15 Jahre säkulare Aktien-Baisse und Gold-Hausse - Diagnose & Prognose
08.01.2016 | Dr. Uwe Bergold
Beginnen wir beim Goldpreis in EUR, der für uns Europäer ausschlaggebend ist. Trotz des nun fünften Jahres der zyklischen Rohstoff-Baisse und der historisch negativen Stimmung zum Gold, konnte sich der Goldpreis in EUR - entgegen der 99prozentigen negativen Prognosen in 2015 - im neutralen Bereich weiter halten. Die säkulare Gold-Hausse, die zum Jahrtausendwechsel begann, ist trotz der zyklischen Unterbrechung, eindeutig weiter intakt. Interessanterweise ist die Stimmung zum Gold Ende 2015, nach 15 Jahren säkularer Hausse, schlechter, als zu Beginn des Jahres 2000, nachdem der Goldpreis 20 Jahre strategisch nur fiel. Im Rahmen der verhaltenswissenschaftlichen Finanzmarktanalyse ist dies ein hervorragend antizyklischer Kaufindikator.
Das Jahr 2015 wird als ein Wendejahr in die Kapitalmarktgeschichte eingehen. Erstmalig schloss der MSCI World Aktienindex wieder, wie zuletzt 2000 und 2008, mit einem negativen Jahr. Die Weltaktienmärkte befinden sich seit dem Frühjahr 2015 zum dritten Mal, seit dem Jahrtausendwechsel, am Anfang einer neuen zyklischen Baisse. Von 50 analysierten Aktienmärkten weltweit, befinden sich zum 31.12.2015 nur mehr sieben im zyklischen Hausse-Modus. Dies sind Argentinien, Belgien, Dänemark, Ungarn, Irland, Israel, Japan und die USA.
Die anderen 43 Länderindizes in USD fallen bereits, innerhalb ihrer neu begonnenen zyklischen Baisse. Das Jahr 2016 wird nach fünfjähriger zyklischer Rohstoff-Baisse höchstwahrscheinlich die finale explosive Phase des säkularen Rohstoff-Bullenmarktes einleiten, begleitet von massiv zunehmend geopolitischen Spannungen im In- und Ausland (siehe hierzu bitte unseren Marktkommentar "Rohstoff- und Kriegszyklen gehen immer Hand in Hand" unter folgendem Link: www.goldseiten.de).
Differenzierung zwischen säkularer (strategisch) und zyklischer (taktisch) Betrachtung
Nach sechs Jahren zyklischer Aktien-Hausse und fünf Jahren taktischer Rohstoff-Baisse, fragt man sich höchstwahrscheinlich, wie man zu dieser Überschrift - 15 Jahre Aktienbärenmarkt und Goldbullenmarkt - überhaupt kommt. Hierbei liegt die Betonung auf säkular, also auf der Geschäftszyklen übergreifenden makroökonomischen Betrachtung. Warum haben wir unseren Investmentschwerpunkt genau im Jahr 2000, also vor 15 Jahren, von Standardaktien hin zu Edelmetallinvestments gewechselt?
Weil unter anderem genau im Dezember 1999 die fundamentale Bewertung durch das Shiller-KGV (CAPE = Cyclically Adjusted Price Earnings Ratio von 44,2) beim größten und liquidesten Aktien-Index der Welt, dem S&P 500, ein noch nie dagewesenes Allzeithoch erreichte (siehe hierzu bitte Abb. 1). Seit diesem Bewertungshoch im Jahr 2000 haben die Welt-Aktienindizes ihr reales (inflationsbereinigtes) Allzeithoch - trotz der vergangenen 6 Jahre zyklischer Hausse - nie wieder erreicht!
Analysiert man den Boom-Bust-Zyklus (Säkulare Zyklik) des Nobelpreisträgers Prof. Robert Shiller in den vergangenen 144 Jahren, so erkennt man einen fast sinusförmigen Verlauf des geglätteten Durchschnitts, der um die Mitte von 15, mit zwei Extremübertreibungen auf der Oberseite, oszilliert (siehe hierzu bitte rote Linie in Abb. 2). Dies waren die Jahre 1929 und 2000, welche beide die Tops der vergangenen "Drei-Generationen-Zyklen" darstellen (siehe hierzu bitte unseren Marktkommentar "Die vier apokalyptischen Reiter der globalen Verschuldungskrise" unter folgendem Link: www.goldseiten.de).
Jede strategische Wirtschaftskontraktion begann an den fundamentalen Hochpunkten (1901, 1929, 1966 und 2000) und endete dementsprechend an den säkularen Tiefpunkten (1920, 1949, 1980 und voraussichtlich 2020+). Während die Hochpunkte die realen Aktien-Tops visualisieren, zeigen die Tiefpunkte das Ende aller Rohstoff-Haussen an. Die aktuell laufende säkulare Gold- & Rohstoff-Hausse wird erst beendet sein, wenn das "Shiller-KGV" signifikant unter 10 gefallen ist und somit die Aktienmärkte fundamental - spiegelbildlich zur aktuell epochalen Überbewertung (CAPE = 26) - extrem unterbewertet sind.
Gleichzeitig wird der Rohstoffsektor (aktuell die einzig unterbewertete Anlageklasse) überhitzt im Finale der Krise sein Top generieren. Der Zeitpunkt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann Anfang der 2020er Jahre liegen. Bis dahin werden die Probleme in allen gesellschaftlichen Bereichen nun immer offensichtlicher, von Jahr zu Jahr, weiter massiv zunehmen.
