Bis zum Frühsommer ist noch Geduld notwendig
06.04.2016 | Florian Grummes
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Handelsempfehlung:Das vor vier Wochen empfohlene Nachkauflimit bei 13,50 EUR wurde am 30.März erstmals ausgeführt. Auch in den vergangen Tagen blieb das Kursgeschehen klar unter dieser Marke. Mit dem heutigen Kursanstieg (aktuell 13,34 EUR) greift das Limit aber noch immer. Nutzen sie diese Chance! Wird das Dreieck nach oben aufgelöst, werden wir Kurse unterhalb von 13,50 EUR/Feinunze nicht mehr sehen.
8. Platin
Dem Platinpreis gelang es nicht, die mehrjährige Abwärtstrendlinie direkt zu überspringen. Vielmehr hangelten sich die Notierungen an dieser Abwärtstrendlinie leicht nach unten, ohne dass dadurch jedoch Verkaufsdruck aufkam. Die immer noch fallende 200-Tagelinie (946,87 USD) bildete dabei eine solide Auffangstation.
Diese Konsolidierung auf hohem Niveau ist nach der starken Rally durchaus gesund und normal. Neben der 200-Tagelinie stößt nun auch die steigende 50-Tagelinie (938,67 USD) zügig in diese Region vor und verstärkt damit die Unterstützung. Ein deutlicher Kursrutsch erscheint daher eher unwahrscheinlich. Im extremsten Fall würde wohl die neue Aufwärtstrendlinie knapp oberhalb von 920,00 USD dem Treiben der Bären Einhalt gebieten.
Eher ungünstig präsentiert sich der MACD. Hier kam es seit Mitte Februar zu einem zweifachen Verkaufssignal, wobei der Indikator noch jede Menge Platz nach unten hat. Die Stochastik hingegen hat bereits wieder nach oben gedreht und liefert ein Kaufsignal.
Insgesamt müsste Platin damit weiter innerhalb der sich verengenden Trendlinien seitwärts verlaufen, d.h. unterhalb von 990,00 USD, aber oberhalb von 930,00 USD. Ganz kurzfristig sind wohl erst mal die Bullen am Drücker und könnten die Notierungen in den kommenden Wochen noch bis 990,00 USD treiben.
Das Gold/Platin-Ratio spricht mit aktuell 1,29 mittelfristig für eine Aufholrally des Platinpreises gegen Gold. Schließlich sollte eine Feinunze Platin eines Tages wieder deutlich mehr als eine Feinunze Gold kosten.
Handelsempfehlung:
In Euro gerechnet ist der Platinpreis in den letzten Wochen überraschend deutlich bis auf 836 EUR zurückgekommen. Wer noch nicht investiert ist, sollte versuchen mit einem Abstauberlimit unterhalb von 830 EUR zum Zuge zu kommen.
9. Palladium
Palladium konnte zunächst erwartungsgemäß seine Rally weiter fortsetzen und erreichte am 22.März ein Hoch bei 608,16 USD. In den letzten zwei Handelswochen folgte dann aber ein Rücksetzer, welcher sich bis dato oberhalb des ehemaligen Abwärtstrendkanals halten kann. Die 200-Tagelinie (588,02 USD) konnte nur kurz überschritten werden und verläuft bereits wieder über dem aktuellen Marktgeschehen.
Das Chartbild präsentiert sich jedoch weiterhin positiv. Zwar hat der überschaubare Rücksetzer zu einem Verkaufssignal beim MACD Indikator geführt, gleichzeitig ist aber die Stochastik bereits überverkauft, so dass zunächst eine Erholung zu erwarten ist. Da sich der MACD aber auf sehr hohem Niveau bewegt, wäre auf Sicht der nächsten Monate eine Fortsetzung der Konsolidierung/Korrektur nur gesund und auch logisch.
In der Summe bleibt Palladium leicht bullisch. Insgesamt müsste es aber bis zum Frühsommer vermutlich eher seitwärts gehen. Vor allem muss die 50-Tagelinie (534,90 USD) bis zum aktuelle Preisniveau vorarbeiten.
Handelsempfehlung:
Im Rückblick erwies sich der Einstieg in Palladium mit einem Limit von 450,00 EUR als Volltreffer. Palladium bleibt eine Halteposition.
10. Zusammenfassung & Konklusion
Nach den stürmischen Februar-Wochen hat sich die Aufregung am Goldmarkt zuletzt etwas beruhigt. In das Zentrum der Berichterstattung war er ja trotz der erfolgten Kursexplosion nie vorgedrungen. Mittlerweile haben sich die Marktteilnehmer aber zunehmend an Preise oberhalb von 1.200 USD gewöhnt. Vor allem die physische Nachfrage seitens der Gold-ETFs blieb auch auf dem erhöhten Preisniveau stabil und dürfte einer der Hauptpreistreiber gewesen sein. Damit lässt sich auch die berechtige Argumentation der Bären, welche auf die gefährlich hohen kommerzielle Shortpositionen hinweisen, zumindest teilweise entkräftigen.
Auch waren in den Jahren 2009-2011 schon sehr viel höhere kommerzielle Shortpositionen zu beobachten gewesen. Gerade die gestiegene institutionelle Nachfrage (Stichwort "Münchner Rück") kommt eher über den physischen Markt, denn diese Spieler kaufen Gold nicht wegen Spekulationsgewinnen, sondern als Absicherung. Für Spekulationsgewinne nutzt ein professionelles Handelsteam deutlich liquidere und leichter handelbare Märkte als den Gold- und Silbermarkt. Wer sich aber gezielt gegen Negativzinsen und die Zerstörung der Währung schützen will, braucht das Material physisch. Deswegen scheinen die kommerziellen Händler am Papiergoldmarkt (COMEX) momentan nicht die Kraft zu besitzen, die Preise in die gewünschte Richtung zu drücken.
Gleichzeitig benötigt der Goldpreis aber noch mehr Zeit, um den steilen Anstieg zu verdauen. Typischerweise müsste die 200-Tagelinie (aktuell 1.140 USD) vor dem nächsten großen Anstieg noch einmal kurz "geküsst" werden. Insofern bleibe ich bei meiner Erwartung, dass der Goldmarkt vorerst auf hohem Niveau volatil hin- und her konsolidieren müsste, bevor es dann zwischen Mai und Juli (allerspätestens bis Mitte August) den typischen schnellen Ausverkauf gibt.
Im Anschluss müsste sich der Goldpreis dann auf den Weg machen, das aktivierte Kursziel bei 1.500 USD bis zum Frühjahr 2017 zu erreichen. Silber wird wohl ebenso bis zum Frühsommer noch konsolidieren und seitwärts laufen. Ab August erwarte ich hier aber ein Kursfeuerwerk und bis zum Frühjahr 2017 mindestens Kurse um 25,00 USD.
© Florian Grummes
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10Quelle: pro aurum Silberedition vom 05.04.2016
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