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Boden noch tiefer

09.06.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis verliert im gestrigen New Yorker Handel von 618 auf 609 $/oz. Im Handel in Sydney und Hongkong erholt sich der Goldpreis vorübergehend auf 613 $/oz, taucht aber aktuell wieder ab und notiert mit 607 $/oz um etwa 17 $/oz unter dem Vortagesniveau. Auf Eurobasis kann der etwas festere Dollar den Goldpreisrückgang nur teilweise kompensieren (aktueller Preis 15.456 Euro/kg, Vortag 15.698 Euro/kg). Die Goldminenaktien zeigen sich weltweit schwach und bestätigen den kurzfristigen Abwärtstrend des Goldpreises. Da auch fundamental völlig gesunde Titel von den Verkäufen betroffen sind, ergeben sich jetzt hervorragende Einstiegs- und Nachkaufmöglichkeiten. Wir empfehlen, die Cashquote jetzt wieder auf 10% zu reduzieren und vorsichtige Nachkäufe zu tätigen. Wir erwarten nach dem aktuellen Rückschlag für die nächsten Wochen eine Marktberuhigung und anschließend eine Fortsetzung der Goldhausse noch im Jahresverlauf 2006 in Richtung unseres neuen Preisziels von 750 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der parallel zum Goldpreis nachgibt (aktueller Preis 11,18 $/oz, Vortag 11,79 $/oz). Platin zeigt sich widerstandsfähig auf hohem Niveau (aktueller Preis 1.199 $/oz, Vortag 1.235 $/oz). Palladium bricht dagegen stärker ein (aktueller Preis 314 $/oz, Vortag 339 $/oz). Die Basismetalle brechen nach der Erholung am Vortag um bis zu 10% (Zink) ein.

Mit einem Goldpreis über der 600 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (10:90), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 490 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index setzt den kurzfristigen steilen Abwärtstrend fort und verliert 2,4% oder 3,1 auf 129,3 Punkte. Zeitweise liegt der Index um über 6% im Minusbereich und erholt sich während der Börsensitzung. Bei den Standardwerten gibt Goldcorp 4,3% nach. Bei den kleineren Werten verlieren Gammon Lake und Stillwater 5,5%, Northern Orion 5,3% und Gabriel 4,8%. Miramar können 3,3% und High River 2,9% zulegen. Die Silberwerte können ihre teilweisen Einbrüche im Tagesverlauf ausgleichen.

Die südafrikanischen Werte zeigen sich im New Yorker Handel erneut nachgebend. DRD verlieren 4,2%, Gold Fields 3,5% und Anglogold 3,0%.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen erneut sehr schwach. Bei den Produzenten brechen Dominion 7,1%, Agincourt 7,0%, Triako 6,8%, und Perseverance 5,2% weiter ein. Emperor können 5,5% und Oceana 3,4% zulegen. Bei den Explorationswerten verlieren Range 10,7%, Climax 7,8% und Crescent 6,5%. Bendigo kann um 4,3% zulegen. Bei den Basismetallwerten bröckeln Cons Minerals 7,6%, CBH 7,1%, Sally Malay 6,5%, Kagara 6,0%, Gindalbie 5,8% und Perilya 5,2% weiter ab.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Croesus meldet am 07.04.06 nach Börsenschluß, daß derzeit eine kurzfristige Planung für die Produktion und die Exploration der Norseman Mine erstellt wird. Die Gegenbank für Vorwärtsverkäufe, Macquarie, hat sich bereit erklärt, Croesus bei der Finanzierung der Produktion zu unterstützen. Der neue Chairman und Vorstandsvorsitzende Michael Kiernan stellt fest, daß in den letzten Jahren eine Reihe von Fehlentscheidungen getroffen wurden, die sich jetzt negativ auf die Produktion auswirken und hohe Kosten verursachen. Einige Ansätze, um Kosten sparen zu können, wurden bereits festgestellt und sollen umgesetzt werden. Das Management-Team der erfolgreichen Consolidated Minerals wurde dazu beauftragt, dies operativ umzusetzen. Weitere Informationen über den geänderten Produktionsplan sollen demnächst veröffentlicht werden. Wann die Aktie wieder zum Börsenhandel zugelassen wird, wurde noch nicht bekanntgegeben.


