Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Das nächste Dip (16,50-16,90 USD) müssen sie kaufen

29.06.2016  |  Florian Grummes
- Seite 2 -
Auf dem logarithmischen Tageschart bestätigte Silber Anfang Juni die seit Jahresbeginn gültige Aufwärtstrendlinie. Ausgehend von 15,83 USD kam es zu einem starken Anstieg. Bislang reichte die Kraft der Bullen jedoch nicht aus, die Widerstandszone oberhalb von 18,00 USD nachhaltig zu durchbrechen.

Kurzfristig spricht nun vieles für einen Rücksetzer, um die heiß gelaufenen Gemüter etwas zu beruhigen. Ein erstes Ziel wäre hierfür die weiter steigende 50-Tagelinie (17,03 USD), welche mittlerweile die nächstgelegene Unterstützungszone zwischen 16,90 USD und 17,20 USD erreicht hat. Insgesamt müsste die Korrektur aber mindestens bis in die Zone 16,50 USD - 16,90 USD vorstoßen können. Damit hätte sie ca. 50% der Aufwärtsbewegung seit Anfang Juni zurückgenommen.

Das Maximalziel für die Bären ist aber die bereits erwähnte Aufwärtstrendlinie. Dieses wartet derzeit noch eine Etage tiefer bei ca. 16,15 USD, steigt aber natürlich täglich an. Ein unmittelbarer Rücksetzer bis an die steigende 200-Tagelinie (15,42 USD) ist zwar nie auszuschließen, lässt sich aber aus dem insgesamt doch sehr bullischen Bild derzeit nicht ablesen, sondern würde dem Silbermarkt doch deutlich mehr Zeit abverlangen.

Bei den Indikatoren steht den Bullen nur das kürzlich erfolgte Verkaufssignal der Stochastik im Wege. Ansonsten überzeugt der MACD mit einem intakten Kaufsignal, während der RSI noch Luft nach oben hat.

Summa summarum muss der Tageschart mit leichten Einschränkungen bullisch bewertet werden. Bereits seit Anfang Juni sind die Bullen hier am Drücker. Ob die parabolische "Brexit"-Tageskerze sich im Rückblick als kurzfristige Übertreibung oder als Startsignal für den Ausbruch über 18,00 USD darstellen wird, kann uns nur die Zukunft zeigen. Eine gewisse Skepsis ist jedenfalls angebracht, denn politische Börsen haben meist kurze Beine und in steile Kursanstiege zu kaufen bringt selten Erfolg. Besser Sie legen sich auf die Lauer und kaufen das nächste Dip im Bereich 16,50 USD - 16,90 USD.


2. Gold/Silber Ratio:

Open in new window

Das Gold/Silber-Ratio korrigiert und konsolidiert seit Ende April erwartungsgemäß den zuvor erfolgten starken Einbruch. Bis gestern verlief diese Gegenbewegung mustergültig unterhalb der 50-Tagelinie (74,18) als auch unterhalb des 38,2%-Retracements (76,28). Mit dem Sprung über die 50-Tagelinie könnte sich das Ratio nun möglicherweise auch bis zu seiner 200-Tagelinie (76,43) erholen. Das würde mit kurzfristig schwächeren Edelmetallkursen gut zusammen passen.

Erst ein Anstieg über 78,90 Punkte jedoch wäre ungünstig und würde die vermutete übergeordnete Trendwende zugunsten von Silber in Frage stellen.

Der Kursverlauf jedoch spricht eindeutig für einen mittelfristig anstehenden Rutsch unter die Unterstützung um 72 Punkte. Dann und erst dann dürfte Silber die Führung unter den Edelmetallen übernehmen und den Turbo zünden.


3. Silberminen ETF:

Open in new window

Während sich der Silberpreis in den letzten Monaten zunächst nur zögerlich auf den Weg nach oben machte, laufen die Silberminenaktien seit dem Tief Mitte Januar zielstrebig immer weiter nach oben. So konnte der Global X Silver Miners ETF (SIL) seit dem 20.Januar um fast 175% zulegen. Für den Silberpreis ist der Vorlauf der Minenaktien ein sehr positives Zeichen. Allerdings sind die Märkte keine Einbahnstraße. Auch die Minenaktien werden die imposanten Kursgewinne früher oder später korrigieren müssen.

