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Spezialreport Öl - Dezember 2015

15.12.2015  |  Uli Pfauntsch
- Seite 3 -
Einen Hoffnungsschimmer liefern die November-Daten. Das weltweite Angebot ist um 190.000 Barrel pro Tag gesunken, während sich der Verbrauch um 320.000 Barrel pro Tag erhöhte. Damit hat sich das Überangebot im globalen Ölmarkt im November um 520.000 bpd auf 1,34 Millionen bpd reduziert.

Eine Überproduktion von 1,34 Millionen bpd ist sicherlich kein Grund für kurzfristig steigende Ölpreise. Interessant wird es aber im Hinblick auf 2016/2017: Bislang ist die U.S. Ölproduktion seit dem Rekordhoch im April bei 9,6 Millionen Barrel pro Tag um circa 420.000 Barrel pro Tag gesunken. Die EIA erwartet bis September 2016 einen weiteren Rückgang um 700.000 Barrel Öl pro Tag.

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Unterschied von 4 Millionen Barrel Öl pro Tag bis 2017

Aufgrund der eingangs beschriebenen Lage, erwarte ich einen Rückgang der U.S. Ölproduktion um mindestens 1 Million Barrel pro Tag und um eine weitere Million Barrel pro Tag in 2017. Gleichzeitig erwarte ich einen Anstieg des globalen Verbrauchs von 1 Million Barrel Öl pro Tag in 2016 und 1 Million Barrel Öl in 2017.

Das bedeutet: Der Unterschied von 4 Millionen Barrel pro Tag, würde den derzeitigen Angebotsüberschuss von 1,34 Millionen Barrel pro Tag in eine Angebotsverknappung von 2,66 Millionen Barrel pro Tag verwandeln. Sollte diese Prognose zutreffen, wird der Ölpreis sehr viel höher notieren.

Allerdings ist diese Einschätzung zum Ölmarkt noch sehr konservativ.


Studie: 19-Millionen-Barrel-Lücke in der Ölversorgung

Besorgnis erregend wird die Lage ab 2017 bis 2020 und darüber hinaus. Laut einer Analyse der Investmentbank Tudor, Pickering, Holt & Company aus Houston/Texas, hat die Ölindustrie bislang rund 150 Projekte ausgesetzt oder gecancelt, die über die gesamte Förderdauer 125 Milliarden Barrel Öl liefern würden. Bei Spitzen-Produktion repräsentieren diese Projekte eine tägliche Produktion von 19 Millionen Barrel Öl pro Tag!

Das Problem ist, dass Öl eine endliche Ressource ist. Der natürliche Rückgang der bestehenden globalen Basisproduktion beläuft sich jährlich auf 10 bis 15 Prozent.

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Quelle: Chevron/IEA


Der IEA World Energy Outlook 2014, den Chevron für seine aktuelle Präsentation verwendete, verdeutlicht die Lage: Ohne Investments in die Erschließung neuer Ölvorkommen, würde die globale Produktion in 20 Jahren auf knapp über 20 Millionen Barrel pro Tag sinken. Doch selbst dann, wenn weiterhin investiert wird, besteht bis 2035 eine Nachfrage-Lücke von 290 Milliarden Barrel Öl. Das bedeutet: Um die globale Ölnachfrage in der Zukunft bedienen zu können, werden zusätzliche Kapazitäten über 60 Millionen Barrel Öl pro Tag benötigt.

Das entspricht etwa sechs neuen Saudi Arabiens.

Ölsandprojekte in Kanada und Tiefsee-Projekte benötigen Ölpreise von weit über 100 Dollar pro Barrel. Die U.S. Shale-Produktion ist bei Ölpreisen unter 80 Dollar in weiten Teilen ein Verlustgeschäft. Um einen Zusammenbruch der Nordsee-Produktion zu verhindern, muss der Ölpreis mindestens bei 60 Dollar pro Barrel notieren. Die Ausgabe-Politik der Ölindustrie basiert auf rein wirtschaftlichen Entscheidungen.

Das Problem ist, dass die Ölindustrie sehr langfristigen Planungen unterliegt - mindestens 15 bis 20 Jahre. Wurde ein Projekt einmal gecancelt, ist die Entscheidung unumkehrbar. Bis neue Projekte wieder in Angriff genommen werden können, dauert es viele Jahre. Selbst dann, wenn die Ölpreise steil nach oben schießen sollten, wäre die Industrie für lange Zeit außer Stande, mit einer Angebotserhöhung zu reagieren.

Der CEO von Schlumberger, Paal Kibsgaard, dem weltgrößten Öl-Servicedienstleister, sieht selbst für die U.S. Shale-Produktion keine Verbesserung der Aktivität - auch nicht, wenn die Ölpreise steigen. Kibsgaard glaubt, dass die dramatischen Kostensenkungen hinsichtlich der finanziellen Stärke der Ölindustrie, dem Investment-Appetit und der operativen Kapazität zu viel Schaden angerichtet hätten. Deshalb wäre die Industrie nicht mehr in der Lage, zeitnah zu reagieren. Eine Erholung der Bohr-Aktivität sieht der CEO von Schlumberger nicht vor 2017.


Fazit

Niemand weiß, wo der Ölpreis in vier oder sechs Wochen notieren wird. Kurzfristig dürfte sich an der Überversorgung im Ölmarkt wenig ändern. Gleichzeitig sind Hedgefonds und andere Spekulanten so stark wie noch nie in diesem Jahr auf fallende Ölpreise positioniert. Sollte es zu einem geopolitischen Event kommen (Stichwort Russland + Syrien), könnten sich diese Short-Positionen als gefährliche Wette erweisen.

Im Hinblick auf 2016/2017 erwarte ich signifikant steigende Ölpreise. Doch der Grundstein für die großen Vermögen, die im Öl-Business entstanden sind, wurde stets in Krisenphasen gelegt. Zur Asienkrise 1998/1999, als der Ölpreis binnen zwei Jahren von 25 Dollar auf 12 Dollar um mehr als die Hälfte sank, gründete George Fink das kanadische Ölunternehmen Bonterra Energy. Ausgegeben wurden zunächst 15,7 Millionen Aktien zum Preis von 0,20 CAD, um in produzierende Assets zu investieren, die Cashflow, Reserven und ein entsprechendes Bohr-Inventar lieferten.

Die Aktie von Bonterra, die damals mit 0,20 CAD startete, notiert aktuell rund 100 Mal höher, während zusätzlich mehr als 30,00 CAD Dividende pro Aktie gezahlt wurden. Ein Investment von 20.000 CAD in 1998, kommt heute auf einen Wert von circa 6,00 Millionen CAD.

Es sind genau diese Öl-Stories nach dem Vorbild von Bonterra, die auch in der jetzigen Krisenphase für die kommenden Jahre exorbitante Gewinne versprechen. Alle Details zum Nachfolger von Bonterra und ausgesuchte, hochkarätige Öl-Stories mit Kursvervielfachungspotenzial, liefere ich Ihnen im www.CompanyMaker.de, dem ersten und einzigen deutschsprachigen Börsenbrief für den Öl- und Gassektor.


© Uli Pfauntsch
www.investman.de / www.companymaker.de



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