10-jährige Bundesanleihen erstmals im negativen Bereich
18.06.2016 | Markus Blaschzok
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik rentierten die 10-jährigen Bundesanleihen in dieser Woche mit -0,03% negativ. Für jeden Euro, den sich die Bundesfinanzagentur GmbH auf eine Dekade hin verschuldet, muss sie keine Zinsen mehr bezahlen, sondern erhält von ihren Gläubigern zusätzlich noch etwas Geld geschenkt. Dass Kredite kostenlos vergeben werden, mutet verrückt an, wenn man die Entwicklung der Zehnjährigen in einem langfristigen Chart seit 1957 betrachtet.
Kreditaufnahme und Investitionen sind nur dann möglich, wenn vorher Kapital angespart wurde. Die Zinsen steuern diesen Prozess, wobei dieser aufgrund der natürlichen Zeitpräferenz aller Individuen immer positiv ist. Zu diesem Urzins addiert man eine Inflationskomponente sowie eine Risikoprämie, die gemeinsam den Marktzins bilden. Bezogen auf die Zeit des Goldstandards lag dieser für 10-jährige Staatsanleihen zwischen vier und fünf Prozent.
Der Deckungsbetrug im Bretton-Woods-System seitens der USA, sowie die daraufhin erfolgte Abwertung der meisten Währungen nach dem Übergang zu freien Wechselkursen der neuen ungedeckten Papierwährungen, sorgte dafür, dass die Zinsen für bundesdeutsche Staatsanleihen in den 70ern auf 12% anstiegen, da ein Ausgleich des Kaufkraftverlustes eskomptiert werden musste.
Kurz nach dem Börsencrash von 1987 begannen die Zinsen zu fallen, was viele keynesianische Ökonomen als Erfolg ihrer Interventionspolitik fehlinterpretiert haben dürften. Die Österreichische Schule zeigt mit ihrer einzigartigen Konjunkturtheorie, dass die Prolongierung des Konjunkturzyklus seit den 90er Jahren durch die Ausweitung der Kreditgeldmenge unter Beihilfe der Notenbanken dazu geführt hat, dass die Überschussliquidität die Zinsen in den Keller drückte und nicht etwa weil durch einen Anstieg der Produktivität die Ersparnisse gewachsen wären.
Der Zins spiegelt seitdem nicht mehr das natürliche Verhältnis zwischen Ersparnissen und Investitionen wider, sondern sank unnatürlich aufgrund eines Überangebots an billigem Geld auf historische Tiefs. Die Milleniumhausse war nur eine logische Scheinblüte zinsinduzierter Fehlallokationen, wie auch die Immobilienblase mit deren Crash im Jahre 2007/2008. Anstatt eines Kollapses der planwirtschaftlich organisierten Konjunktur und des Zinsmarktes, prolongierten die Notenbanken durch QE-Programme die unnatürliche und kranke Wirtschaft in die Zukunft bis heute, die mit der Verarmung der Gesellschaft und der Aushöhlung der Marktwirtschaft teuer erkauft wird.
Der Kollaps ist jedoch nur verschoben und wird eines nicht allzu fernen Tages mit dem Aufkauf aller Verbindlichkeiten der Banken durch Euro Druckprogramme im Volumen von Billionen von Euro seitens der Notenbanken enden, was letztlich zu einer galoppierenden Inflation und möglicherweise gar zu einer Hyperinflation mit dem Zusammenbruch des Währungssystems führen wird. Die historisch einmaligen Niedrigzinsen werden durch ebenso historisch hohe Zinsen abgelöst werden im Zuge eines völligen Kollaps am Kreditmarkt.
Folgender Chart, der die Entwicklung der 10-jährigen deutschen Staatsanleihen zeigen soll, schwirrt überall in den Finanzmedien und -blogs in den letzten Tagen. In den 20ern sollen die deutschen Staatsanleihen bereits einmal zu null Prozent rentiert haben und die Hyperinflation wäre die Folge gewesen, was gut mit unserer Erwartung für die Zukunft zusammenpasst.
Nur leider ist dieser Chart falsch, denn der Ersteller hat Lücken im Chart, die durch die Hyperinflation verursacht wurden sowie die Zeit im zweiten Weltkrieg einfach mit fiktiven Werten gefüllt. So begründet er die Nullzinsen zwischen 1922 und 1923 damit, dass zu dieser Zeit die Hyperinflation tobte und die Staatsanleihen deshalb keinen Wert mehr hatten und deshalb zwei Jahre nicht mehr gehandelt wurden, da sie keinen Käufer fanden und deshalb der Zins null gewesen wäre. Diese Annahme ist jedoch falsch, da die Preissteigerungsrate zwischen Anfang 1922 bereits bei über 400% stand und 1923 auf 11.000.000% Preissteigerung p.a. anstieg.
