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Gold trotzt der Aktienrallye

04.04.2016  |  Markus Blaschzok
Die Chefin der amerikanischen Notenbank, Janet Yellen, verlieh den Märkten in dieser Woche wieder Flügel, als sie sich auf einer vielbeachteten Rede in New York wiederholt "dovish" zur Geldpolitik äußerte. Aufgrund von Risiken für die Weltwirtschaft wird man weitere Zinsanhebungen behutsamer und langsamer in diesem Jahr durchführen. So wolle man eine weitere Verbesserung des US-Arbeitsmarktes und der Preissteigerungsrate abwarten, bevor man den Leitzins, der aktuell bei 0,5% liegt, möglicherweise im Juni weiter anhebe.

Die USA stehen mit ihrer restriktiven Geldpolitik aktuell isoliert, da der Rest der Welt eine unvermindert lockere Geldpolitik verfolgt und die Europäische Zentralbank erst vor zwei Wochen ihr Anleihekaufprogramm von 60 Mrd. Euro auf 80 Mrd. aufgestockt hatte.

Da immer mehr Marktteilnehmer den Glauben an eine weiterhin restriktive Geldpolitik in den USA verlieren und stattdessen auch in den USA eine wieder lockere Geldpolitik mit einem neuen QE-Programm erwarten, konnte der Goldpreis nach der Rede von Janet Yellen deutlich profitieren und auf 1.240 $ ansteigen, während der Dolalr zum Euro verlor und der Aktienmarkt deutliche Gewinne verbuchen konnte. Dank der wiederholten Verbalintervention von Janet Yellen konnte der Dow Jones ein neues Jahreshoch erreichen und die Gesamtverluste seit Jahresbeginn wettmachen.

Darüber hinaus sprang der amerikanische Leitindex sogar über den Abwärtstrend, womit in der Verkaufspanik vom Februar nur die allerwenigsten Marktteilnehmer gerechnet hatten. Selbst JP Morgan äußerte sich nun wiederholt ganz so wie vor einem Monat, dass man bärisch für den Aktienmarkt und positiv für Gold gestimmt sei. JP Morgan ist sich sicher, dass die Zentralbanken den Konjunkturzyklus nicht noch weiter prolongieren könnten.

Interessant ist, dass der Aktienmarkt alle Verluste seit Jahresbeginn wettmachte, während der Goldpreis in US-Dollar immer noch ein Plus von 170$ vorweisen kann und nicht mit einem stärkeren Aktienmarkt wieder fiel. Diese Stärke könnte ein Indiz für den Beginn einer nachhaltigen Trendwende und einen beginnenden Bullenmarkt mit langfristig steigenden Preisen sein.

Die Verbalinterventionen seitens der Europäischen Zentralbank sowie der FED hatten im März zu drei sofortigen Anstiegen des Euros zum US-Dollar geführt. Ohne diese Eingriffe wäre der Dollar womöglich gestiegen, da Europa monatlich 80 Mrd. Euro druckt und die USA aus taktischen Gründen die Geldmenge im Moment konstant halten. Solange in den USA kein neues QE-Programm auf den Weg gebracht wird, ist jedoch weiter mit einer Stärke des Dollars zum Euro zu rechnen und auch die Parität weiterhin gut möglich.

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Die Verbalinterventionen der Notenbanken stützten den Euro zum Dollar


Hintergrund der Interventionen dürfte der Aktienmarkt gewesen sein, der seit dem Jahr 2008 hauptsächlich durch die billige Geldpolitik und somit einer Abwertung des Dollars getrieben wurde. Der folgende Chart zeigt diesen Zusammenhang deutlich auf, weshalb die USA im Augenblick nur deshalb eine leicht restriktive Geldpolitik fahren können, da der Rest der Welt noch stärker druckt und somit Kreditausfälle im Bankensystem weiterhin kompensiert werden.

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Die Aktienmärkte wurden durch das billige Geld der Notenbanken getrieben



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