Der Blick auf den logarithmischen Wochenchart lässt eine mögliche Zielzone im Bereich um ca. 44,00 bis 46,00 USD erkennen. D.h. der ETF hat vom aktuellen Niveau aus zunächst noch ca. 10 - 15% Aufwärtspotential. Gleichzeitig stellt der Bereich um 31,00 USD auf der Unterseite eine solide Unterstützung dar, welche in den kommenden Monaten idealerweise hält. Wer jetzt dem längst abgefahrenen Zug hinterherläuft, muss daher knapp 22,5% Kursrückgänge einkalkulieren und kann gleichzeitig auf ca. 15% Gewinn hoffen - sicherlich kein gutes Chancen/Risiko-Verhältnis. Der Profi hingegen wartet ab, lässt Gewinne laufen und legt niedrige Nachkauflimits im Bereich um 31,00 USD in den Markt.

Die Indikatoren bestätigen diese Sachlage. Der MACD ist mit seinem immer noch aktiven Kaufsignal sehr weit gelaufen, das MACD Histogramm schwächt sich aber schon seit Ende April ab. Der RSI hat erneut die überkaufte Zone erreicht und sendet hier klare Warnsignal. Die Stochastik verläuft seit Mitte Februar mit beiden Signallinien oberhalb von 80 bullisch eingebettet. Vor vier Wochen sah es bereits so aus, als ob dieser superbullische Zustand verloren gegangen wäre. Im Nachhinein hat sich das als ein Fehlsignal entpuppt. Bis auf weiteres nagelt die eingebettete Stochastik den bullischen Trend fest.

Die Konklusion ergibt also weiterhin ein klar bullisches Bild. Am Horizont ist aber nun eine starke Widerstandszone aufgetaucht, welche höchstwahrscheinlich nicht im ersten Anlauf überwunden werden kann, sondern vielmehr den ersten größeren Rücksetzer seit Mitte Januar erzwingen könnte. Im Bereich um 31,00 USD ergibt sich für geduldige Nachzügler eine Kaufchance mit vernünftigem Chancen/Risiko-Verhältnis.


4. CoT-Report:

Open in new window

Open in new window

Am letzten Dienstag (21. Juni 2016) hielten die kommerziellen Händler zum Handelsschlusskurs von 17,20 US-Dollar pro Silberfeinunze kumuliert 89.936 leerverkaufte Kontrakte auf den COMEX Silberfuture. Diese Positionierungen ist sowohl im kurz- als auch im langfristige Vergleich exorbitant hoch und lässt bei erfahrenen Marktkennern zu Recht Sorgenfalten entstehen. Insbesondere da diese Zahlen noch nicht die "Brexit"-Kursexplosion vom vergangenen Freitag beinhalten.

Bereits seit Anfang des Jahres liefert der Terminmarkt-Analysebaustein ein klares Verkaufssignal. Zu einem signifikanten Kursrückgang, in den sich die kommerziellen Händler hätten eindecken können, kam es bisher aber nicht.

Die Ursache für die extrem hohe kommerzielle Shortposition sind natürlich die bullischen Wetten der Spekulanten (Hedge Fonds). Diese haben am Papier-Goldmarkt einen neuen Rekordstand erreicht. Man könnte auch sagen, die gierigen Hedgefonds sind "all in". Früher oder später werden sie (wie eigentlich immer) vom "smart money" zur Schlachtbank geführt werden. Noch steht dem aber die starke physische Nachfrage durch die Gold-ETFs im Wege. Die physische Nachfrage aus den asiatischen Märkten (vor allem China und Indien) ist aufgrund der gestiegenen Preise bereits deutlich zurückgegangen.

Hier hat sich in jedem Fall großes Potential für einen wasserfallartigen Abverkauf aufgebaut. Gleichzeitig kann das Spielchen zunächst aber auch einfach so weiter gehen. Dann kommt es lediglich immer wieder zu einem kurzfristigen "Überdruck/Dampf ablassen", bevor sich die Karawane weiter gen Norden bewegt. Die CoT-Daten liefern jedenfalls weiterhin ein klares antizyklisches Verkaufssignal.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"