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Die Bullen sind zurück, kommt jetzt die Inflation?

09.03.2016  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Auf dem Tageschart konsolidierte der Silberpreis in Euro gerechnet knapp zwei Wochen lang zwischen seiner immer flacher verlaufenden 200-Tagelinie (13,57 EUR) sowie der horizontalen Widerstandslinie um 14,10 EUR. Am vergangenen Freitag konnten sich die Bullen dann aber letztlich doch durchsetzen und bestätigen am gestrigen Montag den erfolgreichen Ausbruch. Damit rückt nun die obere Begrenzung des Dreiecks um 14,30 EUR direkt ins Visier der Bullen. Mit den konstruktiv anmutenden Indikatoren ist ein direkter Ausbruch gut möglich und sogar sehr wahrscheinlich. In der Folge müsste sich die seit Dezember laufende Rally zügig beschleunigen. Als Kursziel sind dann wie auf dem Wochenchart gezeigt ca. 15,80 EUR denkbar.

Der Tageschart bringt also eine klar bullische Analyse und dem Silberpreis sollten zunächst noch einige positive Wochen mit möglicherweise starken Kursanstiegen ins Haus stehen.


Handelsempfehlung:

Das vor vier Wochen empfohlene Nachkauflimit bei 13,25 EUR wurde leider knapp verfehlt. Silber kam zwar zurück, drehte aber bereits bei 13,35 EUR wieder nach oben ab. Eigentlich müsste uns die Saisonalität in den kommenden Monaten einen größeren Rücksetzer spendieren, bis jetzt machen die Edelmetalle aber einen sehr starken Eindruck. Der junge Bulle kann hier trotz der überkauften Lage auch noch sehr viel weiter laufen, bevor es zu einer wirklich nennenswerten Korrektur kommt. Insofern gilt es nun, die Chancen und Risiken mit Bedacht abzuwägen.

Wer bereits gut investiert ist, muss den davongeeilten Kursen sicherlich nicht hinterherlaufen, sondern sollte sich in Geduld üben, auch wenn das möglicherweise bedeutet, dass die nächste klar erkennbare Schwäche erst auf höheren Niveaus zu finden sein wird. Wer hingegen in den letzten Jahren die zahlreichen antizyklischen Chancen nicht genutzt hat oder sich gar erst seit kurzem mit dem Thema Edelmetalle beschäftigt, ist gut beraten, zumindest mal einen Fuß in die Tür zu bekommen. Ich möchte daher dieses Mal meine Handelsempfehlung wie folgt aufteilen:

Bereits investierte Anleger sollten sich geduldig mit einem Abstauberlimit bei 13,50 EUR auf die Lauer legen. Noch nicht Investierte hingegen sollte das aktuelle Niveau für erste Käufe nutzen. Dabei sollten maximal 25% der insgesamt geplanten Mittel zum jetzigen Zeitpunkt in das chancenreichste Edelmetall Silber investiert werden.


7. Platin

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Erwartungsgemäß konnte sich der Platinpreis zunächst bis an seine fallende 200-Tagelinie (960,09 USD) nach oben arbeiten. Hier ging den Bullen ab Mitte Februar allerdings für knapp zwei Wochen die Luft aus und es folgte eine Konsolidierung in Form einer bullischen Flagge. In den letzten Tagen gelang dem Platinpreis dann aber der Ausbruch aus dieser Formation nach oben.

In der Folge ziehen die Notierungen steil an. Im gestrigen Handel wurde dabei sowohl die psychologische Marke von 1.000 USD als auch eine wichtige Abwärtstrendlinie erreicht. Trotz dieser grundsätzlich starken Widerstandskombination müsste die Kraft der Bullen eigentlich noch bis zur nächsten horizontalen Widerstandszone zwischen 1.025 und 1.038 USD ausreichen. Hier warten die beiden Hochpunkte des letzten Sommers. Auf der Unterseite dürften sich entweder um die 200-Tagelinie (960,09 USD) oder an der steilen Aufwärtstrendlinie zunächst neue Käufer finden.

Aufgrund des steilen Kursanstieges haben die Indikatoren nun jedoch erneut teilweise stark überkaufte Niveaus erreicht. Einzig der MACD kann man mit einem neuen Kaufsignal überzeugen. Beim RSI und der Stochastik hingegen mehren sich die Warnsignale.

In der Summe ergibt sich vorerst ein klar bullisches Bild, welches die Fortsetzung der Rally in Richtung 1.025 USD bzw. 1.038 USD favorisiert. Hier sollte aufgrund der überhitzten Lage eine erneute Konsolidierung bzw. ein Rücksetzer notwendig werden.


Handelsempfehlung:

Auch wenn das Gold/Platin-Ratios mit aktuell 1,26 immer noch viel zu hoch ist, war das Fenster der günstigen Gelegenheit nur kurz geöffnet. Immerhin hat das Kauflimit bei 825 EUR für eine Feinunze physisches Platin bis zum 11.Februar mehrmals gegriffen. Aktuell liegt der Spot-Preis bereits bei fast 908 EUR. Ab jetzt gilt es, das seltene Edelmetall zu halten und darauf zu warten, dass sich die Preise wieder deutlich erholen. Denn langfristig betrachtet sollte eine Feinunze Platin eines Tages wieder deutlich mehr als eine Feinunze Gold kosten.


