Chinesische und russische Notenbank bauen Goldreserven weiter aus
04.04.2016 | Thorsten Proettel
Notenbanken sind Teil der Goldnachfrage
Bekanntlich beeinflussen die Notenbanken den Goldpreis nicht nur indirekt im Rahmen ihrer Geldpolitik mit Leitzinsänderungen und Anleihekäufen. Sie tragen auch unmittelbar zum Auf und Ab an den Edelmetallbörsen bei, indem sie Gold für ihre Währungsreserven erwerben beziehungsweise abstoßen.
Bis Anfang 2009 standen die Notenbanken per Saldo auf der Verkäuferseite, doch seitdem überwiegen ihre Käufe. Im zweiten Halbjahr 2015 erwarben sie nach Angaben von Thomson Reuters GFMS 283 Tonnen, was immerhin gut 13% der weltweiten Goldnachfrage in diesem Zeitraum entspricht.
Ihre Bedeutung rangiert demnach unterhalb der beiden großen Sektoren Investmentnachfrage und Schmucknachfrage, ist aber keineswegs zu vernachlässigen. Eine Rückkehr der Zentralbanken auf die Verkäuferseite hätte einen beträchtlichen Einfluss auf die Notierungen.
Währungen der Käufernationen angeschlagen
Der größte Teil der Notenbankkäufe entfiel im zweiten Halbjahr 2015 mit 104 Tonnen auf die Volksrepublik China sowie mit knapp 140 Tonnen auf Russland. Die Währungen der beiden Staaten müssen als Sorgenkinder angesehen werden, was für die Beurteilung zukünftiger Goldkäufe nicht unerheblich ist. Über viele Jahre galt der Renminbi Yuan aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums in der Volksrepublik als Währung mit Aufwertungsdruck.
Im Wechselkurschart ist dies durch die anhaltende Abwärtsbewegung dokumentiert (siehe Chart oben). Doch angesichts der seit einiger Zeit niedrigeren Wachstumsraten schlägt das Pendel seit zwei Jahren in die andere Richtung. Die chinesische Notenbank ließ eine leichte Abwertung von 6,04 Yuan pro USD Anfang 2014 auf zuletzt 6,51 Yuan pro USD zu. Hiervon profitiert die heimische Exportwirtschaft.
Yuan wurde durch Interventionen gestützt
Hätte die chinesische Notenbank ihre Währung dem freien Spiel der Marktkräfte ausgesetzt, dann wäre es vermutlich zu einer viel stärkeren Abwertung gekommen. Möglicherweise hätte diese eine größere und deshalb unerwünschte Kapitalflucht ausgelöst.
Jedenfalls stützte die Notenbank den Yuan mit ihrer eigenen Nachfrage gegen den Verkauf von Währungsreserven. Deren Höhe schmolz deshalb von knapp 4 Bio. USD auf zuletzt nur noch 3,2 Bio. USD ab (siehe Chart).
Würden die Reserven so wie in den vergangenen zwölf Monaten auch zukünftig um durchschnittlich 50 Mrd. USD pro Monat zurückgehen, dann wären spätestens in fünf Jahren die letzten Wertpapiere veräußert und Peking müsste den Notgroschen unter den Währungsreserven, also die Goldbestände, auf den Markt werfen.
Bekanntlich beeinflussen die Notenbanken den Goldpreis nicht nur indirekt im Rahmen ihrer Geldpolitik mit Leitzinsänderungen und Anleihekäufen. Sie tragen auch unmittelbar zum Auf und Ab an den Edelmetallbörsen bei, indem sie Gold für ihre Währungsreserven erwerben beziehungsweise abstoßen.
Bis Anfang 2009 standen die Notenbanken per Saldo auf der Verkäuferseite, doch seitdem überwiegen ihre Käufe. Im zweiten Halbjahr 2015 erwarben sie nach Angaben von Thomson Reuters GFMS 283 Tonnen, was immerhin gut 13% der weltweiten Goldnachfrage in diesem Zeitraum entspricht.
Ihre Bedeutung rangiert demnach unterhalb der beiden großen Sektoren Investmentnachfrage und Schmucknachfrage, ist aber keineswegs zu vernachlässigen. Eine Rückkehr der Zentralbanken auf die Verkäuferseite hätte einen beträchtlichen Einfluss auf die Notierungen.
Währungen der Käufernationen angeschlagen
Der größte Teil der Notenbankkäufe entfiel im zweiten Halbjahr 2015 mit 104 Tonnen auf die Volksrepublik China sowie mit knapp 140 Tonnen auf Russland. Die Währungen der beiden Staaten müssen als Sorgenkinder angesehen werden, was für die Beurteilung zukünftiger Goldkäufe nicht unerheblich ist. Über viele Jahre galt der Renminbi Yuan aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums in der Volksrepublik als Währung mit Aufwertungsdruck.
Im Wechselkurschart ist dies durch die anhaltende Abwärtsbewegung dokumentiert (siehe Chart oben). Doch angesichts der seit einiger Zeit niedrigeren Wachstumsraten schlägt das Pendel seit zwei Jahren in die andere Richtung. Die chinesische Notenbank ließ eine leichte Abwertung von 6,04 Yuan pro USD Anfang 2014 auf zuletzt 6,51 Yuan pro USD zu. Hiervon profitiert die heimische Exportwirtschaft.
Yuan wurde durch Interventionen gestützt
Hätte die chinesische Notenbank ihre Währung dem freien Spiel der Marktkräfte ausgesetzt, dann wäre es vermutlich zu einer viel stärkeren Abwertung gekommen. Möglicherweise hätte diese eine größere und deshalb unerwünschte Kapitalflucht ausgelöst.
Jedenfalls stützte die Notenbank den Yuan mit ihrer eigenen Nachfrage gegen den Verkauf von Währungsreserven. Deren Höhe schmolz deshalb von knapp 4 Bio. USD auf zuletzt nur noch 3,2 Bio. USD ab (siehe Chart).
Würden die Reserven so wie in den vergangenen zwölf Monaten auch zukünftig um durchschnittlich 50 Mrd. USD pro Monat zurückgehen, dann wären spätestens in fünf Jahren die letzten Wertpapiere veräußert und Peking müsste den Notgroschen unter den Währungsreserven, also die Goldbestände, auf den Markt werfen.