Wenn die Inflation das Leben unlebbar macht
09.06.2016 | Captain Hook
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Letztendlich wäre dieses Szenario positiv für die Edelmetalle, denn die Angst vor einem Brexit würde den Euro zunächst schwächen, bevor die Erleichterung im Anschluss an das Referendum eine Rally auslöst. Wenn wir Glück haben, wird sich die Situation an der Comex im Vorfeld der Abstimmung verbessern, weil die Commercials diesen Ausgang kommen sehen und sich die Stimmung an den Aktienmärkten nicht ändert (d. h. die Spekulanten bleiben bearish, vorsichtig und sichern sich ab). Das würde den Weg frei machen für weitere substantielle Gewinne im Juli, wobei der Anstieg bereits im Juni beginnen und sich bis zum November fortsetzen könnte. Der Mai ist historisch gesehen ein Schlüsselmonat und die Kursentwicklung in diesem Monat ist positiv zu bewerten. Sie werden sich vielleicht daran erinnern, dass wir kürzlich unsere bevorzugte Zählweise der Fibonacci-Wellen angesprochen haben. Diese ist nun eindeutig erkennbar. Die Korrekturbewegung der Edelmetallindices im Mai verläuft sehr schön und bestätigt die bullische Zählweise im folgenden Chart (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1
Obwohl die Situation an den Gold- und Silbermärkten aus technischer Sicht Potential aufweist, sollten Sie frühestens gegen Ende dieses Jahres mit größeren Gewinnen rechnen. Die Aktien haben bei allen wichtigen Wendepunkten im Edelmetallsektor die Tendenz, den Trend zuerst anzuzeigen. Solange das Wechselspiel zwischen den konkurrierenden Währungen die Aktienmärkte stützt, wird sich daran wahrscheinlich auch nichts ändern. Aus diesem Grund erscheint das Brexit-Dilemma zunehmend als bullischer Faktor, der den Märkten nach dem Referendum einen Impuls für eine weitere Aufwärtsbewegung geben wird.
Wenn die Briten für den Verbleib in der EU stimmen, dann wäre das gut für den Euro, weil die Eurozone dadurch stabilisiert würde, wenn auch nur vorübergehend. (Die Franzosen sind schlauer und mutiger und werden vermutlich die ersten sein, die austreten.) Wie stark die Volatilität bei den Aktien der Edelmetallunternehmen zwischen dem heutigen Tag und der Abstimmung sein wird, ist unklar, doch wenn die Zählweise im obenstehenden Chart korrekt ist, dann wäre ein Kursrückgang von 10% (d. h. ein Retracement von 38,2%) bei den Aktienindices nicht ausgeschlossen.
Abbildung 2
Zu einer solchen Korrektur könnte es schon in dieser Woche kommen, weil die Optionen in der vergangenen Woche ausliefen und der Einfluss der Absicherungsgeschäfte und Put/Call-Ratios daher in dieser Woche, zum Beginn des neuen Zyklus im Optionshandel, am geringsten ist. Ein solcher Kursrückgang ist selbstverständlich nötig, um den Sektor wieder mit neuer Energie aufzuladen, und sollte von allen Anlegern begrüßt werden - unabhängig davon, ob Sie noch Geld übrig haben, das Sie bei niedrigeren Kursen investieren können, oder nicht.