8. Palladium

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Palladium konnte sich bis Mitte Februar zunächst von seinem Tief bei 451,50 USD ein gutes Stück erholen. Die Dynamik am Goldmarkt sprang zunächst aber nicht über. Vielmehr scheiterte die Erholung an der 50-Tagelinie (511,60 USD) und Palladium geriet erneut stark unter Druck. Erst das untere Bollinger Band (469,72 USD) stoppte die Bären bei 480,00 USD. Seitdem jedoch ist eine steile Rally angelaufen, welche gestern mit einem Gap bis auf 576,60 USD die starke Widerstandszone um 525,00 USD einfach übersprungen hat. Nun fehlt nicht mehr viel bis zur 200-Tagelinie (605,26 USD).

Auch die nächste Widerstandslinie um 620,00 USD ist fast schon in Sichtweite. Bis hierhin müssten die Bullen die Notierungen wohl noch vorantreiben können. Allerdings sind die beiden Indikatoren RSI und Stochastik bereits klar überkauft. Vor allem die Stochastik müsste den Markt zumindest zu einer vorübergehenden Verschnaufpause zwingen, denn die schwarze Signallinie notiert mit 100 Punkten voll am Anschlag. Können sich die beiden Signallinien ungeachtet kurzfristiger Rücksetzer noch zwei weitere Tage oberhalb von 80 halten, so wechselt die Stochastik in den trendverstärkenden eingebetteten Zustand. Dies würde den Bullen vermutlich zusätzliche Flüge verleihen.

Summa summarum hat sich der Palladiumchart zuletzt deutlich verbessert. Das nächste Kursziel bei 620,00 USD sollte in jedem Fall erreicht werden.


Handelsempfehlung:

Bis zum 29.Februar hatten sie zahlreiche Möglichkeiten, Palladium unterhalb des genannten Limits von 450,00 EUR zu kaufen. Der Tiefststand wurde am 26.Februar bei 434,02 EUR erreicht. Mittlerweile ist der Preis in Euro gerechnet deutlich bis auf 516,00 EUR nach oben geschnellt und ich sehe vorerst keine Veranlassung dem Markt hier hinterherzulaufen. Ab jetzt ist Palladium eine Halteposition.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Bis jetzt entwickelt sich das neue Jahr ganz nach dem Geschmack der Goldbugs und Edelmetallanleger. Während sich der Goldpreis weiter nach oben schiebt und die Minenaktien bereits explodiert sind, scheint nun auch der Silbermarkt den Turbo zünden zu wollen. Ebenso ziehen Platin und Palladium deutlich an. Ich denke, diese Entwicklung spricht eindeutig für einen neuen Bullenmarkt im Edelmetallsektor. Unabhängig vom kurzfristigen Tagesrauschen ist dabei die wichtigste Erkenntnis: Gold ist auf dem Weg in Richtung 1.500 USD und für den Silberpreis lassen sich ca. 25 USD mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit prognostizieren.

Diese beiden Kursziele können sich innerhalb der nächsten Monate oder bis zum Frühjahr 2017 realisieren. Vermutlich wird die Geschwindigkeit die Vorstellungskraft der meisten Marktteilnehmer übersteigen.

Natürlich ist der Goldmarkt kurzfristig heiß gelaufen, aber es gibt bisher überhaupt gar kein Signal, dass eine unmittelbar bevorstehende Korrektur andeutet. Vielmehr läuft Gold auf Schienen und hat mit dem erfolgreichen Ausbruch aus dem dreiwöchigen Konsolidierungsdreieck zwei weitere Zwischenkursziele bei 1.325 USD und 1.375 USD bereits aktiviert.

Wir müssen uns jetzt immer wieder klar machen, dass dieser Baby-Bulle sehr viel weiter laufen kann als sich das alle vorstellen oder wünschen. Offensichtlich stehen noch immer sehr viele Marktteilnehmer am Seitenrand, wo der Druck etwas zu verpassen, täglich wächst. Gleichzeitig fällt mir eben auch auf, dass viele Kleinanleger und Trader aufgrund der verpassten Chance derzeit ständig versuchen, ein Top am Goldmarkt zu erwischen. Damit werden sie derzeit aber nur zum Kanonenfutter für die Bullen und treiben durch ihre Leerverkaufs-Eindeckungen den Markt noch höher.

Fundamental betrachtet brauchen die verzweifelten Zentralbanker dieser Welt dringend höhere Inflationsraten. Da ihnen das mit ihren Geldmengenausweitungen bisher nicht geglückt ist, dürften sie sich über steigende Edelmetall- und Rohstoffpreise derzeit eher freuen bzw. diese willkommenen heißen. Mich würde es daher nicht wundern, wenn der Goldpreis hochvolatil in den nächsten Monaten einfach bis 1.500 USD durchmarschiert. Silber wird dem Gold folgen und wird von den steigenden Inflationserwartungen enorm profitieren. Jeder der bisher nicht ausreichend investiert ist, sollte sich daher auf physisches Silber konzentrieren.

Das Rückschlagspotential ist hier trotz der hohen kommerziellen Shortposition deutlich niedriger als beim Gold. Gleichzeitig winkt die Chance auf exorbitante Gewinne, denn Silber ist nach wie vor extrem unterbewertet. Den Minenaktien würde ich derzeit nicht hinterherlaufen, sondern geduldig auf die kommenden Rücksetzer warten.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de
10Quelle: pro aurum Silberedition vom 08.03.2016
Kostenloser Newsletter: http://eepurl.com/pPhCf



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