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Die Realität wird die Märkte einholen - der Crash ist unvermeidbar

01.06.2016  |  Mark J. Lundeen
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So viel zunächst zum Aktienmarkt. Hier ist etwas Interessantes: Ein BEV-Chart des 52-wöchigen gleitenden Durchschnitts des Energieverbrauchs, der zeigt, dass der Verbrauch mittlerweile unter das Tief vom August 2013 gesunken ist. Seit dem August 2008 ist der Energieverbrauch der USA im BEV-Chart nicht wieder bis zur 0%-Linie gestiegen, d. h. es wurde kein neues Allzeithoch verzeichnet. Die Stromnachfrage war während der gesamten acht Jahre der Präsidentschaft von Obama unterdurchschnittlich, also muss das auch auf das Wirtschaftswachstum zutreffen.

Die Statistiker aus Washington können so viele Lügen über das "Wirtschaftswachstum" und die "Vollbeschäftigung" verbreiten wie sie wollen - der Energieverbrauch ist rückläufig, weil die Geschäftstätigkeit im modernen Amerika stagniert. Seit dem vergangenen Oktober hat sich Situation weiter verschlechtert und die Stromnachfrage der Wirtschaft ist eingebrochen.

Als eingefleischter Pessimist in Hinblick auf die Märkte und die Wirtschaft kann ich jede Woche beim Herunterladen der Daten von Barron's gar nicht anders, als mental die Fortsetzung der bearishen Trends immer weiter abwärts zu projizieren. Nur zu oft bin ich in den Wochen und Monaten danach froh darüber, dass diese völlig fehlgeschlagenen Prognosen nie publiziert wurden. Im August 2013 war ich beispielsweise davon ausgegangen, dass der Energieverbrauch noch viel weiter sinken würde. Stattdessen wurde damals ein Tiefststand erreicht und es folgte eine Erholung, die erst im Oktober 2015 ein Ende fand.

Der aktuelle Einbruch der Energienachfrage ist jedoch stärker ausgeprägt als alles, war wir seit 2008/2009 gesehen haben - ein anhaltender Rückgang der Stromnachfrage, der keinerlei Anzeichen einer erneuten Umkehr des Trends zeigt. Wird der Energieverbrauch wieder steigen, wie er das seit Dezember 2009 immer getan hat? Oder wird er sogar noch unter die vor sieben Jahren verzeichneten Tiefstwerte fallen? Der Bär in mir sagt, Letzteres wird der Fall sein, doch angesichts des untenstehenden BEV-Charts könnte ich auch falsch liegen.

Werfen Sie noch einmal einen Blick auf den BEV-Chart des Dow Jones und das rote Dreieck. Es kennzeichnet das Hoch im Energieverbrauch vom Oktober 2015. Alle Welt macht die Federal Reserve für den Marktcrash im Januar verantwortlich, weil sie den US-Leitzins im Dezember um 25 Basispunkte angehoben hatte. Ich bin mir sicher, dass das ein Faktor war, der zum schlechtesten Januar an den Aktienmärkten seit Jahrzehnten beigetragen hat.

Aber ich finde es auch faszinierend, dass der Aufwärtstrend des Dow Jones von August bis November 2015 im Kontext eines steigenden Stromverbrauchs stattfand, während die Korrektur im zweistelligen Prozentbereich von November 2015 bis Februar 2016 in eine Zeit fiel, in der die Energienachfrage rückläufig war. Bis heute hat sich an diesem Trend im Energiesektor nichts geändert.

Wenn wir die Wirtschaftslage und die an der NYSE gehandelten Unternehmen unter dem Gesichtspunkt ihres Energiebedarfs betrachten, dann stellt sich die Frage, wie sich die Aktienkurse wieder von ihren Februar-Tiefs erholen konnten, während die amerikanische Geschäftswelt in ihren Fabrikhallen und Großraumbüros das Licht ausschaltete. Wenn sich der aktuelle Abwärtstrend der Energienachfrage fortsetzt, wie viel länger können die Aktienmärkte ihr Kursniveau in luftiger Höhe dann noch halten?

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Letzte Woche schrieb ich, dass ich die bullische Box-Formation im Goldchart für gescheitert erklären würde, wenn der Kurs unter das April-Tief bei 1.215 $ fallen würde. Nun, Gold schloss am Freitag bei 1.212 $. Damit hat die bullische Box nun schon zum zweiten Mal innerhalb von weniger als einem Jahr versagt. Verdammt.

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Was ist da los? Es ist immer das Gleiche - das macht der folgende Chart nur zu gut deutlich. Die großen Bären der Wall Street schummeln wieder einmal vor den Augen der Regierungsbehörden und der Börsenaufsicht.

Innerhalb der letzten Monate haben sie zweimal das gleiche Manöver ausgeführt: Zunächst erhöhten sie das Open Interest an der COMEX mit ihren Versprechen zur Auslieferung dutzender Millionen Unzen Gold, die sie überhaupt nicht besitzen. Gleichzeitig gingen sie auch signifikante Long-Positionen ein. Wenn die Zahl der ausstehenden Terminkontrakte ein Spitzenniveau erreicht und der Anstieg des Goldkurses sich verlangsamt, verwenden sie ihre Long-Positionen, um den Markt mit Verkaufsorders zum aktuellen Kurs zu überschwemmen, in der Absicht eine Welle an Panikverkäufen auszulösen.


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