Gold & Co. treten derzeit auf der Stelle
06.06.2016 | Thorsten Proettel
Rückgang der Notierungen im Mai
Nach einem aus Anlegersicht guten Start des Jahres mit deutlichen Wertgewinnen der Edelmetalle folgte im Mai eine Phase der Ernüchterung. Der Goldpreis gab auf USD-Basis um rund 6% nach und Silber um 10%. Bei Platin betrug das Minus rund 9%, bei Palladium immerhin 13%.
Wie bereits an dieser Stelle angemerkt, hat hierzu einerseits die Aussicht auf eine erneute Leitzinsanhebung in den USA nach einer ganzen Reihe guter Konjunkturdaten beigetragen. Auf der anderen Seite können die Preisrückgänge als Marktkorrektur nach einer Phase übermäßiger Spekulation auf steigende Preise angesehen werden.
Gemäß den jüngsten zur Verfügung stehenden Daten der US-amerikanischen Terminmarktaufsicht reduzierte die als spekulativ orientiert geltende Gruppe der Money Manager ihre Netto-Position auf einen steigenden Goldpreis in der Zeit vom 18. bis zum 24. Mai um fast 56.000 Kontrakte. Dies entspricht umgerechnet Goldverkäufen im Umfang von 174 Tonnen Gold im Wert von knapp 7 Mrd. USD.
Gleichzeitig reduzierten die Spekulanten ihre Position auf dem Silberterminmarkt um 10.200 Futureskontrakte, was rechnerisch dem Verkauf von knapp 1.600 Tonnen Silber entspricht.
Die Gefahr weiterer Preisrückgänge ist damit jedoch noch nicht gebannt. Mit zuletzt 156.000 Kontrakten befindet sich die Netto-Long-Position der Money Manager auf dem Goldmarkt weiterhin in einem Extrembereich (siehe Chart). Dennoch traten die Notierungen zuletzt auf der Stelle.
Wechselkurseffekt mildert Preisrückgang
Aus europäischer Sicht sind neben der reinen Preisentwicklung selbstverständlich die Veränderungen des USD/EUR-Wechselkurses zu berücksichtigen. Und wie so oft hat diese Stellschraube die Verbilligung der Edelmetalle in den letzten Wochen abgemildert. In Euro gab der Goldpreis im Mai um lediglich 3% nach.
Bemerkenswert ist, dass sich Gold für Euroland-Einwohner in den letzten zwei Jahren durch die Schwäche der Gemeinschaftswährung um fast 20% verteuerte, während auf USD-Basis ein kleines Minus zu verbuchen ist (siehe Chart).
In den kommenden Wochen könnte ein weiterer Abverkauf spekulativer Long-Positionen vor dem Hintergrund steigender Leitzinsen in den USA die Edelmetalle zumindest vorübergehend unter Druck setzen. Allerdings dürfte am Markt vor dem Brexit-Referendum am 23. Juni die Nervosität zunehmen und auch die vorgezogene Parlamentswahl in Spanien drei Tage später könnte für Unruhe sorgen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Nach einem aus Anlegersicht guten Start des Jahres mit deutlichen Wertgewinnen der Edelmetalle folgte im Mai eine Phase der Ernüchterung. Der Goldpreis gab auf USD-Basis um rund 6% nach und Silber um 10%. Bei Platin betrug das Minus rund 9%, bei Palladium immerhin 13%.
Wie bereits an dieser Stelle angemerkt, hat hierzu einerseits die Aussicht auf eine erneute Leitzinsanhebung in den USA nach einer ganzen Reihe guter Konjunkturdaten beigetragen. Auf der anderen Seite können die Preisrückgänge als Marktkorrektur nach einer Phase übermäßiger Spekulation auf steigende Preise angesehen werden.
Gemäß den jüngsten zur Verfügung stehenden Daten der US-amerikanischen Terminmarktaufsicht reduzierte die als spekulativ orientiert geltende Gruppe der Money Manager ihre Netto-Position auf einen steigenden Goldpreis in der Zeit vom 18. bis zum 24. Mai um fast 56.000 Kontrakte. Dies entspricht umgerechnet Goldverkäufen im Umfang von 174 Tonnen Gold im Wert von knapp 7 Mrd. USD.
Gleichzeitig reduzierten die Spekulanten ihre Position auf dem Silberterminmarkt um 10.200 Futureskontrakte, was rechnerisch dem Verkauf von knapp 1.600 Tonnen Silber entspricht.
Die Gefahr weiterer Preisrückgänge ist damit jedoch noch nicht gebannt. Mit zuletzt 156.000 Kontrakten befindet sich die Netto-Long-Position der Money Manager auf dem Goldmarkt weiterhin in einem Extrembereich (siehe Chart). Dennoch traten die Notierungen zuletzt auf der Stelle.
Wechselkurseffekt mildert Preisrückgang
Aus europäischer Sicht sind neben der reinen Preisentwicklung selbstverständlich die Veränderungen des USD/EUR-Wechselkurses zu berücksichtigen. Und wie so oft hat diese Stellschraube die Verbilligung der Edelmetalle in den letzten Wochen abgemildert. In Euro gab der Goldpreis im Mai um lediglich 3% nach.
Bemerkenswert ist, dass sich Gold für Euroland-Einwohner in den letzten zwei Jahren durch die Schwäche der Gemeinschaftswährung um fast 20% verteuerte, während auf USD-Basis ein kleines Minus zu verbuchen ist (siehe Chart).
In den kommenden Wochen könnte ein weiterer Abverkauf spekulativer Long-Positionen vor dem Hintergrund steigender Leitzinsen in den USA die Edelmetalle zumindest vorübergehend unter Druck setzen. Allerdings dürfte am Markt vor dem Brexit-Referendum am 23. Juni die Nervosität zunehmen und auch die vorgezogene Parlamentswahl in Spanien drei Tage später könnte für Unruhe sorgen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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