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Kurz vor dem Zwischenhoch

03.05.2016  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Wie vor vier Wochen an gleicher Stelle vermutet, war der zwischenzeitliche Rückgang beim Silberpreis kein Aprilscherz, sondern eine handfeste Kaufchance.

Auf dem logarithmischen Tageschart hat der fulminante Anstieg mittlerweile jedoch zu einer klar überkauften Lage geführt. Die Luft nach oben ist extrem dünn geworden. Kurzfristig bietet das obere Bollinger Band (16,05 EUR) noch etwas Platz. Allerdings wartet hier um 16,00 EUR eine starke Widerstandszone. Sollten die Bullen auch diese Bastion überrennen können, müssten sie allerspätestens bei 16,50 EUR auf massive Gegenwehr der Bären treffen.

Die Indikatoren RSI und Stochastik sind deutlich überkauft. Das MACD Kaufsignal scheint zwar noch ungefährdet weiter nach oben marschieren zu wollen, das dazugehörige Histogramm hat aber bereits nach unten abgedreht. Lange werden die Silberbullen dieses Tempo also nicht mehr durchhalten können.

Die anvisierte Korrektur dürfte heftig werden. Erst die schnell steigenden 50-Tagelinie (14,07 EUR) könnte eine erste Auffangstation darstellen. Deutlich darunter verläuft die 200-Tagelinie (13,53 EUR).

In der Konklusion gilt es jetzt Nerven und Geduld zu bewahren. Der Preis für eine Feinunze in Silber ist klar nach oben ausgebrochen, hat aber gleichzeitig eine kurzfristige Übertreibungsphase erreicht. Hier hat sich zweifelsohne binnen kürzester Zeit jede Menge Korrekturpotential aufgebaut. Die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen scharfen Rücksetzer in Richtung 14,00 EUR bis 14,30 EUR ist deutlich erhöht. Wie vor vier Wochen geschrieben, sind Kurse unterhalb von 13,50 EUR aber kaum noch denkbar.


Handelsempfehlung:

Zwischen dem 28.März und dem 10.April hatten sie gut zwei Wochen Zeit das empfohlene Nachkauflimit unterhalb von 13,50 EUR zu nutzen. Nun ist der Zug vorerst abgefahren und wir müssen auf den kommenden Rücksetzer geduldig warten. Dieser könnte den Silberpreis im Juni zurück bis auf ca. 14,00 EUR - 14,30 EUR führen. Es empfiehlt sich daher, das neue Nachkauflimit bei 14,25 EUR zu platzieren.


8. Platin

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Auch der Platinpreis ist seit Anfang April deutlich gestiegen. Dabei konnten mehrere Abwärtstrendlinien klar durchbrochen werden. Auch das nächste Widerstandsband um 1.080 USD wurde bereits erreicht. Ähnlich wie am Silbermarkt hat der steile Anstieg aber zu einer insgesamt doch recht deutlich überkauften Lage geführt, welche den Platinmarkt nun anfällig für scharfe Rücksetzer macht.

Auf der Oberseite wäre kurzfristig noch ein Anstieg bis an die psychologische Marke von ca. 1.100,00 USD denkbar. Der nächste technische Widerstand liegt aber erst bei rund 1.180,00 USD und dürfte aufgrund der überkaufte Lage zunächst wohl nicht erreicht werden. Sobald die Korrektur einsetzt, wird die 50-Tagelinie (976,34 USD) das erste Ziel der Bären sein. Vom aktuellen Kursniveau entspricht das einem Abschlag von knapp 100 USD/Feinunze bzw. 9,5%. Denkbar wäre darüber hinaus auch ein Abverkauf bis zur 200-Tagelinie (941,37 USD), welche derzeit noch seitwärts läuft. In dieser Region ist auch eine wichtige Trendlinie zu finden, welche den Bären Einhalt gebieten müsste.

Zusammengefasst steht der Platinmarkt kurz vor dem Ende der Mitte Januar gestarteten Erholungsrally. Nachdem das Industrie-Edelmetall knapp 33,5% zulegen konnte, wäre ein "Durchatmen" nur gesund.


