fall dürften sich die negativen Auswirkungen auf Gold in engen Grenzen halten.
Für die internationale Anlegergemeinde ist der US-Zins ohnehin wenig bedeutend. Im Rest der Welt dürfte die sehr lockere Geldpolitik auch 2016 anhalten.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Der Goldpreis tendierte in den letzten Tagen leicht schwächer. Aktuell kostet die Feinunze 1.065 USD. Gemäß den jüngsten Daten der US-Terminmarktaufsicht weitete die Gruppe der Money Manager ihre Netto-Short-Position von knapp 17.000 Kontrakte auf zuletzt gut 20.000 Kontrakte aus.
Diese geringe Veränderung ist zwar im langfristigen Vergleich kaum erheblich (siehe Chart). Sie verdeutlicht aber, dass die Spekulanten weiterhin auf fallende Preise setzen. Vermutlich erfolgt in den kommenden Tagen jedoch ein Umschwung, der den Goldpreis spürbar entlasten könnte.
Netto-Position der Spekulanten dürfte sich wieder in den positiven Bereich bewegen
Sollte die US-Zentralbank auf ihrer vielbeachteten Sitzung am kommenden Mittwoch entgegen der Markterwartung ihren Leitzins doch nicht anheben, dann dürfte der Goldpreis vermutlich sprunghaft ansteigen. Die short positionierten Händler wären sofort gezwungen, ihre Wetten glattzustellen, was durch das Abschließen von Gold-Terminkäufen als Gegengeschäft einen entsprechenden Aufwärtsdruck erzeugen würde.
Viel wahrscheinlicher ist natürlich die erste Anhebung des Leitzinses seit 2006. Aber auch in diesem Fall hat der Goldpreis Erholungspotenzial. Angesichts der schon seit einigen Wochen sinkenden Goldnotierung ist die Wette der Spekulanten aufgegangen, so dass Glattstellungen für Gewinnmitnahmen sinnvoll erscheinen.
Hinzu kommt, dass die meisten Händler über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel keine offenen Positionen in ihren Büchern halten wollen. Allein aus diesem Grund ist in den nächsten Tagen mit einem allmählichen Rückgang der Short-Wetten zu rechnen, was dem Goldpreis etwas Entlastung bringen dürfte.
Zinserhöhungspfad entscheidend
Viel wichtiger als die erste Zinserhöhung dürften die Äußerungen von Fed-Chefin Yellen über zukünftige Zinsschritte sein.
Wir erwarten eine Verlautbarung, wonach die US-Notenbank 2016 nur in geringem Umfang weitere Erhöhungen vornehmen wird. In diesem Fall dürften sich die negativen Auswirkungen auf Gold in engen Grenzen halten.
Für die internationale Anlegergemeinde ist der US-Zins ohnehin wenig bedeutend. Im Rest der Welt dürfte die sehr lockere Geldpolitik auch 2016 anhalten.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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