Westgold

Die von uns mitbetriebene Firma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Donnerstag etwas rückläufige Umsätze. Gesucht waren vor allem Goldbarren in Stückelungen ab 250 Gramm, Goldmünzen 1 oz Krügerrand und Australian Nugget sowie Silbermünzen 1 oz Maple Leaf und American Eagle. Das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern lag mit 6:1 weiterhin auf einem hohen Niveau.


Analyse

09.06.06 Gold Reserve (NA, Kurs 6,49 $, MKP 340 Mio A$) meldet für das Märzquartal keine wesentlichen Fortschritte bei der Entwicklung des Brisas Projekts in Venezuela. Die Reserven des Projekts belaufen sich auf 10,1 Mio oz Gold und 590.000 t Kupfer. Die Ressourcen liegen mit 12,4 Mio oz nur unwesentlich höher. Der Goldgehalt liegt allerdings nur bei minimalen 0,7 g/t und der Kupfergehalt bei 0,13 %, so daß die Wirtschaftlichkeit des Projekts nicht nachvollziehbar ist. Die im Januar 2005 fertiggestellte Durchführbarkeitsstudie sieht eine jährliche Produktion von 486.000 oz Gold und 29.000 t Kupfer über einen Zeitraum von 16 Jahren vor. Dabei sollen die Produktionskosten für das Gold nur bei 154 $/oz liegen. Die Finanzierungskosten liegen nach neuen Berechnungen bei 861,3 Mio A$ und stellen das Haupthindernis bei der Erschließung des Projekts dar. Außerdem fehlen noch die nötigen Abbaugenehmigungen. Nach der Entscheidung über die Produktionsaufnahme rechnet Gold Reserve mit einer Entwicklungszeit von 2 bis 2,5 Jahren bis zum Produktionsbeginn. Am 31.03.06 (31.12.04) stand einem Cashbestand von 26,1 Mio A$ (36,3 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 4,5 Mio A$ (3,2 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Durch die umfangreichen Goldreserven und die vorgesehene Produktion von jährlich über 486.000 oz eröffnet sich bei Gold Reserve bei einem steigenden Goldpreis ein erhebliches Aktienkurspotential. Problematisch ist allerdings der niedrige Goldgehalt der Erze, der hohe Investitionskosten erforderlich macht, die möglicherweise nicht aufgebracht werden können. Eine große Hürde für das Projekt bleibt die Finanzierung, die wahrscheinlich nur mit weiteren Kapitalerhöhungen erreicht werden kann. Der früher vorausgesagte Produktionsbeginn für Ende 2006 gibt einen Rückschluß auf die mäßigen Fähigkeiten des Managements. Selbst bei einer positiven Entwicklung ist ein Produktionsbeginn vor 2009 unwahrscheinlich. Negativ wirkt sich auch der Standort in Venezuela aus. Ein Investment in Gold Reserve setzt mehr auf die bei einem steigenden Goldpreis wegen der umfangreichen Reserven entstehende Phantasie als auf eine erfolgreiche Produktionsaufnahme. Nach dem Kursanstieg über unser Kursziel wurde Gold Reserve zu einer Verkaufsposition. Empfehlung: Über 6,00 $ verkaufen, aktueller Kurs 6,49 $, Rückkauf unter 4,50 $. Gold Reserve wird in Deutschland unter der WKN 121573 an den Börsen in Frankfurt und Berlin- Bremen notiert (vgl. Kaufempfehlung vom 09.09.05 bei 3,23 $).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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