Handelsempfehlung:

Vor vier Wochen hatte ich noch einmal empfohlen, Platinpreise unterhalb von 830 EUR für physische Käufe zu nutzen. Das ging wunderbar auf. Mittlerweile liegt der Spotpreis bereits bei 943 EUR bzw. 13,6% höher. Wer hier noch immer nicht investiert ist, sollte sich mit einem Limit bei 865 EUR auf die Lauer legen.


9. Palladium

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Der Rücksetzer am Palladiummarkt fiel zunächst etwas größer aus als erwartet. Die anschließende Rally hat das prognostizierte Kursziel aber nicht nur erreicht, sondern mittlerweile auch klar überschritten. Mit der eingebetteten Stochastik ist der Aufwärtstrend bis auf weiteres festgezurrt. Damit dürfte Palladium wohl noch bis zur nächsten Abwärtstrendlinie im Bereich um 675,00 USD weiter ansteigen.

Der RSI-Indikator ist allerdings klar überkauft und wird in den kommenden Wochen einen Rücksetzer erzwingen. Dieser müsste den Palladiumpreis zurück bis an seine beiden gleitenden Durchschnitte führen. Interessanterweise notiert die flach verlaufende 200-Tagelinie (578,67 USD) hier noch oberhalb der 50-Tagelinie (561,16 USD) und dürfte die Notierungen bei einem Rücksetzer auffangen.

Ebenfalls auffällig ist die immer noch günstige Konstellation am Terminmarkt. Laut dem aktuellen CoT-Report halten die Profis immer noch eine relativ niedrige Shortposition auf den Palladiumpreis. Insofern ist Palladium vermutlich weniger anfällig als Silber und Platin und dürfte bei dem kommenden Rücksetzer etwas glimpflicher davonkommen. In der Summe ist Palladium vorläufig noch klar bullisch zu bewerten. Ein Rücksetzer zurück bis auf ca. 580,00 USD oder tiefer muss bis zum Frühsommer aber unbedingt eingeplant werden.


Handelsempfehlung:

Palladium bleibt bis auf weiteres eine Halteposition.


10. Zusammenfassung & Konklusion

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Um es noch einmal ganz klar zu sagen. Gold und Silber stehen am Beginn eines neuen Bullenmarktes. Ich sehe für Gold ein mittelfristiges Kursziel bei 1.500 USD und für Silber bei 25,00 USD (vermutlich bis zum Frühjahr 2017).

Gleichzeitig befindet sich der Edelmetallsektor in einer steilen Anstiegsphase, die nicht mehr lange gut gehen wird, sondern eine Zwischenkorrektur erzwingen wird. Allerdings gibt es noch keine bestätigenden Signale dafür, dass die seit Mitte Dezember laufende Rally bereits das Top erreicht hat. Vielmehr scheint es, als ob wir beim Gold mit dem Ausbruch über 1.260 USD erst in der letzten Woche in die kurzfristige Übertreibungsphase eingetreten sind, welche die Notierungen in den nächsten ein bis drei Wochen noch bis auf 1.325 bis 1.355 USD vorantreiben sollte. Im Anschluss wird es aber - wie immer - einen bösen Rücksetzer geben. Die Minenaktien und auch Silber könnten ihr Hoch schon vor dem Goldpreis erreichen.

Alle diejenigen, die noch nicht ausreichend investiert sind, sollten sich daher unbedingt gedulden und erst in den Rücksetzer im Sommer (Juni/Juli) kaufen. Papierspekulanten sind jetzt gut beraten, nicht den letzten Cent aus dem Markt quetschen zu wollen, sondern lieber mit engen Stopps für eine Sicherung der aufgelaufenen Gewinne zu sorgen.

Die absehbaren Gewinnmitnahmen werden in den kommenden sechs bis acht Wochen an den Nerven der Trader und Investoren nagen und das Sentiment wieder deutlich abkühlen. Erst dann sind die Edelmetalle für die nächste Aufwärtswelle bereit. Achten sie auf die 200-Tagelinie beim Gold, Silber und den einzelnen Minenaktien. Erst dort ist ein sicherer und chancenreicher Einstieg wieder möglich.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de
10Quelle: pro aurum Silberedition vom 02.05.2016
Kostenloser Newsletter: http://eepurl.com/pPhCf



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