US-Fed treibt Goldpreis - Konsolidierung erwartet
21.03.2016 | Thorsten Proettel
Fed stellt zwei Zinsschritte in Aussicht
Die Ergebnisse der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank hievten den Goldpreis mit einem Schlag um 30 USD in die Höhe. Am Donnerstagmorgen notierte das gelbe Metall mit 1.260 USD gegenüber 1.230 USD am Vorabend. Die Fed beließ das Zielband für den Geldmarktsatz zwar unverändert in der Spanne von 0,25% bis 0,5%. Das war von den Marktbeobachtern übereinstimmend auch so erwartet worden.
Allerdings senkte die Notenbank ihre Projektionen für die zukünftige Entwicklung des Zinssatzes. Während zuvor noch vier Erhöhungsschritte à 0,25% in Aussicht gestellt wurden, sind es nun nur noch zwei. Am Jahresende 2016 stünde der Leitzins demnach bei 1%. Grundsätzlich hätte die Nachricht auch mit einem fallenden Goldpreis quittiert werden können, denn am US-Geldmarkt wurde schon seit Wochen mit überhaupt keinen Zinsschritten mehr in diesem Jahr gerechnet.
Wir halten aktuell den Mittelweg für am wahrscheinlichsten. Eine Zinserhöhung um 0,25% dürfte in diesem Jahr erfolgen aber für mehr dürfte Fed-Chefin Janett Yellen der Mut fehlen. Das Umfeld für Goldanlagen bleibt damit grundsätzlich günstig.
Nachlassende ETC-Käufe
Unabhängig von den Nachrichten aus der Geldpolitik scheinen sich die Goldkäufe der ETC-Emittenten allmählich abzukühlen. In den vergangenen fünf Handelstagen wurden in der Summe 5,7 Tonnen erworben. In den fünf Handelstagen davor waren es noch knapp 15 Tonnen und davor gut 42 Tonnen. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass die Tendenz des Goldpreises in den letzten Tagen abgesehen von dem Sprung nach der Fed-Sitzung eher nach unten zeigte.
Spekulatives Interesse mahnt zur Vorsicht
Ganz im Gegensatz hierzu dokumentieren die jüngsten Daten der US-Terminmarktaufsicht eine weitere Zunahme der spekulativen Wetten auf einen steigenden Goldpreis. Die Netto-Long-Position der so genannten Money Manager stieg auf mehr als 125.000 Kontrakte und befindet sich damit im Extrembereich der letzten Jahre (siehe Chart). Ein Abbau dieser Position würde Verkaufsdruck für den Goldmarkt bedeuten. Vor diesem Hintergrund rechnen wir für die kommenden Wochen weiterhin mit einer Konsolidierung des Goldpreises, während wir mittel- bis langfristig unverändert von höheren Notierungen ausgehen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Die Ergebnisse der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank hievten den Goldpreis mit einem Schlag um 30 USD in die Höhe. Am Donnerstagmorgen notierte das gelbe Metall mit 1.260 USD gegenüber 1.230 USD am Vorabend. Die Fed beließ das Zielband für den Geldmarktsatz zwar unverändert in der Spanne von 0,25% bis 0,5%. Das war von den Marktbeobachtern übereinstimmend auch so erwartet worden.
Allerdings senkte die Notenbank ihre Projektionen für die zukünftige Entwicklung des Zinssatzes. Während zuvor noch vier Erhöhungsschritte à 0,25% in Aussicht gestellt wurden, sind es nun nur noch zwei. Am Jahresende 2016 stünde der Leitzins demnach bei 1%. Grundsätzlich hätte die Nachricht auch mit einem fallenden Goldpreis quittiert werden können, denn am US-Geldmarkt wurde schon seit Wochen mit überhaupt keinen Zinsschritten mehr in diesem Jahr gerechnet.
Wir halten aktuell den Mittelweg für am wahrscheinlichsten. Eine Zinserhöhung um 0,25% dürfte in diesem Jahr erfolgen aber für mehr dürfte Fed-Chefin Janett Yellen der Mut fehlen. Das Umfeld für Goldanlagen bleibt damit grundsätzlich günstig.
Nachlassende ETC-Käufe
Unabhängig von den Nachrichten aus der Geldpolitik scheinen sich die Goldkäufe der ETC-Emittenten allmählich abzukühlen. In den vergangenen fünf Handelstagen wurden in der Summe 5,7 Tonnen erworben. In den fünf Handelstagen davor waren es noch knapp 15 Tonnen und davor gut 42 Tonnen. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass die Tendenz des Goldpreises in den letzten Tagen abgesehen von dem Sprung nach der Fed-Sitzung eher nach unten zeigte.
Spekulatives Interesse mahnt zur Vorsicht
Ganz im Gegensatz hierzu dokumentieren die jüngsten Daten der US-Terminmarktaufsicht eine weitere Zunahme der spekulativen Wetten auf einen steigenden Goldpreis. Die Netto-Long-Position der so genannten Money Manager stieg auf mehr als 125.000 Kontrakte und befindet sich damit im Extrembereich der letzten Jahre (siehe Chart). Ein Abbau dieser Position würde Verkaufsdruck für den Goldmarkt bedeuten. Vor diesem Hintergrund rechnen wir für die kommenden Wochen weiterhin mit einer Konsolidierung des Goldpreises, während wir mittel- bis langfristig unverändert von höheren Notierungen ausgehen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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