Falscher Frühling an den Märkten
02.03.2016 | Mark J. Lundeen
Die Aktienmärkte haben in der vergangenen Woche gewisse Fortschritte gemacht. Doch die Bullen haben noch einiges zu beweisen, bevor wir glauben können, dass an den Börsen eine neue Hausse begonnen hat. Sehen Sie sich nur an, wie oft der Dow Jones zwischen Januar 2013 und Mai 2015 im Bear's Eye View (BEV) Chart die Null-Prozent-Linie, d. h. ein neues Allzeit-Hoch erreichen konnte. So sieht ein echter Bullenmarkt in einem BEV-Chart aus. Seit dem letzten Rekordstand des Dow Jones sind bereits 228 Handelstage (10 Monate) vergangen. Für eine Hausse wäre das ein sehr langer Zeitraum zwischen zwei neuen Allzeit-Hochs.
Der folgende Chart zeigt auch den Boden, den der Markt im August letzten Jahres gebildet hatte, bevor es dann bis in den November hinein wieder aufwärts ging. Danach, als der Dow Jones nur noch etwa 2,5% von seinem vorherigen Allzeit-Hoch entfernt war, begann der Verkaufsdruck, da das Smart Money die steigenden Kurse nutzte, um Positionen abzuwerfen. Ich bin noch immer der Ansicht, dass wir uns am Beginn eines gewaltigen Bärenmarktes befinden, aber ich erwarte dennoch, dass der Dow Jones innerhalb der nächsten Wochen wieder über die -7,5-%-Linie des BEV-Charts steigt. Die Frage ist, ob der Verkaufsdruck erneut bei der Marke von -2,5% oder schon bei -5,0% beginnen wird. Letzteres wäre aus technischer Sicht ein sehr schlechtes Zeichen.
Wenn es ein Marktsegment gibt, das Auskunft über die künftige Entwicklung des Dow Jones Industrial Average geben kann, dann sind das die Bankenaktien (siehe BEV-Chart unten). Im Gegensatz zum Dow Jones ist es der Gruppe der Banken nicht gelungen, sich von ihrem Tief während der Kreditkrise zu erholen und ein neues Rekordhoch zu erreichen. Allerdings war der Einbruch der Bankenaktien um 86% während der Kreditkrise auch mit den Verlusten zu Zeiten der Großen Depression vergleichbar gewesen, während der Dow selbst 54% verlor und damit weit von seinem Absturz um 89% im Juli 1932 entfernt war.
Wir dürfen jedoch auch nicht vergessen, dass die Kurse der Banken im Zuge der Finanzkrise um 86% eingebrochen sind, obwohl die Kreditinstitute ungezählte Billionen Dollar an direkten und indirekten Zuschüssen und unverblümten "Liquiditätsspritzen" von der Federal Reserve erhielten und obwohl die Buchhaltungsrichtlinien geändert wurden. Trotz all dieser Unterstützung werden die Aktien der Banken derzeit 54% unter ihren Höchstkursen von 2007 gehandelt. Im Bankensektor liegt noch immer etwas ganz stark im Argen und in den letzten acht Jahren wurde dieses Problem nicht aus der Welt geschafft.
Der folgende Chart zeigt den Banken-Index der Dow Jones Total Market Group (DJTMG), wobei ich die in der Finanzzeitschrift Barron's veröffentlichten Daten verwendet habe, um die 52-Wochen-Hochs (grün) und -Tiefs (rot) darzustellen. Als die Banken 2007-2008 begannen zu crashen, zogen sie alle anderen Assets mit in die Tiefe. Das Problem war schon damals das gleiche wie heute: der außerbörsliche Derivatemarkt, der das globale Bankensystem zusammenschmiedet wie ein Selbstmordpakt.