Abb. 1: Goldpreis in EUR auf Jahresbasis von 12/1978 bis 12/2015
Quelle: GR Asset Management
Quelle: GR Asset Management
Das Jahr 2015 wird als ein Wendejahr in die Kapitalmarktgeschichte eingehen. Erstmalig schloss der MSCI World Aktienindex wieder, wie zuletzt 2000 und 2008, mit einem negativen Jahr. Die Weltaktienmärkte befinden sich seit dem Frühjahr 2015 zum dritten Mal, seit dem Jahrtausendwechsel, am Anfang einer neuen zyklischen Baisse. Von 50 analysierten Aktienmärkten weltweit, befinden sich zum 31.12.2015 nur mehr sieben im zyklischen Hausse-Modus. Dies sind Argentinien, Belgien, Dänemark, Ungarn, Irland, Israel, Japan und die USA.
Die anderen 43 Länderindizes in USD fallen bereits, innerhalb ihrer neu begonnenen zyklischen Baisse. Das Jahr 2016 wird nach fünfjähriger zyklischer Rohstoff-Baisse höchstwahrscheinlich die finale explosive Phase des säkularen Rohstoff-Bullenmarktes einleiten, begleitet von massiv zunehmend geopolitischen Spannungen im In- und Ausland (siehe hierzu bitte unseren Marktkommentar "Rohstoff- und Kriegszyklen gehen immer Hand in Hand" unter folgendem Link: www.goldseiten.de).
Differenzierung zwischen säkularer (strategisch) und zyklischer (taktisch) Betrachtung
Nach sechs Jahren zyklischer Aktien-Hausse und fünf Jahren taktischer Rohstoff-Baisse, fragt man sich höchstwahrscheinlich, wie man zu dieser Überschrift - 15 Jahre Aktienbärenmarkt und Goldbullenmarkt - überhaupt kommt. Hierbei liegt die Betonung auf säkular, also auf der Geschäftszyklen übergreifenden makroökonomischen Betrachtung. Warum haben wir unseren Investmentschwerpunkt genau im Jahr 2000, also vor 15 Jahren, von Standardaktien hin zu Edelmetallinvestments gewechselt?
Weil unter anderem genau im Dezember 1999 die fundamentale Bewertung durch das Shiller-KGV (CAPE = Cyclically Adjusted Price Earnings Ratio von 44,2) beim größten und liquidesten Aktien-Index der Welt, dem S&P 500, ein noch nie dagewesenes Allzeithoch erreichte (siehe hierzu bitte Abb. 1). Seit diesem Bewertungshoch im Jahr 2000 haben die Welt-Aktienindizes ihr reales (inflationsbereinigtes) Allzeithoch - trotz der vergangenen 6 Jahre zyklischer Hausse - nie wieder erreicht!
Abb. 2: Visualisierung der säkularen Zyklik anhand des Shiller-KGV´s (CAPE) von 1881 bis 2015
Quelle: Prof. Robert Shiller (Ökonomie-Nobelpreisträger 2013), bearbeitet durch GR AM
Quelle: Prof. Robert Shiller (Ökonomie-Nobelpreisträger 2013), bearbeitet durch GR AM
Analysiert man den Boom-Bust-Zyklus (Säkulare Zyklik) des Nobelpreisträgers Prof. Robert Shiller in den vergangenen 144 Jahren, so erkennt man einen fast sinusförmigen Verlauf des geglätteten Durchschnitts, der um die Mitte von 15, mit zwei Extremübertreibungen auf der Oberseite, oszilliert (siehe hierzu bitte rote Linie in Abb. 2). Dies waren die Jahre 1929 und 2000, welche beide die Tops der vergangenen "Drei-Generationen-Zyklen" darstellen (siehe hierzu bitte unseren Marktkommentar "Die vier apokalyptischen Reiter der globalen Verschuldungskrise" unter folgendem Link: www.goldseiten.de).
Jede strategische Wirtschaftskontraktion begann an den fundamentalen Hochpunkten (1901, 1929, 1966 und 2000) und endete dementsprechend an den säkularen Tiefpunkten (1920, 1949, 1980 und voraussichtlich 2020+). Während die Hochpunkte die realen Aktien-Tops visualisieren, zeigen die Tiefpunkte das Ende aller Rohstoff-Haussen an. Die aktuell laufende säkulare Gold- & Rohstoff-Hausse wird erst beendet sein, wenn das "Shiller-KGV" signifikant unter 10 gefallen ist und somit die Aktienmärkte fundamental - spiegelbildlich zur aktuell epochalen Überbewertung (CAPE = 26) - extrem unterbewertet sind.
Gleichzeitig wird der Rohstoffsektor (aktuell die einzig unterbewertete Anlageklasse) überhitzt im Finale der Krise sein Top generieren. Der Zeitpunkt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann Anfang der 2020er Jahre liegen. Bis dahin werden die Probleme in allen gesellschaftlichen Bereichen nun immer offensichtlicher, von Jahr zu Jahr, weiter massiv zunehmen.
Abb. 3: S&P Composite Index (inflationsbereinigt) von 1871 bis 2015
Quelle: Prof. Robert Shiller (Ökonomie-Nobelpreisträger 2013), bearbeitet durch GR AM
Quelle: Prof. Robert Shiller (Ökonomie-Nobelpreisträger 2013), bearbeitet durch GR AM