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Marktanalyse Mai 2004

27.04.2004  |  Claus Vogt
Gold

Der Goldpreis hat sein Januar-Hoch noch einmal getestet, bevor erneut Kursabschläge zu verzeichnen waren. Damit besteht prinzipiell die Möglichkeit eines sogenannten Doppel-Tops. Diese Möglichkeit werden wir nicht aus den Augen verlieren, auch wenn wir das Ende der Hausse noch längst nicht für wahrscheinlich halten. Kurse unter dem März-Tief bei 390 US$ pro Feinunze würden wir zwar als Warnsignal interpretieren, aber nicht als Signal zum Ausstieg - solange die 200-Tage-Durchschnittlinie steigt. Diese verläuft derzeit bei ungefähr 390 US$. Außerdem befindet sich auf diesem Niveau die Obergrenze einer sehr massiven charttechnischen Unterstützungszone. Wir sehen in der aktuellen Kursschwäche eine ganz normale Korrektur in einem langfristigen Aufwärtstrend und folglich eine Kaufgelegenheit.

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HUI-Index

Der Goldminenindex hat seine Anfang Dezember 2003 begonnene Korrektur fortgesetzt und dabei die Februar-Tiefs getestet. Er befindet sich damit exakt an seiner steigenden 200-Tage-Durchschnittlinie und an der Obergrenze einer Unterstützungszone, deren unteres Ende bei rund 190 Zählern liegt. Wir sind bekanntlich der Meinung, daß sich der Edelmetallbereich in einem langfristigen Aufwärtstrend befindet. Folglich betrachten wir Kurse im Bereich der steigenden 200-Tage-Durchschnittlinie als ideale Kaufgelegenheit.

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Dax

Mit 3.692 Punkten erreichte der DAX seine zu der Zeit bei rund 3.650 Punkten verlaufende 200-Tage-Durchschnittlinie fast. Dann begann die Gegenbewegung, die an der kurzfristigen Abwärtstrendlinie, die aus der Verbindung der Januar- und Februar-Hochs ergibt, zum Stillstand kam. Auch in Deutschland ließ die technische Qualität dieser Rallye zu wünschen übrig. Der DAX zeigt jetzt eine potentielle obere Umkehrformation, deren Nackenlinie sich aus der Verbindung des November-Tiefs mit dem März-Tief herleitet.

Diese Linie steigt leicht an und verläuft derzeit knapp unterhalb der steigenden 200-Tage-Durchschnittlinie. Damit kommt diesem Bereich eine wichtige technische Bedeutung zu. Kurse unter 3.700 würden einen Ausbruch aus dieser Top-Formation darstellen und das Ende der seit März 2003 laufenden Bearmarket-Rallye einläuten. Ein dynamischer Ausbruch über die kurzfristige Abwärtstrendlinie bei 4.100 Punkten würde hingegen auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hindeuten.

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Dow Jones Industrial Average

Die März-Korrektur erreichte die steigende 200-Tage-Durchschnittlinie nicht ganz, sondern kam bei rund 10.000 Punkten zum Stillstand. Dann erfolgte eine technisch normale Gegenbewegung, die allerdings wenig Dynamik zeigte. Sie führte im Dow Jones über die Untergrenze einer massiven Widerstandszone bei 10.400 hinweg und lief sich - bisher zumindest - rund 200 Punkte höher fest. Wir sehen in dieser Entwicklung eine potentielle Top-Bildung. Kurse unter 10.000 würden diese Interpretation bestätigen. Ein dynamischer Anstieg über 10.800 Zähler würde dagegen eine Fortsetzung des seit März 2003 laufenden Aufwärtstrends nahelegen.


S&P 500

Das März-Tief betrug 1.087 Punkte. Damit erreichte auch dieser Index unser kurzfristiges Kursziel, das wir in der bei rund 1.050 verlaufenden 200-Tage-Durchschnittlinie sahen, nicht ganz. Der von schwachen Umsätzen getragene anschließende Pullback führte exakt an die Untergrenze der Keilformation, die gleichzeitig die Aufwärtstrendlinie des Kursanstieges seit März 2003 darstellt. Damit kam der S&P 500 bis auf 1 Prozent an die bisherigen Hochs seiner rund einjährigen Rallye heran.

Schwache Umsätze und euphorische Stimmungsindikatoren machen einen Ausbruch über diesen doppelten Widerstand kurzfristig zumindest äußerst unwahrscheinlich. Auch hier rechnen wir mit einem Kursrückgang in den Bereich der breiten Unterstützungszone zwischen 1.050 und 960 Zählern. In Analogie zum Dow Jones würden wir auch hier ein Überschreiten der März-Hochs als bedenklich für unser bearishes Szenario bezeichnen.


Nasdaq Composite

Auch die Nasdaq testete ihre steigende 200-Tage-Durchschnittlinie und begann von dort aus eine Rallye. Der Chart zeigt nunmehr eine wohlproportionierte potentielle obere Umkehrformation, deren Untergrenze wir bei 1.880 bis 1.900 Punkten sehen. Ein Ausbruch unter diese Nackenlinie wäre ein sehr deutliches charttechnisches Verkaufssignal.


Nikkei

Der japanische Markt hat im Berichtszeitraum seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt und weitere Kaufsignale gegeben, die unter Umständen sogar das Ende des säkularen Bärenmarktes signalisieren. Wir sehen erhebliches Kurspotential. Wichtige charttechnische Unterstützung befindet sich im Bereich von 11.000 Punkten. Die steigende 200-Tage-Durchschnittlinie verläuft bei knapp 10.600.


© Claus Vogt
Leiter Research der Berliner Effektenbank



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