Die Deutsche Bank, derzeit das Paradebeispiel für die Probleme des europäischen Bankensektors, hat in ihren Rechnungsbüchern offenbar Schwierigkeiten mit den darin enthaltenen Derivaten in Höhe von 70 Billionen Dollar. Weil diese Derivate an einem völlig unregulierten Markt gehandelt werden (vielen Dank an Bill Clinton, Alan Greenspan und Robert Rubin), kann kein außenstehender Beobachter mit Sicherheit sagen, was genau mit den Derivaten der Deutschen Bank geschieht. Sollten die Zahlungsausfälle jedoch in die Billionen gehen, dann wird dies auch zahlreiche Geschäftspartner der Großbank mit in den Abgrund reißen. Die Banken der Wall Street werden den Kollaps der Deutschen Bank nicht unbeschadet überstehen.
Der folgende Chart zeigt auch den Boden, den der Markt im August letzten Jahres gebildet hatte, bevor es dann bis in den November hinein wieder aufwärts ging. Danach, als der Dow Jones nur noch etwa 2,5% von seinem vorherigen Allzeit-Hoch entfernt war, begann der Verkaufsdruck, da das Smart Money die steigenden Kurse nutzte, um Positionen abzuwerfen. Ich bin noch immer der Ansicht, dass wir uns am Beginn eines gewaltigen Bärenmarktes befinden, aber ich erwarte dennoch, dass der Dow Jones innerhalb der nächsten Wochen wieder über die -7,5-%-Linie des BEV-Charts steigt. Die Frage ist, ob der Verkaufsdruck erneut bei der Marke von -2,5% oder schon bei -5,0% beginnen wird. Letzteres wäre aus technischer Sicht ein sehr schlechtes Zeichen.
Wenn es ein Marktsegment gibt, das Auskunft über die künftige Entwicklung des Dow Jones Industrial Average geben kann, dann sind das die Bankenaktien (siehe BEV-Chart unten). Im Gegensatz zum Dow Jones ist es der Gruppe der Banken nicht gelungen, sich von ihrem Tief während der Kreditkrise zu erholen und ein neues Rekordhoch zu erreichen. Allerdings war der Einbruch der Bankenaktien um 86% während der Kreditkrise auch mit den Verlusten zu Zeiten der Großen Depression vergleichbar gewesen, während der Dow selbst 54% verlor und damit weit von seinem Absturz um 89% im Juli 1932 entfernt war.
Wir dürfen jedoch auch nicht vergessen, dass die Kurse der Banken im Zuge der Finanzkrise um 86% eingebrochen sind, obwohl die Kreditinstitute ungezählte Billionen Dollar an direkten und indirekten Zuschüssen und unverblümten "Liquiditätsspritzen" von der Federal Reserve erhielten und obwohl die Buchhaltungsrichtlinien geändert wurden. Trotz all dieser Unterstützung werden die Aktien der Banken derzeit 54% unter ihren Höchstkursen von 2007 gehandelt. Im Bankensektor liegt noch immer etwas ganz stark im Argen und in den letzten acht Jahren wurde dieses Problem nicht aus der Welt geschafft.
Der folgende Chart zeigt den Banken-Index der Dow Jones Total Market Group (DJTMG), wobei ich die in der Finanzzeitschrift Barron's veröffentlichten Daten verwendet habe, um die 52-Wochen-Hochs (grün) und -Tiefs (rot) darzustellen. Als die Banken 2007-2008 begannen zu crashen, zogen sie alle anderen Assets mit in die Tiefe. Das Problem war schon damals das gleiche wie heute: der außerbörsliche Derivatemarkt, der das globale Bankensystem zusammenschmiedet wie ein Selbstmordpakt.
Die Deutsche Bank, derzeit das Paradebeispiel für die Probleme des europäischen Bankensektors, hat in ihren Rechnungsbüchern offenbar Schwierigkeiten mit den darin enthaltenen Derivaten in Höhe von 70 Billionen Dollar. Weil diese Derivate an einem völlig unregulierten Markt gehandelt werden (vielen Dank an Bill Clinton, Alan Greenspan und Robert Rubin), kann kein außenstehender Beobachter mit Sicherheit sagen, was genau mit den Derivaten der Deutschen Bank geschieht. Sollten die Zahlungsausfälle jedoch in die Billionen gehen, dann wird dies auch zahlreiche Geschäftspartner der Großbank mit in den Abgrund reißen. Die Banken der Wall Street werden den Kollaps der Deutschen Bank nicht unbeschadet überstehen.