Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Finale oder nochmal Verlängerung?

16.12.2015  |  Florian Grummes
- Seite 2 -
Aufgrund der zunehmend überverkauften Lage, in Verbindung mit immer besser werdenden CoT-Daten sowie dem extrem pessimistischen Sentiment und der stützenden Saisonalität, sehe ich ab Januar gute Chance für eine deutliche Erholung oder sogar die übergeordnete Trendwende. Sollte es während dem umsatzarmen Handel über die Feiertage zu einer scharfen Ausverkaufsbewegung kommen, wird der Januar in jedem Fall ein Bullenspektakel mit sich bringen. Vegetieren die Metalle wie in den letzten zwei Wochen jedoch weiter vor sich hin, geht der Bärenmarkt ungeachtet möglicher Zwischenerholungen erneut in die Verlängerung.

Der Tageschart ist kurzfristig klar bärisch.


2. Gold/Silber Ratio:

Open in new window

Das Gold/Silber-Ratio läuft sei Oktober 2014 zwischen 70 und 77 Punkten seitwärts. Aktuell hat das Ratio wieder die obere Begrenzung des Seitwärtskanals erreicht.

Auf dem logarithmischen Monatschart wird klar, dass ein nachhaltiger Ausbruch über 77 Punkte äußerst ungünstig wäre. Der laufende Bärenmarkt würde dadurch wohl erneut in die Länge gezogen werden, denn trotz der lange Seitwärtsphase ist der Aufwärtstrend seit 2011 intakt und wurde zuletzt im Oktober erfolgreich getestet.

Nach wie vor sendet das Ratio für den gesamten Edelmetallsektor keine Signale einer direkt anstehende Trendwende zum Besseren, vielmehr droht noch einmal eine Verschärfung bzw. Verlängerung der Korrektur.


3. Silberminen ETF:

Open in new window

Auch bei den Silberminenaktien lohnt sich zur Abwechslung der Blick auf das etwas größere Bild. Um diesen Sektor repräsentativ abbilden zu können, wird der Silberminen ETF „Global X Silver Miners“ (Symbol: SIL) gewählt.

Von seinem Top am 8.April 2011 bei 91,94 USD hat dieser ETF mittlerweile fast 80% verloren. Wer damals zu Höchstkursen gekauft hat, benötigt aktuell eine Verfünffachung um seinen Einstandskurs wiederzusehen! Eine ganz bittere Pille für "Buy&Hold"-Investoren. Minenaktien sind aufgrund ihres extrem zyklischen Charakters keine Langfristanlage, sondern müssen aktiv im Portfolio gemanaged werden.

In Bärenmarktphasen empfiehlt es sich, den Sektor komplett zu verlassen, da die Verluste einfach zu hoch werden können. Und die Kunst des "Stockpickings" beherrschen gerade in solchen Phasen nur ganz wenige. Um die miserable Performance in besserem Licht erscheinen zu lassen, hat die emittierende Fondgesellschaft nun kürzlich einen Reverse-Split von 1:3 durchgezogen. Dadurch ist der Preis für einen Anteil jetzt optisch dreimal so teuer wie vorher.

Ganz konkret versucht sich der ETF bereits seit Ende Juli an einer Bodenbildung. Bisher allerdings wenig erfolgreich. Viel mehr wackelt die breite Unterstützungszone zwischen 18,20 USD und 19,00 USD zunehmend. Gelang dem ETF im Oktober noch eine Erholung aus dieser Zone bis an die Abwärtstrendlinie, so stoppte in der letzten Woche bereits die 50-Tagelinie (20,55 USD) jegliche bullische Avancen.

Dass die Minenaktien völlig überverkauft, ausgebombt und unterbewertet sind, ist keine Frage. Dennoch gibt es für einen überhasteten Wiedereinstieg aktuell überhaupt gar keinen Grund. Auch auf die Gefahr hin, dass sie die ersten 10% verpassen, bleibt die Seitenlinie aktuell der einzig richtige Aufenthaltsort. Geduld wird an den Märkten immer belohnt. Warten sie daher solange, bis sich ein neuer Aufwärtstrend abzeichnet. Dann haben sie den Trend in ihrem Rücken anstatt gegen sich.
Für den Silbermarkt liefern die Minenaktien derzeit jedenfalls keine positiven Vorläufersignale.


4. CoT-Report:

Open in new window

Open in new window

In den vergangenen vier Wochen haben die kommerziellen Händler ihre Shortposition auf den Silberfuture an der COMEX weiter verringert. Aktuell halten sie kumuliert noch 31.027 leerverkaufte Kontrakte. Im langfristigen Vergleich ist das eine leicht positive Positionierung. Eine wirkliche Engstelle, welche höhere Preise in Kürze erzwingen würde, liegt derzeit aber sicherlich "noch" nicht vor.

Gleichzeitig stellt sich die Situation am Goldterminmarkt deutlich günstiger dar. Hier halten die Profis bereits seit drei Wochen eine extrem niedrige Shortposition und sind damit klar für den nächsten Preisanstieg positioniert.

Insgesamt liefern die CoT-Daten ein starkes antizyklisches Kaufsignal beim Gold und ein etwas abgeschwächtes Kaufsignal auch für Silber.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"