Wäre in dieser Zeit jemand so dumm gewesen eine deutsche Staatsanleihe zu kaufen, so hätte die Rendite mindestens der Preissteigerungsrate von tausenden von Prozent entsprechen müssen. Die Annahme, dass ein wertloses, nicht gehandeltes Papier eine Rendite von Null gehabt hätte, ist folglich falsch. Auch in die Zeit des zweiten Weltkrieges sowie während der Gründung der beiden Besatzungszonen gab es wohl keine Bewertung von deutschen Staats- und Unternehmensanleihen, sodass auch diese Chartlücken wohl eher kreativ gefüllt wurden.
Kreditaufnahme und Investitionen sind nur dann möglich, wenn vorher Kapital angespart wurde. Die Zinsen steuern diesen Prozess, wobei dieser aufgrund der natürlichen Zeitpräferenz aller Individuen immer positiv ist. Zu diesem Urzins addiert man eine Inflationskomponente sowie eine Risikoprämie, die gemeinsam den Marktzins bilden. Bezogen auf die Zeit des Goldstandards lag dieser für 10-jährige Staatsanleihen zwischen vier und fünf Prozent.
Der Deckungsbetrug im Bretton-Woods-System seitens der USA, sowie die daraufhin erfolgte Abwertung der meisten Währungen nach dem Übergang zu freien Wechselkursen der neuen ungedeckten Papierwährungen, sorgte dafür, dass die Zinsen für bundesdeutsche Staatsanleihen in den 70ern auf 12% anstiegen, da ein Ausgleich des Kaufkraftverlustes eskomptiert werden musste.
Kurz nach dem Börsencrash von 1987 begannen die Zinsen zu fallen, was viele keynesianische Ökonomen als Erfolg ihrer Interventionspolitik fehlinterpretiert haben dürften. Die Österreichische Schule zeigt mit ihrer einzigartigen Konjunkturtheorie, dass die Prolongierung des Konjunkturzyklus seit den 90er Jahren durch die Ausweitung der Kreditgeldmenge unter Beihilfe der Notenbanken dazu geführt hat, dass die Überschussliquidität die Zinsen in den Keller drückte und nicht etwa weil durch einen Anstieg der Produktivität die Ersparnisse gewachsen wären.
Der Zins spiegelt seitdem nicht mehr das natürliche Verhältnis zwischen Ersparnissen und Investitionen wider, sondern sank unnatürlich aufgrund eines Überangebots an billigem Geld auf historische Tiefs. Die Milleniumhausse war nur eine logische Scheinblüte zinsinduzierter Fehlallokationen, wie auch die Immobilienblase mit deren Crash im Jahre 2007/2008. Anstatt eines Kollapses der planwirtschaftlich organisierten Konjunktur und des Zinsmarktes, prolongierten die Notenbanken durch QE-Programme die unnatürliche und kranke Wirtschaft in die Zukunft bis heute, die mit der Verarmung der Gesellschaft und der Aushöhlung der Marktwirtschaft teuer erkauft wird.
Der Kollaps ist jedoch nur verschoben und wird eines nicht allzu fernen Tages mit dem Aufkauf aller Verbindlichkeiten der Banken durch Euro Druckprogramme im Volumen von Billionen von Euro seitens der Notenbanken enden, was letztlich zu einer galoppierenden Inflation und möglicherweise gar zu einer Hyperinflation mit dem Zusammenbruch des Währungssystems führen wird. Die historisch einmaligen Niedrigzinsen werden durch ebenso historisch hohe Zinsen abgelöst werden im Zuge eines völligen Kollaps am Kreditmarkt.
Folgender Chart, der die Entwicklung der 10-jährigen deutschen Staatsanleihen zeigen soll, schwirrt überall in den Finanzmedien und -blogs in den letzten Tagen. In den 20ern sollen die deutschen Staatsanleihen bereits einmal zu null Prozent rentiert haben und die Hyperinflation wäre die Folge gewesen, was gut mit unserer Erwartung für die Zukunft zusammenpasst.
Nur leider ist dieser Chart falsch, denn der Ersteller hat Lücken im Chart, die durch die Hyperinflation verursacht wurden sowie die Zeit im zweiten Weltkrieg einfach mit fiktiven Werten gefüllt. So begründet er die Nullzinsen zwischen 1922 und 1923 damit, dass zu dieser Zeit die Hyperinflation tobte und die Staatsanleihen deshalb keinen Wert mehr hatten und deshalb zwei Jahre nicht mehr gehandelt wurden, da sie keinen Käufer fanden und deshalb der Zins null gewesen wäre. Diese Annahme ist jedoch falsch, da die Preissteigerungsrate zwischen Anfang 1922 bereits bei über 400% stand und 1923 auf 11.000.000% Preissteigerung p.a. anstieg.
Wäre in dieser Zeit jemand so dumm gewesen eine deutsche Staatsanleihe zu kaufen, so hätte die Rendite mindestens der Preissteigerungsrate von tausenden von Prozent entsprechen müssen. Die Annahme, dass ein wertloses, nicht gehandeltes Papier eine Rendite von Null gehabt hätte, ist folglich falsch. Auch in die Zeit des zweiten Weltkrieges sowie während der Gründung der beiden Besatzungszonen gab es wohl keine Bewertung von deutschen Staats- und Unternehmensanleihen, sodass auch diese Chartlücken wohl eher kreativ gefüllt wurden.