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Die Realität wird die Märkte einholen - der Crash ist unvermeidbar

01.06.2016  |  Mark J. Lundeen
Für den Aktienindex Dow Jones war es eine gute Woche. Zunächst bestand noch das Risiko eines Einbruchs unter die -5%-Linie im untenstehenden Bear's Eye View (BEV) Chart, doch dazu ist es nicht gekommen. Stattdessen schloss der Dow Jones über der -2,5%-Linie im BEV-Chart, d. h. er notierte Ende der Woche weniger als 2,5% unter seinem letzten Allzeithoch.

Für eine Woche ist das kein schlechtes Ergebnis; man könnte es sogar als ein Signal für die Stärkte des Marktes werten. Wenn man sich den folgenden BEV-Chart jedoch genau ansieht, dann ist es schon ziemlich beschämend, dass der Aktienindex trotz der zahlreichen Gelegenheiten seit letztem Jahr kein neues Allzeithoch erreichen konnte. Solange das nicht geschieht, verdient dieser Aktienmarkt auch keinen Respekt.

Der derzeitige Aufwärtstrend der Aktienmärkte begann im März 2009. Seitdem sind sieben Jahre vergangen und der Dow Jones konnte 180% zulegen. Selbst wenn er in den kommenden Wochen oder Monaten erneut einen Höchststand verzeichnen sollte, frage ich mich, was die Bullen im kommenden Jahr vom Aktienmarkt erwarten. Die großen Bullen in der US-Notenbank Federal Reserve, die für die "Geldpolitik" verantwortlich sind, werden schon glücklich sein, wenn sie einen Marktcrash vor den Präsidentschaftswahlen im November verhindern können.

Leid tun mir vor allem die kleinen Bullen unter den Privatanlegern. Diese Leute haben nicht den Mut, während eines Bodens zu kaufen und ihnen fehlt das nötige Wissen, um in der Nähe der Tops zu verkaufen.

Den Oktober 2015 habe ich im BEV-Chart mit einem kleinen roten Dreieck gekennzeichnet. Doch dazu kommen wir gleich noch.

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Gut, der Kurs des Dow Jones liegt also nicht einmal 2,5% unter dem letzten Rekordhoch. In den späten 1990er Jahren (und zwischen 2006 und 2007) wäre man an der Wall Street darüber begeistert gewesen, doch im Mai 2016 kann ich nirgends Euphorie erkennen. Wenn wir derzeit eine echte Hausse erleben würden, dann könnte man doch erwarten, dass zumindest die 52-Wochen-Hochs an der New York Stock Exchange ein Grund zur Freude sind. Seit den Tiefs der Aktienmärkte im Februar ist die Anzahl der in den letzten 52 Wochen an der NYSE verzeichneten Hochs allerdings nur selten auf mehr als 200 gestiegen.

Sehen Sie sich in der folgenden Tabelle die 52-Wochen-Tiefs vom 20. Januar an. Während der Dow Jones im BEV-Chart auf unter -13% fiel, verzeichneten 1.390 Aktienkurse an der NYSE ein neues 52-Wochen-Tief. Auch in den Tagen davor lag die Zahl der Kurse mit neuen Tiefstständen innerhalb der letzten 52 Wochen im hohen dreistelligen Bereich. Mr. Bär und sein Aufräumteam haben bei der Neubewertung der Kurse entsprechend der wirtschaftlichen Realität ordentliche Arbeit geleistet. Doch dem setzten die "politischen Entscheidungsträger" am 21. Januar ein Ende.

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Der nächste Chart zeigt das Verhältnis zwischen 52-Wochen-Hochs und -Tiefs an der New Yorker Börse. Wie Sie sehen ist dieses im Januar (und im letzten August) stark eingebrochen, genau genommen auf weniger als -40%. Seit dem Sommer 2014 lag dieses Verhältnis nicht mehr bei mehr als 10%, dafür wurden innerhalb der letzten sechs Monate gleich zwei Abstürze auf weniger als -40% verzeichnet. Bei den 3.100 täglich an der NYSE gehandelten Aktien wären im Zuge der jüngsten Erholung an den Märkten etwas mehr Aufwärtsdynamik und mehr 52-Wochen-Hochs zu erwarten gewesen.

Stattdessen bietet sich uns dieses Bild. Am 20. April notierte der Dow Jones nur 1,18% unter seinem letzten Rekordstand, doch am gleichen Tag wurden an der NYSE nur 133 neue 52-Wochen-Hochs erreicht. Was ist denn dort los? Es ist seitdem auch nicht unbedingt besser geworden. Wenn man diesen Markt sich selbst überließe und der Offenmarktausschuss der Fed nicht ständig damit beschäftigt wäre, die Kurse zu "stabilisieren", dann hätte ich mit Sicherheit etwas, worüber ich schreiben könnte...

Entschuldigen Sie also bitte, dass ich der Ansicht bin, dass dieser Aktienmarkt eigentlich einbrechen möchte und auch viel niedriger notieren würde, wenn die Verantwortlichen in der Zentralbank der Natur einfach ihren Lauf ließen. Doch 2016 ist ein Wahljahr und Sie wissen ja, was das bedeutet.

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